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Erfolgreiche Suchaktion

Red; 26. May 2017, 17:37 Uhr
Bilder: M. Lütz --- Eines der gefundenen Tiere wurde an den sicheren Waldrand gebracht.
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Erfolgreiche Suchaktion

Red; 26. May 2017, 17:37 Uhr
Marienheide - Helfer retten in Kalsbach zwei Rehkitze vor dem Mähtod.
Wie berichtet, suchen Oberbergische Jäger Wiesen vor dem Mähen ab, um möglichst viele Kitze vor dem grausigen Tod im Mähwerk zu retten. Mit dabei sind zahlreiche freiwillige Helfer, die sich nach einem Aufruf bei der Jägerschaft Marienheide gemeldet haben. Speziell Rehe verstecken ihre frischgeborenen Kitze im hohen Gras der Wiesen. Dort sind sie vor Freßfeinden gut geschützt. "Bei Gefahr flüchten Rehkitze nicht, sondern ducken sich an den Boden," so Wolf-Dieter Wirth, Vorsitzender der Jägerschaft Marienheide. Damit werden jedoch die Mähwerke der landwirtschaftlichen Maschinen zur tödlichen Falle. Nach einer Mitteilung der Deutschen Wildtier Stiftung sterben in Deutschland jährlich rund 90.000 Rehkitze bei der Grünlandbewirtschaftung.


[Eines der Kitze war so jung, dass es noch ganz wackelig auf den Beinen war.] 

Sobald der Landwirt bei dem zuständigen Jagdaufseher eine bevorstehende Mahd ankündigt, werden die Helfer alarmiert und suchen am Mähtag mit Jägern die betroffene Wiese ab, bevor die Mähmaschinen anrücken. Jedes entdeckte Kitz wird von einem Jäger fachgerecht an einen sicheren Platz am Rand der Wiese gebracht. In Kalsbach waren die Kitzretter besonders erfolgreich. "Wir konnten am späten Nachmittag zwei Kitze vor dem grausigen Mähtod retten", so der Revierpächter. "Alle, die mitgesucht haben, waren begeistert."

Wer Rehkitze in Wald und Feld findet, sollte sie und auch anderes Jungwild auf keinen Fall anfassen. „Jungwild von einer gefährdeten Fläche zu verbringen, ist Sache von Fachleuten (Jäger, Landwirte). Zufällig in Wald und Feld gefundenes Jungwild lässt man in Ruhe und verlässt umgehend die Lagerstätte. Ansonsten droht Lebensgefahr für das Junge, weil es von seiner Mutter nicht mehr angenommen wird“, erklärt Wirth. Am besten verständige man bei einem Fund den Bauern oder einen Jäger. "Hundehalter sollten jetzt ihre Vierbeiner sicherheitshalber lieber ganz an die Leine nehmen.“

Wer Interesse hat, bei der Kitzrettung zu helfen, kann sich unter jaegerschaft.marienheide@googlemail.com melden.  
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