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Clemens schießt Wiehl II zum Titel

nh; 22. Jan 2017, 20:55 Uhr
Bilder: Martin Hütt (1, 2, 3, 5, Galerie 35 bis 47), Michael Kleinjung (4, 6, 7, Galerie 1 bis 34) --- Bei der 13. Auflage des Gizeh-Cup ging der Wanderpokal erstmals nach Wiehl. Die FV-Reserve holte sich den Titel im Neunmeterschießen. Yannik Clemens (hinten 2.v.r.) machte den entscheidenden Treffer.
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Clemens schießt Wiehl II zum Titel

nh; 22. Jan 2017, 20:55 Uhr
Gummersbach - Im Neunmeterschießen bezwingt die FV-Reserve den Kiersper SC und holt sich erstmals den Gizeh-Cup - Nümbrecht II schlägt im kleinen Finale Mittelrheinligist Herkenrath.
Von Nils Hühn

Schied die Wiehler Reserve im Vorjahr noch kläglich in der Vorrunde des Gizeh-Cups aus, machte es die Truppe von Jan Kordt bei der 13. Auflage des Hallenklassikers besser. „Wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert und unsere beste Leistungen in den entscheidenden Partien gezeigt“, lobte der Trainer des Kreisliga A-Herbstmeisters, der das Hallenturnier seiner Mannschaft als „Bonus“ genehmigte. Allerdings verletzte sich im Endspiel Winterneuzugang Jo Sasahara bei seiner Premiere am Sprunggelenk. „Wenn die Verletzung schwerer ist, dann hätte ich lieber nicht gespielt“, konnten Kordt auch die 500 € Preisgeld und der erstmalige Gewinn des riesigen Wanderpokals nicht glücklich machen.

[Die Verletzung von FV-Winterneuzugang Jo Sasahara trübte die Stimmung beim Cup-Sieger merklich.]

Im Finale duellierten sich die Wiehler mit dem Bezirksligisten Kiersper SC. Zweimal legte der FV durch Yannik Clemens und Kapitän Bastian Schwarz vor, aber KSC-Knipser Christopher Brock glich zweimal sehenswert aus. In der Neunmeter-Lotterie zeigten sich zunächst alle Schützen sicher, ehe sieben Schüsse in Folge nicht den Weg ins Tor fanden. Den dritten Matchball, nach einem Schuss in die Wolken von Francesco Inchingoli, vollstrecke Clemens sicher und war der umjubelte Held bei den Schwarz-Weißen. „Wir haben schwach angefangen“, wollte KSC-Coach Manuel Fernholz lieber nicht über 2:5-Auftaktpleite gegen Dümmlinghausen sprechen. Anschließend spielte der Bezirksligist souverän und wurde erst im Finale vor dem dritten Cup-Gewinn nach 2013 und 2014 abgefangen. „Das Neunmeterschießen ist dann eine Glückssache“, gratulierte Fernholz den Wiehlern und freute sich über 250 € Preisgeld.


Bereits in der Vorrunde gab es tollen Fußball für die 250 zahlenden Zuschauer zu sehen, was den veranstaltenden 1. FC Gummersbach freute. „Das Niveau war dieses Jahr sehr hoch“, urteilte FC-Vorsitzender Marcus Tuschy. Die gastgebende Mannschaft sollte in Gruppe B allerdings kein Land sehen. „Wir bereiten uns auf die Rückrunde vor, in der wir noch auf Platz zwei wollen“, war das Turnier für Gummersbachs neuen Trainer Edgar Wörmke eine gern gesehene Einheit. „Die Jungs waren aber platt, weil wir gestern schon ein Turnier gespielt haben“, erklärte Wörmke bei seiner Premiere als FC-Coach. Mit null Punkten wurde man Letzter.


[Nümbrechts Bastian Sellau (links) wurde von den Trainern zum besten Spieler des Turniers gekürt. Den besten Schlussmann stellte Herkenrath in Person von Tom Brauer (rechts). Veranstalter und Vorsitzender des 1. FC Gummersbach, Marcus Tuschy, überreichte die Pokale.]

