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Auf Fuchsjagd in der „SCHWALBE“

Red; 1. Dec 2016, 10:00 Uhr
Archivbild: Martin Hütt --- Im März 2016 verlor der VfL sein Heimspiel gegen die Berliner knapp.
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Auf Fuchsjagd in der „SCHWALBE“

Red; 1. Dec 2016, 10:00 Uhr
Gummersbach – Nach der ernüchternden Niederlage in Göppingen erwartet der VfL Gummersbach am Sonntagnachmittag, 15 Uhr, die Füchse Berlin zum Kräftemessen - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
VfL Gummersbach - Füchse Berlin (Sonntag, 4.12., 15 Uhr, SCHWALBE arena).

Langsam geht die Hinrunde der Saison 2016/17 in der Handball-Bundesliga in ihre Schlussphase - und mittlerweile hat das Tabellenbild auch schon klare Konturen angenommen. Nimmt man die Platzierungen zur Hand, dann gibt es im nächsten Heimspiel des VfL Gummersbach in der SCHWALBE arena einen klaren Favoriten: Die Gäste aus Berlin. Für Hauptstädter spricht zunächst der augenblickliche Tabellenstand, denn mit 19:5 Punkten rangieren die Schützlinge des isländischen Trainers Erlingur Richardsson auf dem vierten Tabellenplatz und sind damit der direkte Verfolger des Spitzentrios THW Kiel, SG Flensburg-Handewitt und Rhein-Neckar-Löwen.

Zwar kassierten die Füchse im Topspiel in der vergangenen Woche beim Meister Rhein-Neckar-Löwen eine 25:30-Niederlage, aber speziell in der zweiten Halbzeit - als sie die „Löwen“ nach dem 11:18-Pausenrückstand nochmals in Gefahr brachten - bewiesen sie ihre Stärke. Dies bekam auch die gesamte europäische Elite im vergangenen September beim IHF-Super Globe zu spüren, als sich die Füchse fast sensationell zum zweiten Mal in Folge den Titel eines Vereinsweltmeisters sicherten. Dabei schlugen die Berliner im Finale das Starensemble des haushohen Favoriten PSG Paris St. German mit 29:28.


Der VfL enttäuschte hingegen bei der jüngsten 29:37-Niederlage in der Bundesliga bei FRISCH AUF! Göppingen und wird sich steigern müssen. „Wir konnten vor allem in der Deckung nicht ansatzweise unsere Leistung abrufen“, blickte Trainer Emir Kurtagic zurück. Und wenn sich dann Chancen im Angriff ergaben, wurden auch diese teilweise leichtfertig vergeben. „Berlin ist eine Klassemannschaft. Da benötigen wir schon eine konzentrierte Leistung, wenn wir eine Chance haben wollen“, so Kurtagic, der gegen die Füchse erneut auf Kévynn Nyokas, Matthias Puhle und Mark Bult verzichten muss. Neben der Rückkehr zu eigenen Stärken setzt der Trainer aber auch auf den Heimvorteil und die Begeisterung der Fans: „Die Unterstützung der Zuschauer ist einmalig und auch in dieser Phase ganz wichtig für uns.“ Immerhin belegt der VfL mit 10:4-Punkten einen bemerkenswerten fünften Platz in der Heimtabelle der Liga.

Bei einem Blick auf den Kader der Gäste wird schnell klar, warum die Verantwortlichen um Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning in dieser Saison höhere Ziele als im Vorjahr ausgegeben haben, als sich die Berliner in der Endplatzierung mit dem fünften Platz begnügen mussten und den Einzug in die Champions League verpassten. Das ohnehin schon mit zahlreichen Weltklassespielern gespickte Füchse-Team wurde noch einmal gezielt verstärkt. Nach der Winterverpflichtung von Rechtsaußen Hans Lindberg, der schon in der EM-Pause Anfang des Jahres aus der Konkursmasse des HSV Hamburg von der Elbe an die Spree wechselte, wurden im Sommer mit Nationalspieler Steffen Fäth (HSG Wetzlar) und dem kroatischen Kreisläufer Kresimir Kozina (SG Flensburg-Handewitt) zwei weitere internationale Stars verpflichtet.



Mittlerweile hat Trainer Richardsson, der in Berlin bekanntlich die Nachfolge von (Noch)-Bundestrainer Dagur Sigurdsson antrat, auf jeder Position die Qual der Wahl, sprich die Auswahl zwischen zwei Top-Spielern. Allein der Blick auf den Rückraum beweist dies: Im halblinken Rückraum müssen sich Spieler wie Paul Drux, Steffen Fäth und Drago Vukovic - die bekanntlich alle drei schon einmal das Trikot des VfL Gummersbach trugen - die Spielanteile im Angriff teilen.

Auf der Mittelposition ist Petar Nenadic gesetzt, wobei der Serbe nicht nur Spielmacherqualitäten hat, sondern in erster Linie durch seine Torgefährlichkeit glänzt. Auf der halbrechten Rückraumposition liegt derzeit die Hauptverantwortung auf den Schultern von Nationalspieler Fabian Wiede, da der Norweger Kent Robin Tönnesen verletzt ist. Aber die Füchse sind nicht nur im Rückraum erstklassig besetzt. So bilden Silvio Heinevetter und der Tscheche Petr Stochl eins der besten Torhütergespanne in der Bundesliga. Auf Rechtsaußen ist sogar ein Hans Lindberg hinter Mattias Zachrisson nur die Nummer zwei, während der Isländer Bjarki Mar Elisson und das Berliner Eigengewächs Kevin Struck das Gespann auf Linksaußen bilden. Am Kreis sorgen der Kroate Kresimir Kozina und der Spanier Ignacio Plaza Jimenenz für Torgefahr.

Am vergangenen Wochenende kassierten die Berliner zwar im EHF-Cup beim slowenischen Vertreter RK Gorenje Velenje eine 29:32-Niederlage, aber angesichts des 29:24-Hinspielerfolges zogen die Füchse dennoch sicher in die Gruppenphase ein, was ihnen zusätzliches Selbstvertrauen für die Auseinandersetzung in der SCHWALBE arena geben dürfte.
  
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