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Derbyniederlage mit Pauken und Trompeten

pn; 12. Mar 2017, 01:30 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung ---- Auch acht Tore von Lukas Bader änderten nichts an der völlig verdienten TVS-Niederlage.
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Derbyniederlage mit Pauken und Trompeten

pn; 12. Mar 2017, 01:30 Uhr
Oberberg - Strombach verzweifelt an Oberwiehls 5:1-Deckung und offenbart selbst Defensivschwächen - Nümbrecht gibt sich gegen Bocklemünd keine Blöße - Die Herren-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘.
TV Strombach – CVJM Oberwiehl 27:34 (13:17).



[Simon Schanz erhielt von Oberwiehls Trainer Florian König ein Sonderlob.]

Ein Duell der Gegensätze lieferten sich der TV Strombach und der CVJM Oberwiehl. Während es für die Hausherren die erste Derbyniederlage der Saison war, durften sich die Südkreisler nicht nur über der ersten Derbysieg freuen, sondern rückten im Abstiegskampf der Konkurrenz damit auch gehörig auf die Pelle. Aber auch auf dem Feld zeigten beide Teams völlig unterschiedliche Ansätze. „Dieser Sieg hat nicht heute stattgefunden, sondern bereits vor zwei Wochen im Pokalspiel, das wir eigentlich nur aus Versehen gewonnen haben“, hatte König damals bewusst mit einer 6:0-Deckung agiert, um Strombach in der Liga mit einer 5:1-Variante überraschen zu können. Denn so schön der Einzug ins Pokalendspiel gewesen sei, der Fokus der Südkreisler liege ganz klar auf dem Ligaverbleib. „Wir wollten uns nicht in die Karten schauen lassen“, erklärte König weiter.




Auf der anderen Seite musste TVS-Trainer Maik Thiele die Niederlage neidlos anerkennen. „Wir sind mit Pauken und Trompeten untergegangen“, fiel seine Analyse gewohnt schonungslos aus. Lediglich in der Anfangsviertelstunde habe die TVS-Offensive die Schwächen in der Deckung, wo der grippekranke Philipp-Jonas Wilhelm schmerzlich vermisst wurde, kaschiert. Aus einer zwischenzeitlichen 7:6-Führung wurde ein deutlicher 7:13-Rückstand aus Strombacher Sicht. Erst nachdem die Gastgeber wieder weniger hektisch agierten, schrumpfte der Oberwiehler Vorsprung zur Pause noch ein wenig. „Schon da haben wir es verpasst gehabt, uns noch deutlicher abzusetzen“, sah König nicht nur zahlreiche liegen gelassene Chancen vor dem Kabinentee, sondern auch eine weitere Schwächephase nach dem Seitenwechsel.


[Florian König will im Abstiegskampf auch in den kommenden Wochen kräftig nachlegen.]

Angetrieben von Lukas Bader verkürzte Strombach zum 19:20 und blieb bis zum 21:23 in Schlagdistanz, ehe Oberwiehl reagierte und Bastian Schneider vorgezogen auf die linke Abwehrseite beorderte. Strombach ließ nun nicht nur drei freie Chancen vom Kreis liegen, sondern erlaubte sich auch ein wahres Fehlpassfestival. Über 21:29 feierten die Gäste letztlich einen überraschend ungefährdeten Auswärtserfolg. „34 Gegentore gegen drei Rechtshänder im Rückraum sprechen leider für sich“, so Thiele abschließend. König lobte hingegen neben den beiden Schiedsrichtern („Sie haben ihre Linie souverän durchgezogen“) vor allem seine Mannschaft: „Strombach hat sechs individuell sehr starke Spieler aufgeboten, hatte gegen ein funktionierendes Team aber keine Chance.“


Strombach: Lukas Bader (8), Florian Panske, Nico Blech (je 4), Joscha Jaeger (3), Dennis Hermann, Thorben Schneider (je 2), Malte Meinhardt (2/2), Christoph Haselbach, Marvin Blech (je 1).


Oberwiehl: Bastian Schneider (8/1), Mirco Gröbner (7/1), Jonas Koebnick, Simon Schanz (je 4), Andre Rischikov (3), Jannes Pulla, Marc Weschenbach, Arthur Gartung (je 2), Jared Wilkes, Jan Sonka (je 1).




SSV Nümbrecht – HSV Bocklemünd 37:27 (19:14).


[Lukas Bader sorgte für die Strombacher Aufholjagd nach der Pause.]

Rundum zufrieden zeigte sich SSV-Trainer Patrick Seebaum unmittelbar nach dem Heimsieg über den Abstiegskandidaten aus Bocklemünd. Zwar kam es nicht zum erhofften Duell mit seinem früheren Sport-hochschuldozenten Frowin Fasold auf der gegnerischen Bank, nachdem die Gäste ohne ihren Coach angereist waren, doch das interessierte Seebaum nur am Rande: „Wichtig war, dass wir die gute Trainingswoche mit ins Spiel genommen haben und einen souveränen Sieg eingefahren haben.“ Nach anfänglichem Abtasten, bei dem die Hausherren noch 1:3 ins Hintertreffen gerieten, übernahm Nümbrecht schnell die Kontrolle. Beim 9:5 hatte sich der SSV ein erstes Polster erspielt. Trotz der 19:14-Pausenführung sah Seebaum aber durchaus noch Optimierungsbedarf. „Zwölf technische Fehler zu diesem Zeitpunkt waren einfach zu viel“, hatte sein Team mit der offensiven Deckung der Gäste durchaus noch Probleme.


[Maik Thiele war nach der Niederlage tief enttäuscht und haderte mit der Defensivleistung seines Teams.]

„Wir haben in der Kabine an einigen Schrauben gedreht“, sah Seebaum die Gastgeber nun konsequenter in ihren Angriffsbemühungen. Die Deckung stand stabil, Philip Winkler glänzte ebenfalls mit einigen Paraden und auch die Offensive florierte weiterhin. Spätestens beim 29:20 (47.) war der Sieg nur noch eine Frage der Höhe.Die Bestnoten verdienten sich Patrick Martel und Kevin Schieferdecker, der auch auf der ungewohnten Kreisläuferposition eine gute Figur abgab. „Das haben die Jungs heute gut gemacht. Ich hoffe, wir können diese Leistung mit in die Woche nehmen und auch das nächste Spiel so angehen“, freut sich Seebaum bereits auf das Derby gegen Strombach.


Nümbrecht: Kevin Schieferdecker (8), Marcel Samel (8/2), Patrick Martel (7), Harry Roth (6), Jannik Lang (4), Johannes Urbach, Lukas Hemmersbach, Christopher Suhr (je 1), Daniel Funk (1/1).


Ergebnisse und Tabelle
  
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