Ebenfalls vorzeitig die Segel streichen mussten Titelverteidiger Frömmersbach und B-Ligist Wildbergerhütte-Odenspiel. „Wir haben gegen Nümbrecht 2:0 geführt und gegen Wiehl 2:1. Beide Spielen haben wir nicht gewonnen und waren dann raus“, hätte sich SVF-Obmann Gerd Steinhilb durchaus den Einzug in die K.o.-Runde vorstellen können. Den verpasste das Team von SSV-Trainer Eduard Landel trotz der Siege über Frömmersbach und Gummersbach. Gruppensieger mit drei Siegen und einem Remis wurde die Nümbrechter Reserve, die dem FV Wiehl II in der Vorrunde mit 2:1 bezwang und damit die einzige Niederlage zufügte. Die A-Ligisten buchten recht souverän das Ticket für das Halbfinale.


[Mit 4:3 schlug Dümmlinghausen (blaue Trikots) den Stadtrivalen DJK Gummersbach in der Vorrunde.]

In Gruppe A war es deutlich spannender. DJK Gummersbach (0 Punkte) und VfR Marienhagen (6 Punkte) kämpften nicht mit um den Einzug in die K.o.-Runde. „Wir sind mit zwei Niederlagen gestartet“, erklärte DJK-Abteilungsleiter Frank Schmidt die Gründe für das sieglose Ausscheiden. „Aber das Turnier war wieder super organisiert.“ Während Mittelrheinligist TV Herkenrath nach zwei Siegen und zwei Remis ungeschlagen Gruppenerster wurde, war der Kampf und Platz zwei deutlich spannender. Kierspe verlor überraschend klar zum Auftakt gegen Dümmlinghausen und steigerte sich fortan. Nur aufgrund der um ein Tor besseren Tordifferenz kam der westfälische Bezirksligist vor der Spielvereinigung auf Platz zwei.

Im ersten Halbfinale trafen Herkenrath und Wiehl aufeinander. Zweimal ging der A-Ligist in Front, aber die vom ehemaligen FC-Profi Alexander Voigt trainierte Mannschaft ließ sich nicht abschütteln. Eine Minute vor Schluss übernahm der Turnierfavorit die Führung, aber Pascal Nohl machte gerade noch rechtzeitig das 3:3, womit die Entscheidung im Neunmeterschießen fiel. Hier avancierte Wiehls Keeper Lukas Hoffmann mit zwei gehaltenen Schüssen und einem selbstverwandelten Neunmeter zum Matchwinner. „Das Turnier war für uns ein guter Abschluss der ersten Vorbereitungswoche“, meinte Voigt, der mit fünf Stammkräften und drei A-Jugendlichen angereist war. „Nach der Halbfinalpleite war die Luft raus." Dabei lieferte seine Truppe im kleinen Finale ein packendes Spiel.

[Im Spiel um Platz drei schlug Nümbrecht (gelbe Trikots) Mittelrheinligist Herkenrath mit 4:3.]

Als Sieger aus dieser Partie ging allerdings der SSV Homburg-Nümbrecht II hervor. Die SSV-Reserve hatte das zweite Halbfinale überraschend klar mit 0:4 gegen Kierspe verloren. Das Spiel um Platz drei war ein offener Schlagabtausch. Dabei ging das Team von Florian Schmidt sogar mit 3:1 in Front, was aber noch nicht reichen sollte. Herkenrath glich aus, ehe Oliver Maier mit dem 4:3 dem SSV 150 € für die Mannschaftskasse sicherte. Der 24-jährige Nümbrechter Bastian Sellau wurde zudem von den Trainern zum besten Spieler des Turniers gewählt.

„Eigentlich wollten wir nicht mehr in der Halle spielen, aber so konnten die Jungs nochmal was am Ball zeigen“, nutzte Schmidt wie viele andere Trainer den Gizeh-Cup für eine Fußball-Einheit, da die heimischen Plätze fast ausnahmslos gesperrt sind. „Das Turnier hat wieder an Attraktivität gewonnen“, war das abschließende und positive Urteil von Veranstalter Marcus Tuschy.


