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Strombach nach Derbysieg im Aufwind

pn, bv; 6. Nov 2016, 16:21 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung ---- Thorben Schneider und der TV Strombach zogen mit dem SSV Nümbrecht in der Tabelle gleich.
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Strombach nach Derbysieg im Aufwind

pn, bv; 6. Nov 2016, 16:21 Uhr
Oberberg - Derschlag holt sich einen Punkt und viel Selbstvertrauen - Oberwiehl feiert gegen Fortuna Köln den ersten Saisonsieg - Die Herren-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘ (AKTUALISIERT).
TV Strombach – SSV Nümbrecht 24:22 (10:8).


Was für Strombach ein echter Befreiungsschlag ist, dürfte für den SSV Nümbrecht ein harter Schlag in die Magengrube gewesen sein. Auch einen Tag nach der Derbyniederlage in Strombach war SSV-Coach Mario Jatzke noch recht angefressen ob der Leistung seiner Mannen. „Das fühlte sich von unserer Seite aus nie wie ein Derby an“, bemängelte er die Einstellung seines Teams, das sich von den letzten Wochen scheinbar habe blenden lassen. „Dieses Spiel war ein Charaktertest und den haben wir leider nicht bestanden. Die Mannschaft, aber auch wir als Trainerteam sollten uns jetzt hinterfragen“, sah er die schlechteste Offensivleistung, seit er das Ruder auf der Nümbrechter Bank übernommen habe. Ganz anders dagegen die Stimmung bei TVS-Trainer Maik Thiele, der sichtlich Gefallen am Auftritt seines Teams hatte. „Natürlich war noch nicht alles perfekt, aber die positiven Aspekte überwiegen. Es wächst langsam zusammen“, attestierte er seiner Mannschaft eine sehr gute Einstellung.



Die Hausherren führten von Anfang an, konnten sich gegen eine gut aufgelegte Nümbrechter Defensive aber nie absetzen. Vielmehr dominierten auf beiden Seiten erneut die Torhüter. Sowohl Marvin Blech als auch Tom Rydzewski waren nur selten zu bezwingen. Letztlich ging Strombach dank eines sehenswerten Unterlattenknallers von Thorben Schneider mit einem knappen Vorsprung in die Halbzeit. Nach dem Seitenwechsel versuchten die Gäste der Partie zwar mit einer neuformierten 5:1-Deckung neue Impulse zu geben, Strombach ließ sich trotz vieler Zeitstrafen aber nicht aufhalten. Angeführt von den starken Malte Meinhardt und Nico Blech schien die Partie beim 20:16 (54.) entschieden, ehe Nümbrecht noch einmal den Nachbrenner zündete.


[Nico Blech glänzte im zweiten Durchgang mit sechs Toren.]

Zwar verkürzte der SSV zum 22:21 (58.), „einen Punkt hätten wir aber auch nicht verdient gehabt“, musste Jatzke letztlich aber eingestehen. Strombach sei zwar kein überragender Gegner gewesen, über 32 Fehler aber auch einfach eine zu große Hypothek. „Anspruch und Wirklichkeit haben weit auseinander geklafft. Das war eine desolate Angriffsleistung“, kritisierte Jatzke vor allem, dass der Rückraum die Außen kaum eingebunden habe. Thiele betonte indes die positiven Aspekte, „Wir hatten das Spiel fast über die komplette Distanz im Griff und haben alles in die Waagschale geworfen. Wichtig war, dass wir im zweiten Durchgang endlich einmal nicht überhastet abgeschlossen haben, sondern unsere Angriffe sehr gut ausgespielt haben.“


Strombach: Malte Meinhardt (9/3), Nico Blech (7), Denis Herrmann (3), Marcel Mesenhöler, Thorben Schneider (je 2), Joscha Jaeger (1).


Nümbrecht: Daniel Funk (8/6), Kevin Schieferdecker (6), Marcel Samel (3), Ilja Schattner (2), Lukas Hemmersbach, Mario Weissner (je 1), Harry Roth (1/1).




Longericher SC II - TuS Derschlag 22:22 (11:12).


