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Der VfL hat sich unter Druck gesetzt

bv; 8. Nov 2016, 16:38 Uhr
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Der VfL hat sich unter Druck gesetzt

bv; 8. Nov 2016, 16:38 Uhr
Gummersbach – Wer jetzt mit einem neuen Trainer das internationale Geschäft ins Visier nimmt, wird kräftig investieren müssen, um die selbst gesteckten Ziele zu erreichen.
Es ist das gute Recht der Verantwortlichen eines Vereins, gerade eines Bundesligisten, nach einer langen gemeinsamen Wegstrecke einen neuen sportlich Verantwortlichen zu suchen, um andere Akzente zu setzen. Insofern ist die Ankündigung des VfL Gummersbach, sich nach dieser Saison von Trainer Emir Kurtagic trennen zu wollen, weder moralisch noch sachlich angreifbar. Kurtagic hat die Mannschaft in schwieriger Zeit übernommen, war dafür verantwortlich, dass man sich jedes Jahr in der Tabelle verbessern konnte und hat dafür gesorgt, dass der VfL mit Julius Kühn und Simon Ernst zwei Akteure entwickeln konnte, die zum Stamm der Deutschen Nationalmannschaft zählen. Die fünf Jahre mit ihm kann man mit Fug und Recht erfolgreich nennen. Jetzt wollen Beirat und Management ein neues Trainer-Kapitel aufschlagen.


Was bedeutet das? Es ist das erklärte Ziel der Vereins-Verantwortlichen, in absehbarer Zeit wieder in das internationale Geschäft zu kommen. Doch diese Perspektive gibt es nicht zum Nulltarif. Wer sich mit einem anderen Mann am VfL-Ruder auf dem Weg zu neuen Ufern wähnt, wird investieren müssen. Es gilt, Kühn und Ernst zu halten sowie auf weiteren Positionen nachzulegen. Dies wirkt zumindest ambitioniert, denn niemand sollte so naiv sein, zu glauben, die beiden Nationalspieler stünden nicht auch schon bei finanzkräftigeren Vereinen auf dem Zettel. Hinzu kommt, dass selbst Mehrausgaben in Millionenhöhe nicht zwangsläufig in kurzfristigen Erfolg münden. Eine Mannschaft zusammenzustellen, die die Top-Teams angreift, dauert Jahre. Ist der VfL Gummersbach bereit, diesen Weg zu gehen? Keine Frage: Seit der Trennung von Emir Kurtagic haben sich die Entscheidungsträger des VfL unter Druck gesetzt. In ihrer Hälfte liegt nun der Ball, sie müssen handeln. Wer A sagt, muss auch B folgen lassen.

Bericht: Ich lebe Handball
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