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120 Schüler beweisen: Inklusion lebt!

nh; 10. May 2017, 13:15 Uhr
Bild: Nils Hühn --- Schon beim Startschuss zur Tour der Begegnung wurde gejubelt.
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120 Schüler beweisen: Inklusion lebt!

nh; 10. May 2017, 13:15 Uhr
Wiehl - Bei der „Tour der Begegnung“ treiben 120 Schüler von der Hugo-Kükelhaus-Schule, dem Berufskolleg Oberberg und dem Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium gemeinsam Sport.
Von Nils Hühn

Monika Güdelhofer ist die treibende sportliche Kraft an der Hugo-Kükelhaus-Schule in Oberbantenberg. Doch nicht nur zu sportlichen Höchstleistungen animiert sie regelmäßig die Schüler mit körperlichen Behinderungen, sondern bringt sie auch mit Schülern anderer Schulformen zusammen. So auch bei der schon traditionell stattfindenden Tour der Begegnung. 65 Kükelhaus-Schüler liefen gemeinsam mit 25 Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiasten sowie 30 Berufskolleg Oberberg-Schülern zusammen von Weiershagen nach Ründeroth. „Die anderen Schüler helfen uns beispielsweise beim Rollstuhlschieben“, erklärte Güdelhofer.

Doch wenn es nach den jungen Rollstuhlfahrern geht, ist das nicht nötig. „Ist das die gleich Strecke, wo wir für den Marathon trainiert hatten“, wollte einer der jüngeren Teilnehmer wissen und konnte den Startschuss kaum erwarten. Wie anstrengend die Fortbewegung mit einem Rollstuhl sein kann, erlebte Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes, am eigenen Leib, als er die Strecke von der Kükelhaus-Schule zum Startpunkt in einem Rollstuhl zurücklegte. „Selbst kleine Bordsteine werden zu Hindernissen, die ich ohne Hilfe nicht überwunden hätte“, war es für Beucher eine „interessante Selbsterfahrung“. Den Weg nach Ründeroth bewältigte er daher als Walker.


Nach einem gemeinsamen Mittagessen findet in der Sporthalle noch ein Rolli-Basketball-Turnier statt, bei dem je zwei Kükelhaus-Schüler mit je zwei Schülern des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums und des Berufskollegs zusammenspielen. „Inklusion lebt!“, meinte Güdelhöfer erfreut. Die heutige Tour der Begegnung war bereits die 15. Tour insgesamt. Und wenn es nach der Sportlehrerin geht, war es auch nicht die letzte.
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