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'Es wird brutal schwer'

lo; 26. Mar 2017, 20:50 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Der VfR Wipperfürth (weiße Trikots) kassierte gegen Berzdorf eine bittere Pleite.
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'Es wird brutal schwer'

lo; 26. Mar 2017, 20:50 Uhr
Oberberg - Wipperfürth nach neuerlicher Pleite mit dem Rücken zur Wand - Eintracht gewinnt Duell gegen HSV souverän - SVF setzt sich spät gegen DSK Köln durch - Schiedsrichterin stiftet Verwirrung bei TuS-Remis - 'ONI-Wärmetrafo GmbH' präsentiert die Bezirksliga.
VfR Wipperfürth – SSV Berzdorf 1:2 (0:2).

Die Heimniederlage gegen Berzdorf hat die Wipperfürther Aussichten auf den Klassenerhalt weiter geschmälert. „Wir brauchen uns nichts vorzumachen: Es wird brutal schwer. Jetzt muss schon viel Glück dazukommen und die Ergebnisse der Konkurrenten müssen ebenfalls stimmen“, fasste Trainer Norbert Scheider seine Gemütslage zusammen. Der Tabellenletzte ließ zunächst alles vermissen, was im Abstiegskampf zum Standard-Rüstzeug gehört. „Wir haben vor der Pause total gepennt“, so Scheider.


[Guido Bosbach (li.) konnte die Wipperfürther Heimpleite nicht abwenden.]

Die Gäste hatten bereits nach drei Minuten Grund zur Freude, als die VfR-Defensive zu zaghaft agierte und große Lücken offenbarte. Pech gesellte sich auch hinzu. Lucian Grümer sprang der Ball im eigenen Strafraum vom Fuß an die Hand, der Schiri zeigte auf den Punkt. „Lucian hatte seinen Arm am Körper angelegt. Er kann sich die Hand ja schlecht abhacken“, verstand Scheider die Sichtweise des Offiziellen nicht. Die Berzdorfer erhöhten auf 0:2 und wurden in der Abwehr kaum gefordert. Sinnbildlich für die Harmlosigkeit der Hansestädter war ein Fehlschuss von Methan Dalboy.

Scheider hielt eine ausgiebige und intensive Kabinenpredigt, die zumindest die Kampfbereitschaft weckte. Mehr als der Anschlusstreffer von Dalboy durch einen Elfmeter, den der Unparteiische erst nach Intervention des Assistenten auf der anderen Hälfte des Spielfelds (!) gab, wollte jedoch nicht herausspringen, wobei Ado Turnic und Dennis Chaborski noch zwei Gelegenheiten auf dem Fuß hatten. „Die erste Halbzeit war grottenschlecht, die zweite kämpferisch okay, aber spielerisch grottenschlecht“, lautete Scheiders Fazit.                

Tore
0:1 (3.), 0:2 (14. Handelfmeter), 1:2 Methan Dalboy (70. Elfmeter nach Foul an Julian Dewald).

VfR Wipperfürth
Pascal Görg; Kevin Dewald, Felix Schymatzek, Wael Majouj, Gianluca Rost (46. Ado Turnic), Guido Bosbach, Lucian Grümer (46. Fabian Elffering), Julian Dewald, Dennis Chaborski (77. Marvin Tröder), Joel Schulte, Methan Dalboy.
  


[Methan Dalboys (li.) Anschlusstor war für den VfR zu wenig.]

Eintracht Hohkeppel – Heiligenhauser SV 3:0 (2:0).

„Das war eines der besten Spiele, das wir in dieser Saison abgeliefert haben. Ich habe schon beim Aufwärmen gemerkt, dass die Jungs richtig heiß sind“, war Eintracht-Coach Peyman Rabet nach dem Sieg gegen seinen Ex-Verein zufrieden. Jonas Stiefelhagen, der in der Vorwoche beim 0:0 gegen Porz lange Zeit auf der Bank geschmort hatte, kehrte in die Startelf zurück und wollte es seinem Trainer zeigen. Nach vier Minuten nahm er ein hohes Zuspiel von Carsten Gülden mit der Brust an und traf aus der Drehung zum 1:0.

Perfekte Startvoraussetzungen also für die Gastgeber, die dem HSV keine Gelegenheit zur Entfaltung ließen und selbst gefährlich blieben. Tibor Heber baute den Vorsprung aus, nachdem Leon Heber und Stiefelhagen den Gegner unter Druck gesetzt und den Ball erobert hatten.  Mit diesem aus Sicht der Hohkeppeler komfortablen Vorsprung ging es in die Kabine, wo Rabet eigenen Angaben zufolge die Marschroute nachjustierte, weil in Durchgang eins nicht alle Laufwege stimmten.



Fünf Minuten nach dem Seitenwechsel entschied der Referee auf Elfmeter für die Eintracht, nahm diesen aber nach Rücksprache mit seinem Assistenten wieder zurück. Besonders verärgert war Rabet darüber nicht, obwohl die Heiligenhauser in der Folgezeit auch zu Chancen kamen. Doch mit seinem zweiten Streich brachte Stiefelhagen den Erfolg endgültig unter Dach und Fach. Ein Hattrick blieb dem Torgaranten übrigens vergönnt, weil er mit einem Strafstoß an Torwart Julius Engelhardt scheiterte.

„Wir sind jetzt ganz nah dran, die 40-Punkte-Marke zu knacken und damit unser wichtigstes Etappenziel zu erreichen“, freute sich Rabet über den Triumph gegen den direkten Verfolger.                  

Tore
1:0 Jonas Stiefelhagen (4.), 2:0 Tibor Heber (23.), 3:0 Jonas Stiefelhagen (65.).

