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Keeper Giesen war der Held im Neunmeter-Drama

lo; 17. Dec 2016, 23:55 Uhr
Bilder, Video, Schnitt: Michael Kleinjung/Friederike Klein (Galeriebild 8) --- Der SSV Homburg-Nümbrecht gewann vor heimischem Publikum.
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Keeper Giesen war der Held im Neunmeter-Drama

lo; 17. Dec 2016, 23:55 Uhr
Nümbrecht - Gastgeber und Titelverteidiger SSV Homburg-Nümbrecht triumphierte beim 3. Homburger Hallen-Cup - Neuauflage des Vorjahres-Endspiels ging in die Verlängerung - Organisatoren mit dem Turnierlauf sehr zufrieden (AKTUALISIERT, mit Video).
Mission Titelverteidigung erfüllt! Der SSV Homburg-Nümbrecht hat auch die dritte Auflage des Homburger Hallen-Cups in der heimischen GWN-Arena gewonnen. Im Finale kam es zu einem Aufeinandertreffen mit einem alten Bekannten. Wie im Vorjahr hatte sich die SG Finnentrop/Bamenohl aus der Landesliga Westfalen das zweite Endspiel-Ticket gebucht. Kilian Seinsche brachte die Hausherren nach einem Traumpass von Christian Rüttgers, der zum besten Spieler gewählt wurde, in Führung, Joscha Trommler legte kurz darauf nach. Burhan Tuncedemir verkürzte, ehe Heiko Entrup eine Überzahlsituation zum Ausgleich nutzte.

[Dennis Kania und Kevin Giesen (li.) freuen sich unbändig.]  


Rüttgers scheiterte anschließend am Pfosten, dann markierte Mike Großberndt das 3:2. Seinsche, Dennis Kania und Großberndt vergaben drei dicke Gelegenheiten, auf der Gegenseite glänzte Kevin Giesen mit zwei Monsterparaden. Als Nümbrecht erneut eine Zeitstrafe erhielt, besorgte Moritz Kümhof das 3:3, sodass die Entscheidung im Neunmeterschießen fiel. Hier avancierte Giesen mit zwei abgewehrten Schüssen zum Helden. Trommler verwandelte den letzten „Neuner“ und die Halle in ein Tollhaus.


„Ich denke, dass die beiden stärksten Teams im Finale standen“, sagte SSV-Coach Torsten Reisewitz. „Die Zeitstrafen haben uns wehgetan, sonst hätten wir es vielleicht in der regulären Spielzeit geschafft. Ich freue mich für die Jungs, dass sie es gepackt haben.“ Seinem Schlussmann stellte er ein Extralob aus. „Er hat sich für eine super Leistung belohnt.“ Bei der Ehrung zum besten Torwart musste Giesen Marcel Grajeweski (SG Finnentrop/Bamenohl)  (Finnentrop/Bamenohl) den Vortritt lassen, was er sicherlich verschmerzen konnte. Offen ist, wie die Mannschaft die stolze Gewinnerprämie von 1.000 € reinvestiert.


[Dem RS 19 Waldbröl - hier Philipp Pulm (re.) - blieb ein Erfolgserlebnis vergönnt.]

Im Halbfinale fügten die Blau-Gelben ihrem Landesliga-Konkurrenten Fortuna Köln II die zweite Niederlage binnen einer Woche zu. Am vergangenen Sonntag triumphierte der SSV in der Meisterschaft nach einem 0:3-Rückstand noch mit 4:3, diesmal war die Angelegenheit eindeutiger. Nach der Kölner Führung durch Gianluca Pavone zeigten die Reisewitz-Schützlinge Vollgas-Fußball. Kania (2), Trommler, Philipp Wirsing, Rüttgers und Seinsche brachten den 6:2-Sieg – bei einem Gegentreffer von Marvin Wesenberg – unter Dach und Fach.

