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Debütanten-Tor ließ FV vom Viertelfinale träumen

lo; 19. Nov 2016, 17:35 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Dominik Knotte (re.) war bis zur 60. Minute einer der stärksten Wiehler, dann sah er bei zwei Gegentreffern unglücklich aus.
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Debütanten-Tor ließ FV vom Viertelfinale träumen

lo; 19. Nov 2016, 17:35 Uhr
Wiehl - Bis zur 60. Minute lag der FV Wiehl im Mittelrheinpokal gegen Viktoria Arnoldsweiler vorne, ehe die Gäste das Blatt wenden konnten.
FVM-Pokal (2. Runde)

FV Wiehl – Viktoria Arnoldsweiler 2:4 (1:0).

Der FV Wiehl war nicht weit davon entfernt, dem Mittelrheinligisten ein Bein zu stellen und ins Viertelfinale einzuziehen, doch in der zweiten Hälfte leisteten die Hausherren sich den einen oder anderen Fehler zu viel. „Dennoch muss ich der Mannschaft ein Lob aussprechen. Sie hat über 60, 70 Minuten sehr gut mitgespielt“, sagte Coach Ingo Kippels, der nicht weniger als elf Akteure ersetzen musste. Er formierte sein Team in einem 5-4-1, in vorderster Spitze debütierte A-Junior Jan Derksen. Mit Maurice Häger saß ein weiterer U19-Akteur auf der dünn besiedelten Bank.


[Alexander Küsters (re.) brachte Wiehl auf 2:3 heran.]

Arnoldsweiler hatte Probleme mit der taktischen Ausrichtung des Landesligisten, der in der Rückwärtsbewegung keinerlei Lücken offenbarte. So entwickelte sich eine Partie, in der Offensiv-Highlights während der ersten 45 Minuten eine absolute Rarität darstellten. Wiehl stellte die schnellen Außenangreifer Miles Tafese und Keisuke Iida aufs Abstellgleis und brachte die Bemühungen der Viktoria damit zum Erliegen. Mit der Zeit traute sich die Kippels-Elf in der Vorwärtsbewegung mehr zu und verzeichnete die erste Gelegenheit. Eingesetzt von Waldemar Kilb, geriet Jan Derksens Abschluss zu unplatziert (40.).

Unmittelbar vor dem Pausenpfiff rückte der Youngster erneut im Mittelpunkt – und durfte sich von seinen Kollegen bejubeln lassen. Nach einer verunglückten Kopfballabwehr zog er aus 16 Metern ab und jagte die Kugel flach in die Maschen. Torwart Simon Ahrens besaß keine Abwehrchance. „Die Mannschaft hat die Vorgaben in der ersten Halbzeit perfekt umgesetzt“, ging das Konzept von Kippels bis zu diesem Zeitpunkt hervorragend auf.



Viktoria-Coach Frank Rombey war vom Vortrag seiner Auswahl überhaupt nicht begeistert. Seine Halbzeitansprache fiel kurz und sicherlich auch prägnant aus. Einige Minuten vor dem regulären Beginn von Hälfte zwei standen die Kicker aus Arnoldsweiler schon wieder auf dem Platz. Die Kabinenpredigt Rombeys schien den Favoriten wachgerüttelt zu haben, denn bereits nach wenigen Sekunden wurde FV-Keeper Christian Stein von Nathan Ndombele geprüft. Kurz darauf beförderte Dominik Knotte das Spielgerät in höchster Not aus der Gefahrenzone (48.).


[Eigentlich gab es keinen Grund für bedröppelte Mienen. Die Wiehler Rumpftruppe hatte über weite Strecken eine gute Leistung gezeigt.]

Knotte, der heute Jonathan Noß als Kapitän, schlüpfte danach in die Rolle des Pechvogels. Zunächst rutschte er bei einem Zweikampf mit Ndombele weg. Dieser legte quer auf Yunus Kocak, der den Ausgleich besorgte. Vor dem 1:2 unterlief Knotte ein fataler Fehlpass. Ndombele stand am Ende der Verwertungskette und netzte ein.

„Nach dem 1:1 sind wir unruhig geworden“, ärgerte Kippels sich über die - letztlich entscheidende - Schaffenspause der Seinen, die in der 76. Minute den dritten Gegentreffer schlucken mussten. Die Gastgeber zeigten jedoch keine Auflösungserscheinungen und erzielten - Kippels hatte längst auf eine Viererkette umgestellt - in Person des eingewechselten Alexander Küsters den Anschluss. Er war per Abstauber zur Stelle, nachdem Ahrens einen Schuss von Kilb durch die Hände hatte gleiten lassen und der Ball anschließend an die Latte gesprungen war.


[Das Billardtor zum 2:3 in der Entstehung.]

Der Sprung in die Verlängerung sollte vor spärlicher Kulisse jedoch nicht gelingen, auch weil Ahrens seinen Schnitzer vor dem 2:3 in der Nachspielzeit ausbügelte, indem er den Versuch von Christian Prinz aus dem bedrohten Eck fischte (90.+4). Im Gegenzug erlief Sulayman Dawudo einen zu kurz geratenen Rückpass von Kevin Ufer und machte den Deckel drauf. „Die Chance aufs Weiterkommen war da“, meinte Kippels. „Leider ist es uns nicht gelungen, das 1:0 länger zu verteidigen. Dann hätte Arnoldsweiler das Risiko erhöhen müssen und wir hätten Räume zum Kontern bekommen.“       
Tore
1:0 Jan Derksen (45.), 1:1 Yunus Kocak (60. Nathan Ndombele), 1:2 Nathan Ndombele (66.), 1:3 Yunus Kocak (76. Nathan Ndombele), 2:3 Alexander Küsters (83.), 2:4 Sulayman Dawodu (90.+6).

FV Wiehl
Christian Stein; Radion Miller (68. Markus Möller), Sven Wurm, Jonathan Noß, Fabian Mantsch, Waldemar Kilb, Kevin Ufer, Michael Möller (68. Alexander Küsters), Christian Prinz, Kevin Derksen, Jan Derksen (77. Maurice Häger).

Die weiteren Partien der 2. Runde
VfL Vichttal – Viktoria Köln 1:4
Siegburger SV – SV Bergisch Gladbach 09 1:2
SG GFC Düren – Bonner SC 2:3
FV Bad Honnef – Hilal Maroc Bergheim 0:2
TuS Mechernich – TV Herkenrath 1:3 nach Verlängerung
SC Brühl – TSC Euskirchen 1:4
Alemannia Aachen – Fortuna Köln Mittwoch, 23. November
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