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Wohin geht die Reise für den VfL?

Red; 19. Oct 2016, 12:20 Uhr
Archivbild: Martin Hütt --- Nur selten konnten sich die VfL-Spieler bim Heimspiel in der vergangenen Saison gegen Leipzig so in Szene setzen wie hier Alexander Becker.]
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Wohin geht die Reise für den VfL?

Red; 19. Oct 2016, 12:20 Uhr
Gummersbach - Am Sonntag empfangen die Gummersbacher Bundesliga-Handballer Leipzig in der Arena - Mit einem Sieg kann der Negativlauf gestoppt werden - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
VfL Gummersbach – SC DHfK Leipzig (Sonntag, 17:15 Uhr).

Die Überraschungsmannschaft der vergangenen Saison war DHfK Leipzig. Der Aufsteiger aus der sächsischen Messestadt geriet während der gesamten Saison nie in Abstiegsgefahr und belegte in der Schlusstabelle mit 30:34 Punkten den elften Tabellenplatz. Auch in der noch jungen Saison gehören die Leipziger zu den positiven Überraschungen. So rangiert der nächste VfL-Gegner nach dem ungefährdeten 32:27-Heimsieg gegen den TBV Lemgo mit 9:5 Punkten auf dem fünften Rang und ist damit vor dem VfL (8. mit 8:8 Punkten) platziert.

Die Schützlinge von Emir Kurtagic sollten nach drei Pleiten in Serie vor dem kommenden Gegner gewarnt sein, zumal auch die vorjährige Begegnung in Gummersbach gegen den DHfK Leipzig nicht die schönsten Erinnerungen wachruft. Damals lagen die Gäste bis Mitte der zweiten Halbzeit immer in Führung und nahmen durch das Ausgleichstor – per Siebenmeter mit der Schlusssirene – zum 23:23 nicht unverdient einen Punkt mit auf die Heimreise.


„Ich kann es nur wiederholen. Das ist die stärkste Liga der Welt, in der nahezu jeder jeden schlagen kann“, so Trainer Emir Kurtagic, der den Gegner aus Leipzig als „starke und gefestigte Mannschaft“ bezeichnet, die zudem das Selbstvertrauen eines gelungenen Saisonstarts mitbringt. Gleichwohl spiele man zu Hause und in den nächsten Wochen warten Partien auf seinen VfL, in denen durchaus Punkte erwartet werden: „Wenn es gut läuft, können wir die nächsten Spiele alle gewinnen, aber es kann auch anders laufen.“

Nach der Verletzung von Julius Kühn werde der Kader noch enger zusammenrücken und noch verantwortungsvoller mit der aktuellen Situation umgehen. Die Torhüterleistungen müssen stimmen, ebenso die Deckung und auch Angriffsleistung. „Da müssen wir noch klüger spielen und die Chancen besser nutzen“, so der Coach. Und das Ganze ohne den Top-Shooter. „Als Julius von Olympia zurückkam und noch angeschlagen war, hat die Mannschaft auch sehr gute Spiele gemacht“, so Kurtagic, der von der Qualität des Teams überzeugt ist.

Qualität bringt auch Florian Baumgärtner mit, der nun vermehrt mit dem VfL trainieren wird, ohne aber seine Aufgabe in Ferndorf zu vernachlässigen: „Es ist gerade für ihn eine sehr schwierige Situation, da er zwischen zwei Mannschaften steht. Er macht das aber sehr gut und wir werden ihn brauchen.“ Gegen Leipzig hofft Kurtagic auf jeden Fall auch auf die erneute Unterstützung der VfL-Fans, die gerade in der jetzigen Phase sehr wichtig sei.

In dieser Saison wird Leipzig von vielen Experten noch stärker eingeschätzt – und diese Prognose bestätigten die Schützlinge von Trainer Christian Prokop in ihren bisherigen Saisonspielen mit Nachdruck. Dabei erntete das Prokop-Team ausgerechnet bei einer Niederlage das höchste Lob, denn der amtierende Deutsche Meister benötigte viel Glück, um mit 25:24 sehr glücklich beide Punkte aus der ARENA Leipzig zu entführen. Und dass die Truppe um Kapitän Lukas Binder auch auswärts keineswegs ein Punktelieferant ist, bewies sie mit dem beachtlichen Remis im Prestigeduell beim SC Magdeburg.



Gegenüber der Vorsaison haben die Leipziger zwar mit Philipp Weber und Philipp Pöter zwei starke Spieler zur HSG Wetzlar ziehen lassen müssen, aber diese Abgänge wurden mehr als kompensiert. So verpflichtete der Traditionsclub, der zu DDR-Zeiten sechsmal DDR-Meister und einmal Europacupsieger der Landesmeister (1966) war, mit Europameister Niclas Pieczkowski und dem polnischen Nationalspieler Andreas Rojewski (kam vom SC Magdeburg) zwei absolute Topspieler. Außerdem verstärkten mit Tobias Rivesjö (HC Erlangen) und Roman Becvar (Empor Rostock) zwei weitere Rückraumspieler den SC DHfK.

Bereits zu Beginn des Jahres hatten die Leipziger im Übrigen mit Jens Vortmann aus der Konkursmasse des Hamburger SV einen Klassetorhüter nachverpflichtet. Vortmann bildet nun zusammen mit dem slowakischen National-Keeper Milos Putera ein starkes Torhütergespann. Die Stärke des kommenden VfL-Gegners ist die große Ausgeglichenheit und der und dem Teamgeist.
  
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