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Finnentrop/Bamenohl behielt im innerwestfälischen Duell gegen die SpVg. Olpe, die mit dem Ex-Bergneustädter Thomas Ziegler und unter der Regie des früheren Wiehlers Marek Lesniak antraten, mit 4:2 die Oberhand (Tore: Moritz Heimes (2), Marco Entrup, Burhan Tuncedemir/Philipp Gryn, Marcel Kühr). Im Spiel um Platz drei hopsten die Olper dank einer 8:1-Gala gegen Köln aufs Podest (Tore: Philipp Gryn (2), Marius Reiher (2), Thomas Ziegler, Nihat Kayginer, Marcel Kühr, Christian Griffel/Kai Burger). Gryn holte mit elf Treffern die Torjägerkanone vor Kilian Seinsche (9 Tore).


[Die Niederlage gegen Finnentrop/Bamenohl war für den FV Wiehl laut Trainer Ingo Kippels der Knackpunkt - hier zieht Christian Prinz ab.]

Die späteren Endspiel-Teilnehmer setzten sich in den Vorrundengruppen jeweils als Tabellenerste durch. Der SSV feierte vier glatte Erfolge, weshalb die abschließende Pleite gegen Olpe, das sich dadurch auf den zweiten Platz vorschob, folgenlos war. Seinsche zauberte in der Partie gegen den RS 19 Waldbröl ein besonderes Kunststück aufs Parkett, als ihm innerhalb einer Minute ein lupenreiner Hattrick glückte. Der mit einer Wildcard ausgestattete B-Ligist trat die Heimreise ohne Zählbares an. „Wir haben heute nicht unsere beste Leistung abgeliefert. Dennoch war es eine tolle Erfahrung, die die Mannschaft mitnehmen konnte“, so RS 19-Coach Thomas Engelbert, der sich gegen eine Einladung zum vierten Homburger Hallen-Cup nicht sträuben würde.


[Der SSV-Vorstand nahm die Einzelehrungen vor: Fairplay-Pokal (SV Lohmar), bester Torschütze (Philipp Gryn), bester Torwart (Marcel Grajeweski) und bester Spieler (Christian Rüttgers, von oben).  

In der Gruppe B wurde derweil richtig scharf geschossen. Das Sextett präsentierte sich in Torlaune, wobei die Finnentroper deutlich unterstrichen, dass an ihnen kein Weg vorbeiführt. Rang zwei war umkämpft, die Fortuna-Reserve machte schließlich das Rennen. Für den FV Wiehl war frühzeitig Endstation. Als Knackpunkt empfand Trainer Ingo Kippels das 1:2 gegen Finnentrop/Bamenohl. „Wir haben lange geführt und hatten Chancen zum 2:0 oder 3:0. Wenn wir gewonnen hätten, wäre es für uns anders gelaufen.“ Bezirksligist SV Frielingsdorf verabschiedete sich ebenfalls nach der Gruppenphase, was Trainer Dennis Lüdenbach nicht die Tränen in die Augen trieb. „Unser Auftritt war in Ordnung. Es hat sich niemand verletzt und wir haben ordentlich dagegengehalten. Alles gut“, lautete sein Fazit.

Der Klubvorstand war mit dem Verlauf des Tages äußerst zufrieden. „Wir sind durchweg begeistert“, meinte Markus Lang von Orga-Team. „Der Zuspruch war größer als 2015. Über den Tag verteilt waren 700 bis 750 Leute da. Und wir haben Fußball auf hohem Niveau gesehen.“ Die einzige sportliche Enttäuschung sei Mittelrheinligist Germania Windeck gewesen, der sang- und klaglos ausschied. Den RS 19 Waldbröl als lokalen Farbtupfer mit ins Feld zu nehmen, habe sich gelohnt.

