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Nümbrechts Defensive demontiert den Aufstiegsfavoriten

pn; 15. Jan 2017, 21:40 Uhr
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Nümbrechts Defensive demontiert den Aufstiegsfavoriten

pn; 15. Jan 2017, 21:40 Uhr
Oberberg - Bader-Rückkehr beschert Strombach einen Zähler in Weiden - Derschlag feiert wichtigen Sieg gegen Köln - CVJM holt einen Zähler in Bocklemünd - Die Herren-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘. (AKTUALISIERT)

SSV Nümbrecht – HSG Siebengebirge 31:21 (16:11).


Auch einen Tag nach dem überraschenden Kantersieg gegen den Tabellenzweiten Siebengebirge wollte SSV-Trainer Mario Jatzke nicht in Euphorie ausbrechen. „Wir hatten einen sehr guten Tag, aber keinen überragenden“, versuchte der Coach sich in Unterstatement. Bereits zum zweiten in dieser Saison stellte man den starken Gästen nicht nur ein Bein, sondern demontierte den Aufstiegsfavoriten geradezu. Ausgangspunkt für die starke Leistung war die SSV-Defensive. „Uns war im Vorfeld klar, dass wir dort etwas besser aufgestellt sind und wollten darüber das Spiel gewinnen“, erklärte Jatzke im Nachhinein den Matchplan. Die Anfangsphase verlief bis zum 5:5 noch ausgeglichen, danach übernahm Nümbrecht das Kommando. Der Mittelblock um Kevin Schieferdecker und Lukas Hemmersbach ließ kaum etwas zu und auch Tom Rydzewski erwischte im SSV-Gehäuse mit insgesamt 14 Paraden einen starken Abend.


Über 11:7 (20.) und 22:14 (40.) nahm die Partie einen überraschend einseitigen Spielverlauf. Zwar nahmen sich die Hausherren nun einmal fünf schwache Minuten, doch spätestens nach einer Siebenmeterparade von Philip Winkler war Nümbrecht wieder hellwach und fuhr auch dank der guten Übersicht des eingewechselten Christopher Suhr über 26:18 (50.) einen souveränen Sieg ein. „Man hat gesehen, was möglich ist, wenn sich die Jungs an unser taktisches System halten. Wir haben uns zudem so gut wie keine Schwächephase erlaubt“, analysierte Jatzke, der hofft, dass dieser Sieg neues Selbstvertrauen entfacht. „Schade, dass aufgrund des schlechten Wetters viele Fans dieses Spiel verpasst haben“, hofft er, dass sein Team kommende Woche im Südkreisderby sowie im DHB-Amateurpokal die Zuschauer ähnlich verzaubern kann.


Nümbrecht: Harry Roth (12/5), Kevin Schieferdecker, Lukas Hemmersbach (je 6), Janik Lang (3), Johannes Urbach (2), Markus Meister, Marcel Samel (je 1).
 
TuS Derschlag – MTV Köln 30:25 (12:15).


Der TuS Derschlag hat seine gute Dezember-Form konserviert und gegen MTV Köln das nächste Ausrufezeichen im Abstiegskampf gesetzt. „Das sind natürlich Punkte, die wir nicht eingeplant haben“, freute sich Trainer Ralph Weinheimer über den unerwarteten Erfolg. Nach diesem hatte es zunächst auch keineswegs ausgesehen. „In der ersten Hälfte waren wir in ganz vielen Bereich nicht gut“, resümierte der Coach. Die Gäste wurden dagegen ihre Favoritenstellung gerecht und diktierten über weite Strecken das Geschehen. Über 1:5 (7.) kämpfte sich Derschlag zwar bis zum 11:11 (24.) in die Partie, verpasste aber nicht nur zwei Mal die Führung, sondern verschlief auch die beiden Minuten vor der Pause völlig. Die taktischen Änderungen nach dem Seitenwechsel sollten dann allerdings fruchten.


MTV-Shooter Max Schreiner wurde in Manndeckung genommen und im Angriff wurde vermehrt auf Übergänge mit zwei Kreisläufern gesetzt. „Dazu kam unser Publikum, was uns zum Sieg getragen hat“, berichtete Weinheimer. Beim 20:20 (43.) fiel der erste Ausgleich, beim 23:22 (49.) ging der TuS erstmals in Führung. Trotzdem blieb es bis zum 24:24 (54.) spannend. Nach zwei starken Abwehraktionen und daraus resultierenden Gegenstößen mussten die Gäste in der Schlussphase Risiko gehen. Köln brachte den siebten Feldspieler, kassierte daraus aber auch zwei Empty-Net Tore. Den Schlusspunkt unter die Partie setzte der starke Torhüter Dominik Schmidt mit einem Wurf über das gesamte Feld. Ein Sonderlob verdiente sich neben Cutura und Suton auch Timo Domian, der nach dem Vidovic-Abgang viel Verantwortung übernommen habe. „Drei Siege in Folge sind natürlich toll, aber wir befinden uns weiter im Abstiegskampf. Wer meint, jetzt nachlassen zu können, braucht am Dienstag gar nicht erst zum Training auftauchen“, gab Weinheimer nach der Partie trotz aller Freude auch den Mahner.


