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Neuer Trainer, alte Sorgen

uk; 29. Mar 2017, 23:43 Uhr
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Neuer Trainer, alte Sorgen

uk; 29. Mar 2017, 23:43 Uhr
Gummersbach - Auch in Magdeburg konnte Handballbundesligist VfL Gummersbach den aktuellen Negativlauf nicht stoppen - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und die AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Uli Klein  

SC Magdeburg - VfL Gummersbach 32:26 (15:12).

So klar wie am Mittwochabend waren die Rollen vor Anpfiff des Handballklassikers wahrscheinlich noch nie verteilt. Hier der gastgebende SC Magdeburg, der aus seinen jüngsten neun Bundesligapartien satte 17:1 Punkte erwirtschaftet hatte, dort der schwer taumelnde VfL Gummersbach, der im selben Zeitraum gerade mal zwei schwindsüchtige Pünktchen (2:16) auf  der Habenseite verbuchen konnte. Es schien nur um die Höhe des nächsten SCM-Erfolges in der heimischen GETECarena zu gehen. Und es kam so, wie es allgemein erwartet worden war. Die Ostdeutschen besiegten die Oberberger mit 32:26 (15:12). Da half es auch nichts, dass mit Sead Hasanefendic erstmals ein neuer/alter VfL-Trainer und Routinier auf der blau-weißen Bank saß.


Der Feuerwehrmann durfte nur einmal wirklich auf einen ersten erfolgreichen Ersteinsatz hoffen. Als Andreas Schröder einen Tempogegenstoß zum 16:18 aus VfL-Sicht im Kasten der Hauherren verwandelte, durfte der Gast zumindest an einem Punktgewinn schnuppern. Doch der SCM fiel nicht in Schockstarre und antwortete umgehend mit einem Doppelschlag von Rechtsaußen Robert Weber Treffern sowie einer gelungenen Parade von Keeper Dario Quenstedt. So stand es blitzschnell 20:16.

Der bärenstarke Julius Kühn (12 Volltreffer!) wusste danach zwar einen Strafwurf zum 17. VfL-Treffer zu nutzen, aber dann bauten die Jungs von Ex-VfL-Spieler Bennet Wiegert ihr Polster binnen fünf Minuten von 20:17 auf 24:17 aus. Womit zeitig klar war, dass der erfahrene Handballlehrer Hasanefendic den Negativtrend der jüngeren Vergangenheit nicht durch bloße Anwesenheit stoppen kann. Und der Coach dürfte registriert haben, auf welch komplizierte Mission er sich eingelassen hat. Als dann Kevin Nyokas auch noch die siebte Zeitstrafe für die Gummersbacher kassierte, drohte den gebeutelten Gäste sogar ein erneutes Ergebnisdebakel. An dieser aus VfL-Perspektive unschönen Entwicklung hatten freilich auch die Unparteiischen ihren Anteil. Das Gespann Zupanovic/Thone sorgte schon vor der Pause mit teilweise umstrittenen Sanktionen gegen den VfL dafür, dass der SCM mit einem Drei-Tore-Vorsprung in die Kabine gehen konnte. Das fiel insofern ins Gewicht, als dass die Hausherren erst in der Schlussphase, als alles längst entschieden war, einige Male aufs Sünderbänklein mussten.



In diesen finalen Minuten gelang es dem VfL sogar, sich mit einem letzten Kraftakt von einem deprimierenden 21:28-Rückstand (53.) auf 25:28 (56.) heran zu kämpfen. Damit allerdings hatten die Blau-Weißen alle Patronen verschossen, sodass Magdeburg noch zu einem deutlichen Erfolg kam.

„Die Mannschaft hatte heute schon eine ganz andere Ausstrahlung als gegen Melsungen, auch wenn Magdeburg am Ende natürlich verdient gewonnen hat“, erklärte VfL-Geschäftsführer Frank Flatten, der sich in manchen Phasen noch einen Tick mehr Mut bei seinen Jungs gewünscht hätte: „Vor allem der Respekt vor der Abwehr um Finn Lemke war schon groß.“

SC Magdeburg: Jannick Green (1. bis 30.), Dario Quenstedt (ab 31.);  Zeljko Musa, Matthias Musche (8), Michael Damgaard (6), Robert Weber (6/2), Jacob Bagersted (5), Nemenja Zelenovic (3), Marko Bezjak (2), Mads Christiansen (1), Fabian van Olphen, Yves Grafenhorst, Finn Lemke

VfL Gummersbach: Carsten Lichtlein (1. bis 41.), Matthias Puhle (ab 41.); Julius Kühn (12/4), Kevin Nyokas (4), Simon Ernst, Alexander Becker (je 3), Andreas Schröder (2), Tobias Schröter, Florian von Gruchalla (je 1), Christoph Schindler, Kevin Schmidt, Fabian Baumgärtner, Evgeni Pevnov

Zuschauer: 5.692

Schiedsrichter: Marijo Zupanovic/Matrin Thone (Berlin)

Strafzeiten: 6:14 (Zelenovic, 2x Bagerstedt - 2x Ernst, Schröder, Schmidt, Kühn, Schindler, Nyokas) 

Siebenmeter: 4/2 (Weber scheitert an Lichtlein und Puhle)

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