Besonderes Vorkommnis
Der Hohkeppeler Jonas Stiefelhagen scheitert mit Foulelfmeter an Torwart Julius Engelhardt (78.).

Eintracht Hohkeppel
Sascha Nußbaum; Fabian Reudenbach, Marco Theisen, Severin Brochhaus, Stephan Schmude, Daniel Lekscha (79. Jendrik Müller), Leon Heber (62. Leon Teschendorf), Tibor Heber, Nu-Phan Nguyen (74. Robin Theisen), Jonas Stiefelhagen.



[Foul an Julian Dewald? Bei dieser Szene pfiff der Schiedsrichter keinen Elfmeter.]

DSK Köln - SV Frielingsdorf 2:3 (1:1).

Vom Unglücksraben zum Helden: Zwölf Minuten vor dem Abpfiff leistete sich Michael Scheider ein unnötiges Foul im eigenen Strafraum und erlaubte den in Unterzahl agierenden Gastgebern den Treffer zum 2:2. Kurz vor Ultimo machte der Innenverteidiger seinen Patzer wieder gut, als er einen Freistoß vor den DSK-Kasten schlug. Der Ball wurde immer länger und der Torwart fiel, mit dem Spielgerät in den Händen, hinter die Linie.

„Da hatten wir die nötige Portion Glück, wobei der Sieg insgesamt verdient war“, resümierte Spielertrainer Dennis Lüdenbach, der verletztungsbedingt nicht mitwirken konnte. Auf der ungewohnten Asche hatten die Frielingsdorfer Anpassungsschwierigkeiten, prompt lagen sie mit 0:1 zurück. Dieser Treffer war eine Art Weckruf für die Gäste. „Nach einer Viertelstunde sind wir mit den Gegebenheiten besser zurechtgekommen und waren in den Zweikämpfen und bei den zweiten Bällen präsent“, so Lüdenbach.

Mit Balleroberungen und schnellem Umschaltspiel hebelte der SVF die Defensive der Kölner aus. Eine solche Situation führte zum Ausgleich durch Philipp Schmidt, der kurz vor dem Pausenpfiff alleine auf den Kasten zusteuerte und von den Beinen geholt wurde. Der Verursacher musste sich wegen einer Notbremse verantworten und sah die Rote Karte. Spätestens nach dem 1:2 durch Tristan Wolf hatte die Lüdenbach-Elf das Geschehen im Griff, ehe Scheider dem Gegner auf die Beine half. Am Ende wendete er die drohenden Punktverluste höchstpersönlich ab.

Tore
1:0 (6.), 1:1 Philipp Schmidt (20. Norman Lemke), 1:2 Tristan Wolf (59. Philipp Schmidt), 2:2 (78. Foulelfmeter), 2.3 Michael Scheider (89.).

Besonderes Vorkommnis
Rot gegen einen DSK-Akteur (43. Notbremse).

SV Frielingsdorf
Robin Spiegel; Gianluca Fliegner, Michael Scheider, Johannes Kisseler, Jonathan Schmidt, Marvin Cortes (80. Etienne Parmentier), Tim Menzel (55. Björn Meyer), Tim Weinrich, Philipp Schmidt, Norman Lemke (65. Tim Geisler), Tristan Wolf.



[Julian Dewald war häufig nur regelwidrig zu stoppen.]

TuS Lindlar – SV Weiden 2:2 (0:1).

Es ist nicht auszuschließen, dass diese Partie ein Nachspiel vor der Spruchkammer haben wird. Stein des Anstoßes: Ein Elfmeter für den TuS Lindlar, der von Marc Bruch verwandelt wurde. Er wäre das 3:1 und die vermeintliche Entscheidung zugunsten der Equipe von Trainer Uli Bartsch gewesen. Was folgte, sorgte bei allen Beteiligten für Stirnrunzeln. Die Schiedsrichterin erkannte den Treffer nicht an, weil andere Kicker zu früh in den Sechszehner gelaufen seien, und gab Abstoß für die Gäste anstatt den Elfer wiederholen zu lassen - ein eindeutiger Regelverstoß. Ob die Lindlarer Einspruch einlegen werden, war unmittelbar nach dem Schlusspfiff noch unklar.

Allerdings mussten sich die TuS-Akteure an die eigene Nase fassen, als es um die Aufarbeitung des Remis ging. Denn nach dem Phantom-Tor von Bruch verursachte man einen Strafstoß, den Weiden zum 2:2 nutzte. „So etwas darf uns einfach nicht passieren“, ärgerte sich Bartsch, der eine verhaltene erste Halbzeit seiner Schützlinge sah. „Wir hatten zwar drei, vier Möglichkeiten, waren aber nicht zielstrebig genug.“ Der SV münzte derweil seinen einzigen gefährlichen Vorstoß in die Führung um.

Der TuS steigerte sich im zweiten Durchgang und wendete das Blatt in Person von Pascal Nguyen, dem ein Doppelpack gelang. Zudem scheiterte David Förster am Pfosten. Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach? Bartsch war sich hinsichtlich eines möglichen Protestes unsicher. „Das Spiel würde bestimmt unter der Woche wiederholt werden. Dann fehlen vielleicht ein paar Spieler und man steht am Ende möglicherweise mit völlig leeren Händen da.“                   

Tore
0:1 (20.), 1:1 Pascal Nguyen (64.), 2:1 Pascal Nguyen (85.), 2:2 (87. Foulelfmeter).

TuS Lindlar
Tobias Kapellen; David Förster, Moritz Stellberg, Moussa Daffe (88. Simon Hoffmann), Rico Brochhaus, Jeffrey Ebert (76. Dominic Ufer), Marius Mukherjee, Justin Ebert (60. Faruk Tokay), Pascal Nguyen, Tobias Zinken, Marc Bruch.

Tabelle und Ergebnisse Bezirksliga

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