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Spielabbruch war nicht gerechtfertigt

nh; 8. Nov 2016, 12:00 Uhr
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Spielabbruch war nicht gerechtfertigt

nh; 8. Nov 2016, 12:00 Uhr
Oberberg - Der vereinseigene Schiedsrichter vom SV Hermesdorf brach die Partie gegen Wiehl IV in der Kreisliga D nach einer Rudelbildung vorzeitig ab - Da der Referee nicht alle Mittel ausschöpfte, wird das Spiel wiederholt.
Von Nils Hühn

In der Kreisliga D Staffel 10 empfing am siebten Spieltag der FV Wiehl IV den SV Hermesdorf auf der Walter-Lück-Sportanlage. Beim Spielstand von 4:2 für die Gastgeber kam es zu einem Disput zwischen zwei Gegenspielern. „Sie haben sich in ausländischer Sprache beleidigt“, berichtete Stefan Flock, Vorsitzender der Kreisspruchkammer Berg. Auch die Mütter wurden dabei entwürdigt und es kam zu einer Rudelbildung. Wiehls Kapitän eilte ebenfalls zum Ort des Geschehens, wurde dabei aber auf dem Platz von einem Hermesdorfer Betreuer festgehalten, den er zu Boden stieß. Beide Beteiligten räumten diesen Vorfall bei der gestrigen Spruchkammersitzung ein. Kurz darauf löste sich die Spielertraube auf, der Schiedsrichter brach die Partie in der 86. Minute dennoch vorzeitig ab.


„Wir waren der Auffassung, dass er nicht alle Mittel ausgeschöpft hat“, erklärte Flock, dass der vereinseigene Schiedsrichter des SV Hermesdorf, ohne mit den Spielführern gesprochen zu haben, das Match beendete. Da niemand den Abbruch provoziert hatte, wird die Begegnung neu angesetzt. Der Unparteiische hatte weder die beiden Streithähne noch den SVH-Betreuer oder den Wiehler Kapitän mit einem Platzverweis bestraft. „Da kein Team den Spielabbruch verursachte, ist eine Neuansetzung erforderlich“, so Flock. Die Kosten des Verfahrens trägt der Fußballkreis Berg.

Dreieinhalb Stunden dauerte die Verhandlung, wobei lange Zeit auf wichtige Zeugen gewartet wurde. Im Hermesdorfer Lager begrüßte man das Urteil, geht das Spiel doch demnächst wieder bei 0:0 los. Unverständnis herrschte derweil in Wiehl, wo die Verantwortlichen es lieber gesehen hätten, wenn das Spiel 4:2 gewertet worden wäre. „Das Regelwerk unterscheidet nicht zwischen einem vereinseigenen und einem neutralen Schiedsrichter“, machte Flock deutlich. Es habe keine andere Option für die Spruchkammer gegeben. "Auch wenn das Urteil zu unserem Nachteil ist, werden wir es akzeptieren", erklärte Wiehls Abteilungsleiter Christian Will. Wann die Partie nachgeholt wird, steht noch nicht fest. Die FV-Vierte belegt aktuell Rang vier und Hermesdorf den sechsten Platz.

Kreisliga D Staffel 10
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