Oberberg - Der Primus war eine Nummer zu groß: Die Oberligahandballerinnen des TV Strombach unterlagen dem TSV Bonn rrh. überaus deutlich - Dagegen gelang Oberbantenberg eine positive Überraschung gegen Königsdorf.

von Uli Klein

TV Strombach - TSV Bonn rrh. 14:22 (7:8).

Nein, so war das nicht geplant: Die TVS-Damen hatten sich fest vorgenommen, dem Primus aus Bonn die Stirn zu  bieten. Ein Vorhaben, das sich in der Defensive tatsächlich umsetzen ließ. Allerdings - so kompakt die Abwehr stand, so schlecht agierte die Offensive: "Wir haben 26 technische Fehler gemacht. Das reicht normalerweise für mindestens drei Partien. Und zwar Fehler, die man sich nicht mal im kleinen Handball-ABC erlauben darf", analysierte ein hörbar enttäuschter Robin Teppich. Der Strombacher Trainer selbst rätselte noch am Tag nach dem Match über den rabenschwarzen Offensiv-Auftritt seiner Ladies: "In der Abwehr haben wir einen guten Job gemacht. Vielleicht wollten wir dann im Vorwärtsgang einfach zu viel und haben dadurch im Laufe der Partie zunehmend den Überblick verloren."


[Nadja Grau traf für den TVS zweimal, was aber gegen Bonn nicht reichte.]

Tatsächlich bewegten sich die "Hausdamen" im ersten Spielabschnitt dank der starken Defensive durchgehend auf Augenhöhe mit den Tabellenführerinnen. Beim 7:8 zur Pause schien jedenfalls alles offen zu sein. Doch ein 4:0-Lauf für den solide, aber nicht überragend aufspielenden TSV gleich nach Wiederbeginn stellte schnell die entscheidenden Weichen. "Da war die Messe gelesen", stellte Teppich sachlich fest und gab die neue Strombacher Richtung vor. "Nach ganz oben ist der Zug abgefahren. Jetzt gilt es, sich auf einen Platz, der zum Erreichen der Nordrheinliga reicht, zu konzentrieren."

Strombach: Viktoria Schmitt (4), Lena Steuck (3), Stefanie Bruss, Nadja Grau (je 2), Denise Szakacs, Melanie Mylenbusch, Lilla Halasz (je 1).


TV Oberbantenberg - TuS Königsdorf 27:23 (15:13).

Wenn das kein TVO-Ausrufezeichen zum Abschluss des Handballjahres 2016 war! Mit dem Überraschungscoup gegen den Tabellenzweiten aus Königsdorf hatten wahrscheinlich nur Berufsoptimisten im Bantenberger Lager gerechnet. Zumal die Spielerinnen von Trainer Eduard Debnar im Vorfeld der Partie mit einer Krankheitswelle zu kämpfen hatten. Allerdings herrschte bei Anwurf in etwa Waffengleichheit, mussten die Gäste ebenfalls auf drei Stammkräfte verzichten.



Auf dem Spielfeld selbst hatten beide Teams in den ersten 20 Minuten Probleme mit der jeweils gegnerischen Defensivreihe. Beide Mannschaften agierten sehr konzentriert und ließen jeweils nur sieben Gegentreffer zu. Dann gelang es den TVO-Spielerinnen, einen knappen Vorteil bis zur Pause herauszuwerfen. Den 15:13-Vorsprung der Gastgeberinnen machte Königsdorf mit einem 4:0-Lauf nach Wiederanpfiff indes schnell zunichte. Allerdings knickten die Debnar-Ladies angesichts des Spielverlaufs keineswegs ein, sondern konterten ihrerseits mit sechs Toren in Serie zum 21:17.


[Strombachs Trainer Robin Teppich konnte insbesondere mit der Angriffsleistung seines Teams nicht zufrieden sein.]

Diesen Vorsprung verteidigte Oberbantenberg in der Schlussphase mit viel Engagement in Defensive wie Offensive und fuhr verdient die beiden Überraschungszähler ein. "Das war am Ende des Jahres ein schönes Erfolgserlebnis. Überhaupt liegen wir mit 9:9 Punkten voll im Soll", bilanzierte Debnar zufrieden.

TVO: Melanie Frackiewicz (7/5), Nicole Frackiewicz (6), Jana Kewetsch (5), Maria Eisenbach (4), Jessica Scheuerer (3), Nora Landsberg, Julia Kreter (je 1)
  
Weitere Ergebnisse und Tabelle