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21:34-Abreibung beim Rekordmeister

pn; 9. Mar 2017, 00:10 Uhr
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21:34-Abreibung beim Rekordmeister

pn; 9. Mar 2017, 00:10 Uhr
Gummersbach - Der VfL Gummersbach leistet sich wie schon gegen Wetzlar zu viele individuelle Fehler und wird vom THW Kiel gnadenlos bestraft - RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und die AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach
THW Kiel – VfL Gummersbach 34:21 (19:11).

Mit einer deutlichen Packung mussten die Handballer des VfL Gummersbach die Heimreise aus Norddeutschland antreten. Beim Rekordmeister in der ausverkauften Sparkassen-Arena liefen die Gäste aus dem Oberbergischen schnell der Musik hinterher. Dementsprechend wollte Trainer Emir Kurtagic die Niederlage auch nicht schön reden. „Kiel war uns in allen Belangen überlegen“, fällte er ein vernichtendes Urteil. Allein diese Tatsache dürfte den geneigten Handballfan nicht überraschen. Der Dominator der letzten Bundesligajahre dürfte diese Saison zwar seine Chancen auf die deutsche Meisterschaft bereits verspielt haben und befindet sich in einem Umbruch, verfügt aber immer noch über ein exzellentes mit Stars nur so gespicktes Team.



Trotzdem ärgerte sich Kurtagic nach der Niederlage maßlos. Vor allem die Art und Weise, wie sein Team frühzeitig in Rückstand geriet, brachte den Handballlehrer zur Verzweiflung. Die Gastgeber bestraften jeden noch so kleinen Fehler der Kreisstädter mit einem Gegenstoß und mussten kaum ins Positionsspiel. Insgesamt 13 VfL-Fehlwürfe und zahlreiche technische Fehler notierten die Statistiker zum Abpfiff der beiden Unparteiischen Kilp und Maier. „Kiel läuft einfach einen überragenden Gegenstoߓ, sah Kurtagic den unaufhaltsamen THW-Sturmlauf bereits früh auf das Gehäuse von Carsten Lichtlein zu peitschen. Bis zum 3:2 (7.) durch Simon Ernst war die VfL-Kogge noch in ruhigen Gewässern, danach nahm der Kieler Angriffs-Orkan Fahrt auf. Verworfene Siebenmeter von Kevin Schmidt und Julius Kühn sowie zwei weitere Hundertprozenter vom Kreis luden die Hausherren geradezu ein, das Ergebnis über 8:2 (11.) zum 12:6 (24.) hochzuschrauben.


Zu diesem Zeitpunkt hatte Kurtagic längst seine zweite grüne Karte gezückt, die Kieler Angriffsmaschinerie damit aber nur kurzzeitig gestoppt. „Von den ersten zehn Gegentoren kassieren wir bereits vier per Gegenstoߓ, haderte der Gummersbacher Übungsleiter. Zur Pause hatte der Tabellenzweite neun weitere Treffer nachgelegt. Und auch von den beiden schnellen Anschlusstreffern durch Andreas Schröder zum 19:13 (32.) direkt nach dem Seitenwechsel ließ sich das Team von Alfred Gislasson nicht aus der Ruhe bringen. Kiel zog zum 24:15 (40.) davon und verwaltete die Partie über 26:19 (46.) und 31:20 (55.) souverän. Aus einer fehlerbehafteten VfL-Mannschaft stachen Florian Baumgärtner und Christoph Schindler noch positiv hervor.


Kurtagic fand nach der Begegnung klare Worte. „Wir zerstören uns jedes bisschen Selbstvertrauen. Man muss merken, dass es kein Spaß mehr ist“, trennen den VfL Gummersbach weiterhin nur drei Punkte von den Abstiegsrängen. Das Team hat nun zwei Wochen Zeit, sich auf das nächste wegweisende Spiel gegen Melsungen vorzubereiten. „Wir müssen enger zusammenrücken und können nur als Mannschaft aus dieser Situation herauskommen. Jeder einzelne muss sich dem Ziel, so schnell wie möglich zu punkten, unterordnen und alles dafür tun“, so der Coach abschließend.

VfL Gummersbach: Christoph Schindler (5), Florian von Gruchalla (5/3), Julius Kühn (4/1), Florian Baumgärtner, Evgeni Pevnov, Andreas Schröder (je 2), Simon Ernst (1).


THW Kiel: Lukas Nilsson (7), Mykola Bilyk, Marko Vujin (je 6), Raul Santos (4), Niclas Ekberg (4/3), Patrick Wiencek (3), Domagoj Duvnjak (2), Rene Toft-Hansen, Christian Dissinger (je 1).


Ergebnisse und Tabelle
  
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