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Tumulte werfen Nümbrecht aus der Bahn

pn; 5. Feb 2017, 12:23 Uhr
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Tumulte werfen Nümbrecht aus der Bahn

pn; 5. Feb 2017, 12:23 Uhr
Oberberg - Derschlag verspielt in Dormagen eine Führung und hat am Ende Glück - TVS nach zwei Ausfällen chancenlos - Die Herren-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘. (AKTUALISIERT)
TSV Bayer Dormagen II - TuS Derschlag 29:29 (13:14).


Direkt nach der Partie wollte TuS-Trainer Ralph Weinheimer keine Diskussion anfangen, ob es sich um einen gewonnenen oder einen verlorenen Punkt handle. „Wir geben im Abstiegskampf weiter das Eichhörnchen. Jeder Punkt zählt“, entschied er sich letztlich doch für die positive Variante. Dabei hatten die Oberberger das Spiel über weite Strecken im Griff, mussten sich aber auch den Vorwurf gefallen lassen, den Sack nicht frühzeitig zugemacht zu haben. „Von der Einstellung her war es aber auch kein einfaches Spiel für uns. Die Halle war ein Totenhaus. Es waren noch weniger Zuschauer als in Strombach“, hätte Weinheimer jederzeit eine Stecknadel fallen hören können. Beim 9:8 (20.) lag Dormagen letztmalig in Führung, danach übernahmen die Gäste das Kommando, ließen aber stets zu viele kleine Chancen liegen.


Das Dormagener Positionsspiel hatte die TuS-Defensive meist gut im Griff, doch die vielen kleinen Fehler bestraften die Hausherren stets mit ihrem kompromisslosen Gegenstoßspiel. Beim 24:27 (50.) sah trotzdem vieles nach dem nächsten Derschlager Sieg aus. In der Schlussphase häuften sich allerdings die Fehler und beim 29:29 (59.) verschoss der TuS zudem seinen insgesamt fünften Siebenmeter. Der letzte Angriff gehörte somit den Bayer-Handballern. Der finale Wurf von Wael Ben Youssef landete aber erst eine Sekunde nach der Schlusssirene im Derschlager Gehäuse. „Auch wenn die Jungs mit diesem Ergebnis eher unzufrieden waren, kann ich mit dem Remis leben“, so Weinheimer, der nun volle Konzentration auf die kommende Aufgabe Bocklemünd legen will: „Das werden wir wie ein Endspiel angehen.“ Die Bestnoten verdienten sich Petar Cutura, Norman Krause sowie Torhüter Dominik Schmidt.


Derschlag: Petar Cutura (9), Sven Suton (8/2), Norman Krause (5), Vladislav Vesselinov (3), Timo Domian, Markus Kraufthoff-Murfuni (je 2).





SSV Nümbrecht – MTV Köln 22:29 (10:11).


Eine einzige Szene warf den SSV Nümbrecht gegen MTV Köln völlig aus der Bahn. Neben der Niederlage dürfte das Spiel aber auch so noch ein kleines Nachspiel für die Oberberger haben. 40 Minuten waren in einer bis dahin völlig ausgeglichenen Partie gespielt, ehe Johannes Urbach mit dem Kölner Niklas Bahten aneinander geriet. Der Linksaußen der Gäste hatte den Rechtsaußen des SSV bereits einige Angriffe lang verbal provoziert und beleidigte ihn nun erneut. Urbach ließ sich daraufhin zu einem angedeuteten Kopfstoß hinreißen, woraus sich ein kurzer Faustkampf beider Spieler vor den SSV-Fans entwickelte. Auch einige Zuschauer mischten sich ins Geschehen ein. Die Situation konnte vom Ordnungsdienst schnell deeskaliert werden, dürfte für Nümbrecht aber trotzdem eine Geldstrafe bedeuten. Die guten Schiedsrichter schickten die Kampfhähne mit der roten Karte zum Duschen.


„Über solche verbalen Scharmützel muss man einfach drüber stehen“, ärgerte sich SSV-Trainer Mario Jatzke aber weniger über diese Szene, als über die nachfolgenden zehn Minuten, in denen seinem Team nichts gelang und das Spiel auch verlor. Bis zur Pause hatten sich beide Mannschaften einen offenen Schlagabtausch geliefert. Nümbrecht war zwar spielerisch das bessere Team, Köln konnte dafür mit seiner Physis auftrumpfen. Die Gastgeber suchten zwar stets nach Lösungen gegen die massive 6:0-Deckung der Domstädter, versuchten sich aber trotzdem zu häufig am großgewachsenen MTV-Innenblock. Die Führung wechselt dementsprechend ständig bis zur Pause.


Auch nach dem Seitenwechsel blieb es bis zum 14:14 (40.) spannend, ehe der bereits beschriebene Tumult geschah. Zwar war die Situation für beide Mannschaft schnell geklärt, doch der SSV verlor nun jeglichen spielerischen Faden. Die bis dahin starke 5:1-Defensive kassierte nun einen Treffer nach dem anderen, so dass die Partie beim 15:21 (48.) entschieden war. Da half auch eine verordnete Manndeckung gegen Kölns Rückraum nichts mehr. „Wir haben unsere Aufgabe 40 Minuten lang gegen einen körperlich starken Gegner sehr gut gemacht. Trotzdem sind wir natürlich enttäuscht, weil uns zehn schwache Minuten einfach das Spiel gekostet haben“, sagte Jatzke abschließend.


Nümbrecht:Marcel Samel (8/2), Daniel Funk (6/2), Harry Roth (4/3), Kevin Schieferdecker, Patrick Martel, Christopher Suhr, Jannik Lang (je 1).



TV Strombach – BTB Aachen 18:30 (9:17).


Einen Tag zum Vergessen erlebten die Handballer des TV Strombach gegen den Tabellenführer aus Aachen. Bis zum 4:5 (9.) agierten die Hausherren noch auf Augenhöhe, ehe der stark grippegeschwächte Lukas Bader aufgeben musste. „Da ging die Gesundheit einfach vor“, verzichtete Trainer Maik Thiele fortan auf seinen Halbrechten. Als dann nach einer Viertelstunde auch noch Abwehrchef Philipp-Jonas Wilhelm mit Knieproblemen ausgewechselt werden musste, nahm das Schicksal seinen Lauf. „Bis zur zehnten Minute waren wir gut im Spiel, danach hat fast nichts mehr funktioniert“, fasste Thiele ein fortan gebrauchtes Spiel zusammen. In der Abwehr waren die Strombacher häufig einen Schritt zu spät und auch offensiv gelang nur relativ wenig. Nach zwölf Minuten hatten die Gastgeber bereits drei Siebenmeter verworfen und geizten auch sonst nicht gerade mit ihren Fehlern.


„Es war wie gegen Longerich“, notierte Thiele Fehlpass auf Fehlpass. Bereits zur Pause waren die Gäste vorentscheidend davongezogen. Nach dem Seitenwechsel wehrte sich Strombach zwar noch über 12:18 bis zum 14:20, doch nach zwei weiteren haarsträubenden Fehlpässen und daraus resultierenden Gegenstößen war der TVS-Kampfeswille gebrochen. „Danach haben wir uns auch ein wenig hängen lassen. Aachen war aber auch einfach die bessere Mannschaft und hat seinen Stiefel souverän runtergespielt“, hakte Maik Thiele die Partie zügig ab.


Strombach: Nico Blech (5), Joscha Jaeger (5/1), Malte Meinhardt, Dennis Hermann, Thorben Schneider (je 2), Florian Panske, Lukas Bader (je 1).


Ergebnisse und Tabelle
  
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