[Der spätere Finalist aus Kierspe (mit Leibchen) fertigte den B-Ligisten VfR Marienhagen im Gruppenspiel mit 5:0 ab.]

Ergebnisse

Gruppe A
Dümmlinghausen – Kierspe 5:2
Herkenrath – Marienhagen 2:0
Kierspe – DJK Gummersbach 2:0
Marienhagen – Dümmlinghausen 2:1
DJK Gummersbach – TV Herkenrath 3:5
Kierspe – Marienhagen 5:0
DJK Gummersbach – Dümmlinghausen 3:4
Herkenrath – Kierspe 1:1
Marienhagen – DJK Gummersbach 2:1
Dümmlinghausen – Herkenrath 3:3

1. TV Herkenrath 8 Punkte, 11:7 Tore
2. Kiersper SC 7 Punkte, 10:6 Tore
3. Spvg. Dümmlinghausen 7 Punkte, 13:10 Tore
4. VfR Marienhagen 6 Punkte, 4:9 Tore
5. DJK Gummersbach 0 Punkte, 7:13 Tore

Gruppe B
Wildbergerhütte-Odenspiel – Wiehl II 1:3
Frömmersbach – 1. FC Gummersbach 4:0
Wiehl II – Nümbrecht II 1:2
1. FC Gummersbach - Wildbergerhütte-Odenspiel 2:3
Nümbrecht II – Frömmersbach 2:2
Wiehl II – 1. FC Gummersbach 4:2
Nümbrecht II - Wildbergerhütte-Odenspiel 3:2
Frömmersbach – Wiehl II 2:3
1. FC Gummersbach – Nümbrecht II 0:6
Wildbergerhütte-Odenspiel – Frömmersbach 3:2

1. SSV Homburg-Nümbrecht II 10 Punkte, 13:5 Tore
2. FV Wiehl II 9 Punkte, 11:7 Tore
3. SSV Wildbergerhütte-Odenspiel 6 Punkte, 4:9 Tore
4. SV Frömmersbach 4 Punkte, 10:8 Tore
5. 1. FC Gummersbach 0 Punkte, 4:17 Tore

Halbfinale
TV Herkenrath – FV Wiehl II 4:5 (3:3) nach Neunmeterschießen
SSV Homburg-Nümbrecht II – Kiersper SV 0:4

Spiel um Platz drei
TV Herkenrath – SSV Homburg-Nümbrecht II 3:4

Finale
FV Wiehl II – Kiersper SC 7:6 (2:2) nach Neunmeterschießen.


[In der Vorrunde gewann Nümbrecht II (gelbe Trikots) gegen Wildbergerhütte-Odenspiel mit 3:2.]  

Tribünen-Splitter

- Zum besten Torhüter des Turniers wurde Herkenrahts Tom Brauer gewählt.

- Die Schiedsrichter Riza Tokmak, Thomas Eßer und Eric Schell hatten keine Probleme mit der Leitung der stets fairen Partien. Insgesamt wurden nur drei Zeitstrafen ausgesprochen.

- Den fairen Umgang im gesamten Turnierverlauf lobten auch die Trainer.

- Die Sanitäter vom Deutschen Roten Kreuz mussten daher auch bis zur Verletzung von Wiehls Jo Sasahara im Finale keine größeren Verletzungen behandeln.

- Die Versorgung in der Eugen-Haas-Halle war wieder einmal hervorragend. Allerdings war das komplette Essen, unter anderem 250 Würstchen, vor den Finalspielen vertilgt.

- Mit Werbe-Artikeln des Turniersponsors Gizeh deckten sich die Raucher ein. Aber auch Kuscheltiere wurden verteilt.

- Das Turnier der Betriebsmannschaften am Vortag gewann Power Drinks von Ralph Köhler gegen Metalsa. Den Schluckspechtpokal sicherte sich zum vierten Mal in Folge Knipping Gummersbach.
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