Lang dankte den vielen Sponsoren und Helfern, ohne die ein Turnier solcher Größenordnung nicht zu stemmen ist. Geleitet wurden die Begegnungen von den Schiedsrichtern Michael Bernhardt, Riza Tokmak, Julian Neu und Cem Sayilgan. Sie kamen trotz einiger hektischer Szenen ohne Platzverweis aus. Eine Woche vor Weihnachten war übrigens auch der Nikolaus vor Ort. Altmeister Fredi Hennecken schlüpfte ins rot-weiße Kostüm und hatte für die jüngsten Gäste kleine Präsente parat.



[Der SV Frielingsdorf - hier Kadir Korkmaz - verabschiedete sich nach der Vorrunde.]

Platzierungen und Prämien
1. SSV Homburg-Nümbrecht (1.000 €)
2. SG Finnentrop/Bamenohl (750 €)
3. SpVg. Olpe (500 €)
4. Fortuna Köln II (250 €)

Bester Spieler: Christian Rüttgers (SSV Homburg-Nümbrecht)
Bester Torschütze: Philipp Gryn (SpVg. Olpe, 11 Tore)
Bester Torwart:  Marcel Grajeweski (SG Finnentrop/Bamenohl)
Fairplay-Pokal: SV Lohmar (nur fünf Fouls im Turnierverlauf)

Ergebnisse

Gruppe A
Olpe – Waldbröl 2:1
Lohmar – Marialinden 3:2
Nümbrecht – Neunkirchen-Seelscheid 4:1
Waldbröl – Lohmar 0:3
Neunkirchen-Seelscheid – Olpe 4:2
Marialinden – Nümbrecht 1:3
Waldbröl – Neunkirchen-Seelscheid 2:4
Nümbrecht – Lohmar 4:1
Olpe – Marialinden 2:5
Nümbrecht – Waldbröl 6:0
Marialinden – Neunkirchen-Seelscheid 3:0
Lohmar – Olpe 1:3
Waldbröl – Marialinden 1:2
Neunkirchen-Seelscheid – Lohmar 1:2
Olpe – Nümbrecht 2:0

1. SSV Homburg-Nümbrecht 17:5 Tore, 12 Punkte
2. SpVg. Olpe 12:9 Tore, 12 Punkte
3. TuS Marialinden 13:9 Tore, 9 Punkte
4. SV Lohmar 10:10 Tore, 9 Punkte
5. FSV Neunkirchen-Seelscheid 8:13 Tore, 3 Punkte
6. RS 19 Waldbröl 4:17 Tore, 0 Punkte

Gruppe B
Finnentrop/Bamenohl – Frielingsdorf 6:3
Oberpleis – Köln II 4:2
Windeck – Wiehl 2:3
Frielingsdorf – Oberpleis 4:2
Wiehl - Finnentrop/Bamenohl 1:2
Köln II – Windeck 4:1
Frielingsdorf – Wiehl 2:2
Windeck – Oberpleis 2:6
Finnentrop/Bamenohl – Köln II 7:3
Windeck – Frielingsdorf 2:2
Köln II – Wiehl 4:1
Oberpleis - Finnentrop/Bamenohl 1:6
Frielingsdorf – Köln 2:3
Wiehl – Oberpleis 4:3
Finnentrop/Bamenohl – Windeck 9:0

1. SG Finnentrop/Bamenohl 30:8 Tore, 15 Punkte
2. Fortuna Köln II 16:15 Tore, 9 Punkte
3. FV Wiehl 11:13 Tore, 7 Punkte
4. TuS Oberpleis 16:18 Tore, 6 Punkte
5. SV Frielingsdorf 13:15 Tore, 5 Punkte
6. Germania Windeck 7:24 Tore, 1 Punkt

Halbfinale
Nümbrecht – Fortuna Köln II 6:2
Finnentrop/Bamenohl – Olpe 4:2

Spiel um Platz drei
Fortuna Köln II – Olpe 1:8

Finale
Nümbrecht – Finnentrop/Bamenohl 7:6 (3:3) nach Neunmeterschießen.   
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