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VfL überzeugt in Wetzlar nur eine Halbzeit

bv; 13. Nov 2016, 00:51 Uhr
Archivbild: Michael Kleinjung --- Simon Ernst war erfolgreichster Torschütze des VfL, konnte die Niederlage aber nicht verhindern.
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VfL überzeugt in Wetzlar nur eine Halbzeit

bv; 13. Nov 2016, 00:51 Uhr
Gummersbach - Nach dem Wechsel machte sich der Kräfteverschleiß bei nur neun Feldspielern bemerkbar und man kassierte eine deutliche 26:19 (7:9)-Niederlage - RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
HSG Wetzlar - VfL Gummersbach 26:19 (7:9).

Für den VfL ging es in der Rittal Arena gleich gut los. Andreas Schröder zeigte sich hellwach im linken Rückraum und netzte gleich zweimal ein. Und der VfL hielt die Führung und zeigte sich überaus konzentriert. Auch beim 3:5 durch "Effe" Pevnov (12.) hatte die Zwei-Tore-Führung Bestand. Nach 15 Minuten waren gerade einmal neun Tore insgesamt gefallen - die beiden Deckungsreihen machten es den jeweiligen Angriffsformationen schwer, sich durchzusetzen. Der VfL hätte sich in dieser Phase absetzen können, doch Benjamin Buric im Tor der HSG Wetzlar hatte etwas dagegen. Zunächst entschärfte er einen Siebenmeter von Kevin Schmidt und war kurze Zeit später erneut zur Stelle. So überstanden die Gastgeber eine Hinausstellung ohne Gegentor und kamen auf 5:6 heran. Dass der VfL nach 18 Minuten in Front lag, hatte sicherlich auch etwas mit der Leistung von Carsten Lichtlein zu tun, der mit seiner Routine und seinem Können die Bälle des Gegners wie ein Magnet anzog. Kurz hintereinander entschärfte er nach einem Drittel Spielzeit Geschosse von Mirkulovski und Kvist.


Der VfL profitierte im Anschluss in den letzten Minuten der ersten Hälfte von einer HSG, die ziemlich von der Rolle schien und im Angriff zahlreiche technische Fehler produzierte. Zweimal Simon Ernst stellte auf 5:8 und sorgte so für die erste Drei-Tore-Führung. Mit einem 7:9 wurden die Seiten gewechselt. die Zuschauer hatten eine torarme erste Halbzeit mit starken Abwehrreihen und glänzend aufgelegten Torhütern gesehen. 

Die Gastgeber hatten von ihrem Trainer Kai Wandschneider offenbar einiges zu hören bekommen, kassierten zwar noch das 7:10, waren dann aber besser im Spiel, kamen erstmals beim 10:10 (34.) zum Gleichstand und führten nach 39 Minuten mit 14:12, was VfL-Coach Emir Kurtagic zu einer Auszeit veranlasste. Die zeigte dann aber keine Wirkung, denn seine Mannschaft entwickelte im Angriff einfach zu wenig Torgefahr und scheiterte erneut an Buric. Wetzlar nutzte diese Schwächephase und erhöhte auf 18:14 (47.) Kurtagic war erkennbar ungehalten und nahm seine zweite Auszeit binnen weniger Minuten. Aber es nutzte nichts, der VfL-Angriff war ein laues Lüftchen, schaffte gerade einmal fünf Törchen zwischen der 30. und 52. Minute. Und selbst bei Überzahl fabrizierte man technische Fehler, kassierte sogar den Treffer zum 20:14 (51.). Die Messe war zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon gelesen. Erst nach dem 22:14 schalteten die Gastgeber einen Gang zurück, siegten am Ende aber sicher mit 26:19.



„In der Deckung waren wir zu oft einen Schritt zu spät, was ein deutliches Indiz für den Kräfteverschleiß ist“, so Trainer Emir Kurtagic. Hinzu kamen Konzentrations- und Abschlussfehler in Angriff. „Wir lassen in der Phase, in der sich Wetzlar entscheidend absetzt, klarste Chancen liegen“, so Kurtagic weiter. Hinzu kam, dass HSG-Keeper Benjamin Buric über 60 Minuten ein starkes Spiel machte. „Ich kann meinen Jungs keinen Vorwurf machen. Sie haben aufopferungsvoll gekämpft, aber die Müdigkeit war deutlich erkennbar“, so Kurtagic, auf den in diesem Jahr personell noch schwere Wochen warten.

Nach der Niederlage muss der VfL jetzt Wetzlar in der Tabelle vorbeiziehen lassen und belegt aktuell den 10. Platz.

HSG: Kristian Björnsen (6/2), Philipp Weber (5), Stefan Cavor (4), Filip Mirkulovski, Kasper Kvist (je 3) Emil Berggren (2), Anton Lindskog, Jannik Kohlbacher, Valdan Lipovina (je 1)

VfL: Simon Ernst (7/2), Evgeni Pevnov (5), Andreas Schröder (3), Christoph Schindler (2), Florian Baumgärtner (1), Kevin Schmidt (1/1)

Siebenmeter: 2/2 - 4/2 (Ernst und Schmidt scheitern an Buric)

Zeitstrafen: 6/8 (Weber, Lindskog, Klesniks - Pevnov, Becker zweimal, Schröter)

Schiedsrichter: Matthias Brauer / Kay Holm

Zuschauer: 4.371

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