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Verboten: Böse Überraschung beim Schlusslicht

bv; 17. May 2017, 10:15 Uhr
Archivbild: Michael Kleinjung --- Auch am kommenden Samstag will sich VfL-Spieler Andreas Schröder wie im Hinspiel gegen die Coburger Abwehr in Szene setzen.
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Verboten: Böse Überraschung beim Schlusslicht

bv; 17. May 2017, 10:15 Uhr
Gummersbach – Der VfL Gummersbach will beim HSC Coburg den nächsten Schritt beim Unternehmen Klassenerhalt machen - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
HSC 2000 Coburg – VfL Gummersbach (Samstag, 19 Uhr).

Der Blick auf die Tabelle zeigt, wie wichtig diese beiden Punkte waren, die der VfL Gummersbach am vergangenen Samstag auf der Zielgerade gegen Konkurrent GWD Minden sicherte. Da auch die Konkurrenz punktete, etwa Balingen überraschend gegen Leipzig zwei Punkte holte, liegt der Tabellenkeller in der Beletage des deutschen Handballs eng zusammen. Deshalb heißt es am kommenden Samstag für die Hasanefendic-Schützlinge in Coburg nachzulegen. Der Aufsteiger liegt etwas abgeschlagen am Tabellenende und wird wieder den Gang in die Zweite Liga antreten müssen. Aber den HSC zu unterschätzen, wäre wohl das Falscheste, was die Blau-Weißen machen könnten. Denn Coburg musste lange auf wichtige, über Monate verletzte Spieler verzichten, die man in der Endphase der Meisterschaft nun wieder dabei hat. Und was in der heimischen HUK COBURG arena möglich ist, musste zuletzt der Tabellensechste aus Wetzlar erfahren, der nur hauchdünn die Oberhand behielt.


Gummersbach sollte also gewarnt sein vor dem Team von Trainer Jan Gorr. Insbesondere die Flügelzange des HSC mit Steffen Coßbau auf der linken und Florian Billek auf der rechten Seite macht richtig Druck und die gesamte Mannschaft kämpft tatsächlich bis zur letzten Sekunde eines Spiels. Das dürfte für die Kreisstädter ein schwerer Gang werden und es wird wichtig sein, die Konzentration hoch zu halten. Mit zwei Punkten aus Oberfranken im Gepäck würde die Welt für den VfL schon wieder anders aussehen. Zwar wäre man auch dann noch nicht endgültig gerettet, könnte aber die kommenden Wochen wesentlich ruhiger angehen, zumal man eine Woche später im Heimspiel gegen den Bergischen HC die Möglichkeit hätte, dem Abstiegskampf Lebewohl zu sagen.



Der VfL bestreitet die weite Auswärtsreise nach Coburg mit dem guten Gefühl, sein Nervenkostüm im Existenzkampf im Griff zu haben. Schließlich sah es zeitweise gegen Minden nach einer weiteren Heimniederlage aus. Doch die blau-weißen Akteure bekamen das Spiel wieder in den Griff, ließen sich von der ausverkauften Halle inspirieren und holten den Pflichtsieg, bei dem schon am nächsten Tag niemand mehr fragte, wie er zustande gekommen war. In dieser Endphase der Saison und angesichts der prekären Lage zählen nur noch Punkte – nur noch die Pflicht, nicht die Kür ist entscheidend. Christoph Schindler & Co. sind also am Samstagabend erneut gefordert.


Es ist bereits das fünfte Auswärtsspiel für den neuen VfL-Trainer Sead Hasanefendic, und immer noch wartet er auf den ersten Erfolg. „Gegen Rhein-Neckar und Magdeburg hatten wir keine Chance, aber in Leipzig und Stuttgart war etwas möglich“, erklärt Hasanefendic, der von seinen Jungs noch mehr Konzentration und Konstanz in der Fremde fordert: „Wir müssen auch auswärts punkten, und wir spielen in der stärksten Liga der Welt. Da muss man auch beim Tabellenletzten hellwach sein und alles geben.“ Darüber hinaus habe die couragierte Leistung des vergangenen Gegners GWD Minden gezeigt, dass kein Team in der Bundesliga auch nur einen Ball verschenke, egal wie die Platzierung sei. „Die Spieler wollen sich immer zeigen und beweisen, auch wenn es für sie in der Tabelle um nichts mehr geht“, weiß der erfahrene Trainer, der in Coburg wieder auf Linksaußen Kevin Schmidt zurückgreifen kann, während das Spiel für Nationalspieler Julius Kühn noch deutlich zu früh kommt.  
  
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