Derschlag: Sven Suton (8/1), Petar Cutura (7), Norman Krause, Vladislav Vesselinov (je 4), Timo Domian (3), Markus Kraufthoff-Murfuni (2), Dominik Schmidt (1), Timo Bay (1/1).




DJK Westwacht Weiden – TV Strombach 30:30 (18:19).


Punkt gewonnen oder doch einen Punkt verloren, war nach dem Spiel die heiß diskutierteste Frage bei den Strombacher Handballern. „Am Ende hatten wir natürlich ein wenig Glück“, musste auch Trainer Maik Thiele eingestehen, „aber wir haben es auch verpasst, uns vorzeitig eine bessere Ausgangsposition zu verschaffen.“ Denn was die Oberberger vor allem im ersten Durchgang auf das Parkett zauberten, hätte sich Thiele in der Hinrunde gerne häufiger gewünscht. Gerade die Rückkehr von Lukas Bader machte sich bemerkbar. „Mit ihm konnten wir ganz anders agieren“, sah Thiele bei seinem Halbrechten nicht nur sechs Tore, sondern auch zahlreiche gute Anspiele. Über 5:9 dominierte Strombach bis zum 15:19 das Geschehen, musste sich zudem vorwerfen lassen, dem Gegner in der Deckung bei Abprallern zu viele zweite Chance gegeben zu haben.


Doch kurz vor der Pause schaltete der TVS in den Ruhemodus, kassierte nicht nur zwei unnötige Gegentreffer, sondern lud die Gastgeber sogar noch zum Anschlusstreffer geradezu ein. „Das hat unsere starke Angriffsleistung geschmälert“, haderte Thiele, der Weiden nach dem Seitenwechsel auf 28:24 (50.) davonziehen sah. Die Hausherren wurden allerdings ihrerseits müder, während sich Strombach in der Defensive noch einmal steigern konnte. Trotz eines verworfenen Siebenmeters und einer verpassten Gegenstoßchance blieben die Gäste in der Schlussphase im Spiel, konnten sich aber auch bei Torhüter Marvin Blech bedanken, der den 29:30-Rückstand mit einer wichtigen Parade festhielt. Strombach setzte im finalen Angriff alles auf eine Karte und brachte den siebten Feldspieler. Letztlich blieb es dem nervenstarken Dennis Hermann vergönnt, zwei Sekunden vor dem Ende per Heber den umjubelten Ausgleich zu erzielen. „Am Ende ein glücklicher, aber keineswegs unverdienter Punkt“, resümierte Thiele die Partie.


Strombach: Dennis Hermann (9), Lukas Bader (6), Nico Blech (4), Malte Meinhardt, Thorben Schneider (je 3), Philipp-Jonas Wilhelm, Florian Panske (je 2), Fynn Schürmann (1).


HSV Bocklemünd – CVJM Oberwiehl 28:28 (17:16).


Auch im Oberwiehler Lager wusste man nach dem Schlusspfiff nicht so Recht, ob man sich nun freuen sollte, oder einem verlorenen Punkt nachtrauern muss. „Für unser Selbstvertrauen ist der eine Punkt zwar sehr gut, aber wir müssen gucken, in wie weit er uns im Abstiegskampf hilft“, versuchte Trainer Florian König die goldene Mitte zu suchen. Denn eigentlich hatte sein Team sogar den Sieg in der Hand. Die Anfangsphase gehörte zwar noch dem HSV Bocklemünd, doch nach dem zwischenzeitlichen 11:7 stellten die Oberberger ihre Deckung um. Der starke Mirco Böing wurde nun wesentlich früher attackiert, so dass Oberwiehl beim 14:14 bereits wieder auf Augenhöhe war. „Wir kamen nur sehr schlecht ins Spiel, hatten es nach der Abwehrumstellung aber besser im Griff“, resümierte König abwechslungsreiche 30 Minuten.


Auch nach dem Seitenwechsel sollten zunächst die Gastgeber bis zum 21:19 vorlegen, nach vier Toren in Folge zum 21:23 waren aber die Südkreisler am Drücker. Beim 24:26 verpassten es die Gäste aber auch, den Sack endgültig zuzumachen. Bocklemünd konterte seinerseits, profitierte dabei aber auch von überhasteten CVJM-Aktionen sowie zwei Zeitstrafen gegen André Rischikov und Jan Sonka in den letzten Minuten. 30 Sekunden vor dem Ende gelang dem HSV der Ausgleich zum 28:28. In Unterzahl ging Oberwiehl nicht mehr volles Risiko, so dass der CVJM zu keiner aussichtsreichen Torchance mehr kam. „Wir freuen uns über den einen Punkt“, wählte König letztlich doch die positive Variante.


Oberwiehl: Mirco Gröbner (10/6), Andre Rischikov (5), Jan Jäckel (4/4), Arthur Gartung (4), Bastian Schneider (3), Jannes Pulla, Jonas Koebnick (je 1).


Bocklemünd: Mirco Böing (10), Sebastian Zeyer (7/2), Andreas Staerk (3), David Heinz, Pascal Schreiber, Sebastian Eberz, Mark Kauwetter, Max Matysiak, Christian Jacoby, Christoph Bröxkes, André Nicklas (je 1).

Ergebnisse und Tabelle

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