Auch einen Tag nach dem Punktgewinn in Longerich wusste TuS-Coach Ralph Weinheimer das Spiel noch nicht so Recht einzuordnen. Auf der einen Seite freuten sich die Oberberger nach den letzten Negativerlebnissen endlich wieder gepunktet zu haben. Auf der anderen Seite hatte man bei favorisierten Longerichern durchaus auch den zweit Zähler liegen lassen. „Auf jeden Fall ist es ein Punkt für die Moral“, entschied sich Weinheimer dann auch, lieber die positive Variante zu sehen. Dabei war der Derschlager Matchplan bereits nach zwei Minuten wie ein Kartenhaus in sich zusammengebrochen. Kreisläufer Vladislav Vesselinov löste sich bei seinem Comeback in einem Gerangel von seinem Gegenspieler und wurde dafür disqualifiziert. „Selbst Longerich war über diese Rote Karte sehr erstaunt. Mit etwas Fingerspitzengefühl hätte man auch beide Spieler ermahnen können“, musste Weinheimer fortan umstellen.


[Maik Thiele hofft, dass es nach zwei Derbysiegen in Folgen langsam bergauf geht.]

Doch sein Team löste die neue Aufgabe hervorragend und spielte den Favoriten überraschend an die Wand. Die Gäste lagen meist knapp in Führung und konnten sich beim 15:18 (48.) sogar erstmals ein wenig absetzen. Doch die Oberberger verpassten es, den Deckel auf die Partie zu setzen. Longerich blieb bis zum 20:22 (55.) auf Schlagdistanz und profitierte in der Schlussphase von einigen TuS-Fehlern. „Natürlich hätten wir gerne beide Punkte mitgenommen, es war aber der erste Schritt in die richtige Richtung“, sah Weinheimer mit Suton und Cutura ein ganz neue Spielkultur bei seiner Mannschaft. Vor allem der zuletzt stark gescholtene Sven Suton lieferte eine äußerst disziplinierte Leistung ab. „In Derschlag wird sich niemand Sorgen machen müssen, dass wir mit diesem Kader etwas mit dem Abstieg zu tun haben werden“, will der TuS-Coach in den kommenden Wochen kräftig nachlegen.


Derschlag: Sven Suton (8/1), Marko Vidovic, Petar Cutura (je 5), Nils Welke (3), Timo Bay (1).


[Mario Jatzke haderte mit seiner Offensive und nahm lediglich die beiden Torhüter aus der Generalkritik heraus.]

CVJM Oberwiehl – SC Fortuna Köln 27:26 (13:14).




Kollektives Aufatmen beim CVJM Oberwiehl. Nach dem sechsten Spieltag ist endlich die punktelose Zeit vorbei, denn mit dem knappen 27:26-Erfolg gegen die Kölner Fortunen konnte man den ersten Sieg in der Mittelrheinliga bejubeln. Allerdings war es ein hartes Stück Arbeit und am Ende sogar Zittern, bevor die beiden Zähler eingetütet waren. "Das fühlt sich sehr gut an und ist wichtig für die Moral, nachdem wir gegen Strombach schon nah dran waren", bewertete Oberwiehls Trainer Florian König den Befreiungsschlag. Dabei mussten die Gastgeber zunächst durch ein tiefes Tal der Tränen, denn nach einem vielversprechenden Start kam man mit der offensiven 3:3-Deckung der Fortunen gar nicht mehr zurecht. Nach einem 4:10-Zwischenstand (15.) hatte König genug gesehen und bat die seinen zur Auszeit. Neue taktische Instruktionen verbunden mit personellen Umstellungen sorgten dann aber schnell dafür, dass der CVJM in die Spur fand. Zur Halbzeit war man wieder auf Schlagdistanz.

Reine Nervensache waren dann die zweiten dreißig Minuten, in der die Führung häufig wechselte. Nach 53 Minuten hatte sich Oberwiehl beim 26:23 erstmals eine Drei-Tore-Führung erarbeitet, doch das brachte kein Ruhe ins Spiel. Im Gegenteil: Köln witterte Morgenluft und kam bis auf 27:26. Fast hätten die Gäste sogar noch den Ausgleich erzielt, doch in einen Wurf eines Fortunen - der dann prompt im Tor landete - ertönte ein Pfiff zur Auszeit. Mit Glück und Geschick sicherten die Gelb-Roten dann den wichtigen Sieg. "Es war die Bestätigung dafür, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden", so Florian König.     
  

Oberwiehl: Jan Jäckel (6/4), Andre Rischikov (4), Simon Schanz, Jonas Koebnick, Jannes Pulla, Mirco Gröbner (je 3), Mathias Ullenboom (2/1), Jens Frey, Jared Wilkes, Marc Weschenbach (je 1).


Köln: Florian Lammer (10/5), Vincent Gremmelspacher, Fabian Koetzle, Malte Mondry (je 4), Manuel Surlemont (3), Roman Stabauer (2).
  
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