Oberberg – Situation in der Region besser als im Handballverband Mittelrhein – Udo Kolpe bleibt Kreisvorsitzender – Suche nach Frauenwartin kompliziert.

von Uli Klein

Für das launige Intermezzo des Abends sorgte nicht ganz freiwillig der Schatzmeister: Wolfgang Zapp bekundete jedenfalls im Brustton der Überzeugung  ("Ich mach dat"), dass er gerne als Zahlenjongleur weitermachen würde. Kleiner  Haken an  der Formulierung: Die Teilnehmer am Kreistag  des Handballkreises Oberberg (HKO) 2017 hatten ihn noch gar nicht (wieder-)gewählt. Wobei die Wiedereinsetzung des Strombachers in das Amt des Finanzministers nur eine bloße Formalie war, hatte er kurz zuvor doch wie gewohnt eine tadellose Bilanz vorgelegen können. Demnach verzeichnete der HKO im Zeitraum zwischen dem 1. Januar 2013 und dem 31. Dezember 2016  Einnahmen von rund 133.000 Euro. Diesem Betrag standen Ausgaben in Höhe von rund 125.000 Euro gegenüber, so dass unter dem Strich ein kleines Plus blieb.


Überhaupt waren die Vorstandswahlen im Jahr 2017 durch großes Einvernehmen gekennzeichnet. Bei sämtlichen Personalien gab es Einstimmigkeit. So wurde  Oberbergs Handballvater Udo Kolpe als Vorsitzender bestätigt, Wolfgang Zapp bleibt sein Stellvertreter und Karl-Walter Marx amtiert wie gehabt als Männerwart. Gleichzeitig ist er Spielwart. Nicht gefunden werden konnte dagegen eine neue Frauenwartin. Nachdem Christiane Köpplin nach jahrzehntelanger Tätigkeit kürzertreten will und Kolpe plus Mitstreiter trotz intensiver Bemühungen keine Nachfolgerin fanden, sollte dieser Job in diesen Wochen erst einmal kommissarisch besetzt werden. Aber auch das gelang am Montagabend nicht. Problemlos gestaltete sich dagegen die Bestätigung des Rechtswarts. In diesem Amt wird wie bisher Kurt Spychiger tätig sein.

Derweil hatte sich auch diesmal Lutz Rohmer bei seinen oberbergischen Mitstreitern angesagt. In seinem Grußwort skizzierte der Präsident des Handballverbandes Mittelrhein (HVM) unter anderem die aktuelle Situation des hiesigen Handballs, der arg mit dem Schwund von Spielern und somit Mannschaften zu kämpfen habe. Der Kölner bezog sich dabei allerdings in erster Linie auf die Verbandsebene. Dass diese Situation in Oberberg nicht ganz so zugespitzt ist, konnte nämlich Karl-Walter Marx verkünden. Zwar erreiche man aktuell nicht mehr den Spitzenwert aus der Spielzeit 2008/09 - damals nahmen 171 Mannschaften an den verschiedenen Meisterschaftsrunden teil (vermutlich als Folge der 2007 in Deutschland ausgetragenen Weltmeisterschaft) - aber immerhin liege die Zahl der Mannschaften in den vergangenen Jahren stabil bei 140 Teams in Oberberg.


[Mit unveränderter Vorstandsmannschaft tritt der Handballkreis Oberberg an.]

Kolpe wies dennoch darauf hin, dass man sich intensiv darum bemühen müsse, weiteren Handballnachwuchs zu generieren. "Handball muss dabei ganzjährig im Gespräch sein, nicht nur in der Saison zwischen September und April." Deshalb ist man hierzulande schon lange aktiv geworden: So geht man in die Schulen, um Kindern  und Jugendliche für den Handball zu begeistern. Die Talentiade sowie die Veranstaltung von Beachhandballturnieren sind weitere Initiativen, um Nachwuchs zu rekrutieren.  

Traditionell bietet der Kreistag die Möglichkeit, verdiente Aktive und/oder Funktionäre zu ehren. Das war auch dieses Mal nicht anders: Folgende Handballer wurden ausgezeichnet:

Karl-Walter Marx (Schiedsrichter/-Spielwart): Silberne Ehrennadel des Westdeutschen Handballverbandes

Christiane Köpplin (Frauenwartin): Goldene Ehrennadel des Handball-Verbandes Mittelrhein

Joachim Marx (40 Jahre Schiedsrichter): Goldene Ehrennadel des Handball-Verbandes Mittelrhein