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Nümbrechter Passivität wird konsequent bestraft

lo; 14. Nov 2016, 09:55 Uhr
Bilder: Björn Loos --- Hier konnte Dennis Kulisch das 0:1 durch Maxwell Nascimento noch verhindern, wenig später erzielte der Lohmarer Stürmer die Führung.
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Nümbrechter Passivität wird konsequent bestraft

lo; 14. Nov 2016, 09:55 Uhr
Oberberg - SSV wacht nach verschlafener erster Halbzeit zu spät auf - Wiehl mit Remis in Rheidt - Die Landesliga wird präsentiert von der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden (AKTUALISIERT).
SSV Homburg-Nümbrecht – SV Lohmar 2:3 (0:3).

Der SSV Homburg-Homburg entwickelt offenbar einen veritablen Heimkomplex: Auch gegen den Aufsteiger sollte es nicht zum ersten Sieg vor eigenem Publikum reichen, weil man die erste Halbzeit komplett in den Sand setzte. „Wir haben vor der Pause nie die Ruhe gefunden, waren zu passiv und nicht konsequent in den Zweikämpfen“, urteilte Trainer Torsten Reisewitz. Dass der SSV nicht auf der Höhe war, machte sich bereits nach zwei Minuten bemerkbar. Julian Schwarz vertändelte den Ball leichtfertig. Torwart Dennis Kulisch rettete in höchster Not.

Nach einem Abseitstreffer von Julian Schwarz befand sich im Gegenzug die gesamte SSV-Defensive im Tiefschlaf. Kulisch konnte zweimal das Schlimmste verhindern, war dann aber beim dritten Versuch der Gäste machtlos. Das 0:2 leitete Julian Schwarz mit einem erneuten Lapsus ein. Der Offensivvortrag der Hausherren war derweil arg limitiert. Die Hintermannschaft der Lohmarer hatte selten einmal Probleme. Auf der Gegenseite verhinderten der Außenpfosten und Kulisch weitere Einschläge (31., 33.), ehe Joscha Trommler SV-Keeper Denis Durukanli mit einem Freistoß-Aufsetzer prüfte (35.).


[Obwohl diese Szene etwas anderes aussagt, mangelte es dem SSV in der ersten Halbzeit an Zweikampfpräsenz.]

Die größte Gelegenheit für Nümbrecht besaß Manuel Schwarz, Durukanli lenkte den Ball mit der Fußspitze ins Toraus (39.). Mit dem Pausenpfiff gelang Jonathan Tandundu Clausen das 0:3. Das Kabinen-Donnerwetter von Reisewitz fiel lautstark aus – und zeigte Wirkung. „In der zweiten Halbzeit haben wir körperlich so agiert, wie ich mir das vorstelle“, so der Coach. Ein von Dennis Kania erzwungenes Eigentor brachte das 1:3, kurz darauf schoss Manuel Schwarz um Zentimeter vorbei (63.).


[Schlecht für Nümbrecht: Jonathan Tandundu Clausen trifft von der Strafraumkante zum 0:3, Kilian Seinsche (li.) und Joscha Trommler sind zu weit weg.] 

In den Schlussminuten verhinderte Bastian Sellau mit einer Rettungstat auf der eigenen Torlinie das 1:4 (86.). Postwendend besorgte Manuel Schwarz den Anschlusstreffer. Philipp Wirsing hätte die Aufholjagd noch krönen können. Sein Kopfball wurde jedoch von einem Lohmarer im letzten Moment aus der Gefahrenzone befördert (90.+1). „Unter dem Strich haben wir verdient verloren“, erklärte Reisewitz. „Wir erlauben uns während eines Spiels zu viele Pausen. Und das wird in dieser Liga konsequent bestraft.“            
Tore
0:1 Maxwell Nascimento (4.), 0:2 Jonas Timmer (13.), 0:3 Jonathan Tandundu Clausen (45.), 1:3 (56. Eigentor), 2:3 Manuel Schwarz (89.).  

SSV Homburg-Nümbrecht
Dennis Kulisch; Dennis Kania, Alexander Epstein (85. Mike Großberndt), Philipp Wirsing, Joscha Trommler, Jonas Wagner (76. Marvin Hennecken), Julian Schwarz, Christian Rüttgers, Bastian Sellau, Manuel Schwarz, Kilian Seinsche (77. Marian Lorenz).



Hertha Rheidt - FV Wiehl 1:1 (1:1).

„Weder Fisch noch Fleisch“ - so bewertete Coach Ingo Kippels das Remis beim Liga-Neuling. Die dritte Pleite in Serie blieb den Wiehlern erspart, aber die Nachwirkungen der Niederlagen gegen Merten und Frechen waren dem Team anzumerken. „Uns hat die Entschlossenheit vor dem Tor gefehlt. Am Ende des Tages müssen wir dem Punkt leben, wobei wir über die gesamte Spielzeit die bessere Mannschaft waren“, sagte Kippels. Markus Wagner hätte früh für etwas mehr Lockerheit sorgen können. Er zielte freistehend vorbei (8.). Waldemar Kilb war, nachdem der Torwart einen Freistoß von Sven Wurm nicht festhalten konnte, offenbar überrascht und jagte das Spielgerät aus kurzer Distanz über das Gehäuse (24.). Wenig später verschätzte sich Jonathan Noß bei einem langen Schlag der tief postierten Hausherren – der erste (und letzte) Torschuss der Hausherren nach dem Fauxpas des Kapitäns saß.  


[Kilian Seinsche, bester SSV-Torschütze, bekam es häufig mit mehreren Gegenspielern zu tun.]

Wiehl hatte in Person von Wurm eine schnelle Antwort parat. Er traf vom Punkt zum 1:1. Zuvor war Dominik Knotte im Strafraum regelwidrig in die Zange genommen worden. Der Druck der Gäste stieg im weiteren Verlauf stetig, ohne dass der FV ein Feuerwerk entfachte. Gegen die in einem 4-4-2 formierten Rheidter fanden sich kaum Lücken. Kevin Derksen hatte das Fernrohr nicht richtig eingestellt und setzte den Ball neben den Kasten (51.). Knotte und Wagner bleiben im Vergleich mit dem Hertha-Schlussmann zweiter Sieger (68., 75.), und auch die letzte Möglichkeit der Partie durch Christian Prinz, der mit dem Abschluss zu lange zögerte, verpuffte (88.). In der Nachspielzeit sah Ozan Taskiran, zuletzt wegen einer Roten Karte außer Gefecht gesetzt, seine zweite Verwarnung und musste ein paar Minuten vor seinen Kollegen unter die Dusche gehen.

Tore
1:0 (28.), 1:1 Sven Wurm (35. Foulelfmeter).

Besonderes Vorkommnis
Gelb-Rot für den Wiehler Ozan Taskiran (90.+1 wiederholtes Foulspiel)

FV Wiehl
Christian Stein; Alexander Tomm, Sven Wurm, Jonathan Noß, Kevin Derksen, Dominik Knotte, Kevin Ufer, Christian Prinz, Waldemar Kilb (62. Michael Möller), Ozan Taskiran, Markus Wagner (77. Markus Möller).
  
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