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Gummersbachs Handballwesten macht mobil

uk; 22. Dec 2016, 17:49 Uhr
Bild: privat - (v. li.) Sebastian Müller, Bernd Vorländer, Hartmut Markeli und Stefan Eutenuer sind überzeugt, dass die neue HC Gelpe/Strombach neue Akzente im oberbergischen Handball setzen kann.
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Gummersbachs Handballwesten macht mobil

uk; 22. Dec 2016, 17:49 Uhr
Gummersbach – Der TV Strombach und der TV Gelpetal gehen ab der kommenden Saison zunächst im Jugendbereich, ein Jahr später auch bei den Senioren als HC Gelpe/Strombach an den Start - Über 300 Aktive in der neuen Spielgemeinschaft.
Von Uli Klein

Sie sind schwer in Mode gekommen, die Spielgemeinschaften im Handball. In der Westbundesliga der A-Jugend kämpfen beispielsweise die JSG NSM-Nettelstedt oder die mJSG Melsungen/Guxhagen/Körle um Meisterschaftspunkte. Und in Oberberg agieren bereits einige Spielgemeinschaften gemeinsam. Bis zur vor kurzem vollzogenen Trennung machten auch der TV Bergneustadt und der TV Strombach im männlichen Jugendbereich gemeinsame Sache. Heute wurde eine neue Kooperation öffentlich gemacht, die bald zu den größten Spielgemeinschaften im gesamten Bereich Mittelrhein gehören soll. Die Traditionsvereine TV Strombach und TV Gelpetal arbeiten künftig Hand in Hand.

Ab der kommenden Spielzeit 2017/18 gehen zunächst die männlichen Jugendmannschaften  des TVS und des TVG gemeinsame sportliche Wege. Die Teams sollen unter dem dynamisch-geschmeidigen Namen HC (Handball Cooperation) Strombach/Gelpetal an den Start gehen. "Es geht darum, die Kräfte im Gummersbacher Westen zu bündeln", beschrieb TVG-Chef Bernd Vorländer die Motivlage für den bemerkenswerten Schritt. Hartmut Markeli, Handball-Abteilungsleiter des TV Strombach, schlug in dieselbe Kerbe und betonte: "Die Jugendlichen gehen zum Teil in dieselben Schulen und kennen sich bestens. Warum also sollen sie nicht auch gemeinsam Handball spielen?" Markeli machte deutlich, dass die Zusammenarbeit mit dem TV Bergneustadt fünf Jahre lang Früchte getragen habe, man nun aber neue Schwerpunkte für die Zukunft setzen wolle.


Stefan Euteneuer, 2. Vorsitzender des TV Gelpetal, betonte den Synergieeffekt des ehrgeizigen Projekts: "Wir sind dann in der Breite hervorragend aufgestellt." TVS-Vorstandsmitglied Sebastian Müller machte deutlich, dass man in allen Jugendbereichen  zwei Mannschaften stellen und so allen Kindern und Jugendlichen eine ihren Fähigkeiten entsprechende Spielklasse anbieten könne.

Mit der Kooperation im Jugendbereich ist es freilich nicht getan: Ab 2018 wollen TVS und TVG auf allen Ebenen - nicht nur mit allen Jugendmannschaften (männlich und weiblich), sondern auch mit allen Seniorenteams - gemeinsam auftreten - mit dann weit mehr als 300 aktiven Handballern. Neben dem sportiven Quantensprung kalkuliert man bei den Machern auch im Bereich der Logistik und des Marketings mit einer erheblichen Aufwärtsentwicklung. Bei Trainingszeiten sei ebenso eine Optimierung zu erwarten wie bei der Sponsorensuche, so Markeli. "Statt dass wir uns ins Gehege kommen, ziehen wir jetzt an einem Strang", freut sich Markeli und  Vorländer ergänzt: „Sportlich waren wir immer Rivalen, aber Strombacher und Gelpetaler haben sich auch immer schon gut verstanden."

In jedem Fall sollen gerade im Nachwuchsbereich alle Teams qualifizierte Trainer und Betreuer bekommen. Bei 160 Kindern und Jugendlichen (von der A-Jugend bis zu Minis) allein im männlichen Jugendbereich ein durchaus ambitioniertes Vorhaben, für das Vorländer und Markeli ihre Vereine aber gut gerüstet sehen. Gerade die Übungsleiter sollen nach den Vorstellungen der HC-Macher ihr Wissen durch entsprechende Weiterbildung ständig auf dem neuesten Stand halten, um so die Teams nach modernen Kriterien trainieren zu können.

Und auch der Zuspruch im Gummersbacher Westen scheint gewährleistet zu sein: "Die Rückmeldungen von Spielern, Eltern und anderen Vereinsmitgliedern sind bisher durchgehend positiv", sagt Euteneuer, der darauf hinweist, dass man nicht in einen Konkurrenzkampf mit der Nachwuchsakademie des VfL Gummersbach treten will. "Wir sehen uns als sportliche Alternative für alle diejenigen jungen Handballer, die - aus welchen Gründen auch immer - den Schritt zur Akademie nicht gehen können oder wollen."

Vorländer und Markeli halten das künftige Zusammenwirken ohnehin für eine Notwendigkeit:  "Wer kann schon sicher sein, dass es in zehn oder 20 Jahren den Handball im TV Strombach oder dem TV Gelpetal so noch geben würde. Wir haben jetzt noch viel Arbeit vor uns - aber wir freuen uns darauf“, so Hartmut Markeli.   
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