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Hoffmann verhindert Nümbrechter Lucky Punch

lo; 14. Oct 2016, 00:05 Uhr
Bilder: Martin Hütt, Franz-Josef Siemerkus --- Markus Hayer, der später verletzt runter musste, konnte sich gegen die SSV-Defensive nur selten durchsetzen.
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Hoffmann verhindert Nümbrechter Lucky Punch

lo; 14. Oct 2016, 00:05 Uhr
Oberberg - Das Derby zwischen Wiehl und Nümbrecht endet torlos, aber nicht ohne Diskussionsstoff - 850 Zuschauer verfolgten die Partie - Die Landesliga wird präsentiert von der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden (AKTUALISIERT).
FV Wiehl – SSV Homburg-Nümbrecht 0:0 (vom 8. Spieltag).  


[FV-Coach Ingo Kippels mit strengem Blick.]

Auch das dritte Landesliga-Duell im Homburger Land endete mit einer Punkteteilung. Diesmal fehlte sogar das Salz in der Suppe: Tore. Für Würze war dennoch gesorgt, nicht zuletzt aufgrund des für einen Wochentermin erstaunlich großen Besucherandrangs. Rund 850 Zuschauer wollten sich das Derby nicht entgehen lassen. Die Partie begann mit zehnminütiger Verspätung, weil sich an der Kasse eine längere Schlange gebildet hatte. Zu Beginn bewegten sich beide Teams im Belauerungsmodus, wobei die Nümbrechter, bei denen kurzfristig  Manuel Schwarz (Magen-Darm-Grippe) auf die lange Ausfallliste rutschte, in den Zweikämpfen den präsenteren Eindruck hinterließen.


Die erste Chance gehörte dann auch dem SSV: Einen Flatterball von Tom Barth wehrte Lukas Hoffmann unkonventionell, aber erfolgreich ab (13.). Kurz darauf herrschte erstmals Aufruhr – und zwar im Lager der Gäste: Sven Wurm brachte außerhalb des Strafraums Tom Barth, der von halbrechts alleine auf den Kasten zusteuerte, zu Fall. Die blau-gelbe Anhängerschaft fordert lauthals einen Platzverweis, Schiri Cem Sayilgan beließ es bei einer Verwarnung.  Der mitgelaufene Jonathan Noß befand sich einige Meter entfernt auf gleicher Höhe. Ob er noch hätte eingreifen können, darüber stritten sich die Gelehrten. Den fälligen Freistoß setzte Joscha Trommler neben den Pfosten (15.).   


[Torsten Reisewitz konnte mit dem Punkt gut leben, obwohl seine Mannschaft 60 Minuten lang in Überzahl agierte.]

Wiehl fand sich nach 20 Minuten besser zurecht und erspielte sich zwei gute Möglichkeiten: Waldemar Kilb scheiterte am sicheren Kulisch-Ersatz Florian Schneider (20.), Ozan Taskiran schoss freistehend über das Gehäuse (22.). Letzterer war Protagonist des nächsten strittigen Kapitels. Taskiran fuhr Barth an der Mittellinie heftig in die Parade, ohne Aussichten auf eine Balleroberung zu haben. Sayilgan zückte ohne Umschweife die Rote Karte (33.). Erstaunlicherweise konnte Nümbrecht mit der numerischen Überlegenheit zunächst nichts anfangen. Im Gegenteil: Schneider fischte die Kugel nach einem Eckstoß mit den Fingerspitzen vor Kevin Ufer weg (39.). Einen Kopfball von Markus Hayer, der später wegen einer Knieverletzung ausgewechselt werden musste, kratzte Philipp Wirsing von der Torlinie (39.). 


[Markus Wagner versucht sich an Christian Rüttgers vorbeizutanken.]

Nach dem Seitenwechsel - Torsten Reisewitz ließ Bastian Sellau, der sich über Gelb-Rot nicht hätte beschweren dürfen, in der Kabine - lebte die Partie von der Spannung. Fußballerische Glanztaten waren eine Rarität. Die dezimierten Wiehler verlegten sich aufs Verteidigen und wollten Nadelstiche setzen, bei Nümbrecht war ebenfalls „Safety first“ angesagt. Zwei dicke Gelegenheiten besaß der SSV noch: Der einschussbereite Barth verpasste einen Querpass von Kilian Seinsche um Zentimeter (53.). Marvin Jungjohann wäre es in der Nachspielzeit beinahe gelungen, dem Nichtangriffspakt den Garaus zu machen. Doch Hoffmann entschärfte den Kopfball des Jokers mit einem sensationellen Reflex (90.+1).

Torschützen
Fehlanzeige

Besonderes Vorkommnis
Rot gegen den Wiehler Ozan Taskiran (33. Grobes Foulspiel)

FV Wiehl
Lukas Hoffmann; Alexander Tomm, Sven Wurm, Jonathan Noß, Ozan Taskiran, Dominik Knotte, Kevin Ufer, Waldemar Kilb, Christian Prinz (90.+4 Radion Miller), Markus Wagner (78. Patrick Kalla), Markus Hayer (66. Michael Möller). 

SSV Homburg-Nümbrecht
Florian Schneider; Robert Arnds, Alexander Epstein, Philipp Wirsing, Bastian Sellau (46. Dennis Kania), Jonas Wagner, Joscha Trommler, Christian Rüttgers, Kilian Seinsche (84. Marvin Hennecken), Tom Barth, Marian Lorenz (76. Marvin Jungjohann).



[Lukas Hoffmann im Wiehler Kasten zeigte eine starke Vorstellung.]

Stimmen zum Spiel

Ingo Kippels (Trainer FV Wiehl): Im Vergleich zu anderen Situationen war die Rote Karte überzogen. Es war ein hartes Foul, was aber in einem Derby mit Gelb und einer klaren Ansage geahndet werden sollte. Die gelbe Karte gegen Sven Wurm war korrekt, weil Jonathan Noß noch mitgelaufen ist. Mit dem Platzverweis war das Derby eigentlich vorbei. Wir konnten danach nicht mehr mit offenem Visier agieren. Hinten haben wir es relativ gut gemacht. Bei zwei, drei Offensivaktionen in der zweiten Halbzeit haben wir uns vorne nicht getraut, ins Eins-gegen-Eins zu gehen. Insgesamt war die Mannschaft heute ein wenig gehemmt. Mit zehn Mann ein Unentschieden zu holen, ist besser, als zu verlieren.   

Torsten Reisewitz (Trainer SSV Homburg-Nümbrecht): Wenn man 60 Minuten lang in Überzahl spielt, möchte man natürlich die drei Punkte mitnehmen. Aber der Gegner ist im Umschaltspiel überragend. Deswegen habe ich mich, zumal wir in der Viererkette wieder umstellen mussten, für die defensivere Variante entschieden. Wir können mit dem Punkt sehr gut leben. Mit etwas Glück wäre ein Sieg drin gewesen. Schade ist, dass uns die beste Chance durch eine aus meiner Sicht rotwürdige Aktion genommen wurde. Ob der Platzverweis berechtigt war, ist schwierig zu sagen. Die Szene mit Tom Barth war eher Rot als dieses Foul.

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