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Der Vulkan auf der Bank

bv; 31. Jan 2017, 17:52 Uhr
Bilder: Bernd Vorländer --- Hoffen auf erfolgreiche Jahre - VfL-Aufsichtsratschef Götz Timmerbeil, Dirk Beuchler und VfL-Manager Frank Flatten.
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Der Vulkan auf der Bank

bv; 31. Jan 2017, 17:52 Uhr
Gummersbach - Emotional, geradlinig, bodenständig - Mit Dirk Beuchler beginnt für den VfL Gummersbach im Juli eine neue Zeitrechnung - RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Bernd Vorländer

Da sitzt er nun - die geheime Kommandosache des VfL Gummersbach, um den sich in den vergangenen Tagen manche Spekulation rankte. Und nun ist er da. Dirk Beuchler, 45 Jahre alt, Ex-Bundesliga-Profi, der schon den TBV Lemgo und TuS N-Lübbecke trainierte, seit fast zwei Jahren aber in der Beletage des deutschen Handballs vor verschlossenen Türen stand. Er soll ab dem 1. Juli den Glanz des Traditionsvereins VfL Gummersbach aufpolieren und den sportlichen Erfolg mehren. Nein, Beuchler ist kein Messias und kein filigraner Techniker - weder mit dem Ball noch mit dem Mund. Er war zu seiner aktiven Zeit Kreisläufer, einer, der sich in jedem Spiel mit seinem ganzen Körper gegen diverse Abwehrreihen stemmte. Der in Uganda geborene Beuchler, der in seiner aktiven Zeit einiges an sportlichen Erfolgen vorweisen kann, ist ein harter Arbeiter, geradlinig, emotional, geradeheraus, kein Wortklimperer. "Ich werde richtig Gas geben", sagt der bei der heutigen Präsentation von Torhüter Carsten Lichtlein, VfL-Manager Frank Flatten, Aufsichtsratschef Götz Timmerbeil und VfL-Legende Heiner Brand flankierte neue VfL-Trainer.


Natürlich ist das eine Floskel - indes, was soll Beuchler anderes sagen. Für ihn ist der VfL so etwas wie ein Sechser im Lotto. Zuletzt in der A-Jugend-Bundesliga bei JSG NSM-Nettelstedt aktiv, meldet er sich mit seiner Mission im Oberbergischen auch in der Bundesliga zurück. Ob Beuchler für die Blau-Weißen ein Hauptgewinn ist, wird sich zeigen. Diese Ehe kann jedoch funktionieren, denn beim VfL schätzen sie die klar strukturierten, offenen und emotionalen Typen, die für Blut-Schweiß-und-Tränen-Handball stehen. Beuchler will und soll vor allem den Spagat hinbekommen zwischen sportlichem Erfolg und mittelfristig dauerhaft einstelligen Tabellenplätzen einerseits sowie der verstärkten Einbindung junger Talente in den Profikader andererseits. Dass es gerade bei letztem Punkt das eine oder andere zu verbessern gibt, haben sie auch beim VfL gesehen.


[Der neue VfL-Coach und Torhüter Carsten Lichtlein kennen sich aus gemeinsamen Lemgoer Zeiten.]

Beuchler verteilt jedenfalls artig Lob, preist den bereits vorhandenen Kader, den er um ein bis zwei Spieler von außerhalb aufwerten will und kommt zu dem Schluss: "Man kann mit dem beim VfL vorhandenen Etat schon einiges erreichen." Das macht den Verantwortlichen Mut, schließlich rüsten hinter den Top-Teams der Liga auch Mannschaften wie Hannover, Melsungen, Magdeburg und Erlangen kräftig auf. In diesem Bereich will sich auch der VfL einsortieren.

Beuchler wird von Ostwestfalen ins Oberbergische umsiedeln, ständig zu pendeln sei nicht sein Ding. Carsten Lichtlein kennt ihn aus gemeinsamer Zeit in Lemgo, wo man zwischen 2011 und 2013 zusammenarbeitete. Und "Lütti" freut sich: "Wir sind uns vom Naturell nicht unähnlich", lächelt der Nationalkeeper. Was das heißt: Künftig hat der VfL nicht nur einen brodelnden Vulkan im Tor, sondern auch auf der Bank.  

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