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Ein eisenhartes Trio auf Hawaii

jlo; 12. Oct 2016, 08:50 Uhr
Bilder: privat --- Trotz der immensen Anstrengung hat Moritz Flader noch ein Lächeln auf den Lippen.
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Ein eisenhartes Trio auf Hawaii

jlo; 12. Oct 2016, 08:50 Uhr
Oberberg – Mit Moritz Flader, René Dörmbach und Marco Mühlnikel beendeten gleich drei Oberberger den härtesten und traditionsreichsten Triathlon-Wettbewerb der Welt.
Von Jürgen Lorenz

Mit den Profis Jan Frodeno, Sebastian Kienle und Patrick Lange landeten beim 40. Ironman auf Hawaii gleich drei Deutsche auf dem Treppchen. Frodeno konnte mit seiner Siegerzeit von 8:06:30 Stunden sogar seinen Weltmeistertitel aus dem Vorjahr verteidigen. Nicht minder erfolgreich waren auch drei weitere deutsche Starter, die aus der hiesigen Region stammen. Eine monatelange Vorbereitungszeit mit vielen tausend Trainingskilometern erreichte damit ihren Höhepunkt.



Moritz Flader von der LG Gummersbach erreichte das Ziel bei seiner Hawaii-Premiere in 9:52:35 Stunden und belegte damit bei 2.319 Finishern einen respektablen 369. Platz im Gesamtklassement. In seiner Altersklasse AK25 bedeutete dies den 47. Platz. Für die 3,86 Kilometer lange Schwimmstrecke im Pazifik benötigte Flader 1:12:17 Stunden. Die 180,2 Kilometer auf dem Rad absolvierte er in 5:13:34 Stunden und den abschließenden Marathon über 42,195 Kilometer legte er auf dem glühend heißen Asphalt in einer Zeit von 3:20:19 Stunden zurück.


[Auch René Dormbach war noch für einen Spaß zu haben.]

„Ich bin stolz darauf, dass ich hier starten konnte und gefinisht habe. Ich durfte bei den Weltmeisterschaften starten und mich mit den besten Athleten der Welt messen“, war Flader nach dem Rennen zwar total geschafft, aber auch glücklich. „Beim Schwimmen fühlte ich mich ganz gut und dachte, dass ich gut dabei wäre, aber als ich dann in die Wechselzone lief und kein Rad mehr da war, wusste ich, dass meine Leistung nicht zufriedenstellend. Ein Blick auf die Uhr bestätigte mir das“, so der Gummersbacher weiter. Beim Radfahren konnte Flader dann trotz starkem Wind einige Plätze gutmachen.

„Zum abschließenden Marathon bin ich dann nach zehn Kilometern in ein mentales Loch gefallen. Aber ich konnte mich neu motivieren und das Tempo weiter hochhalten. Am Ende stand ich mit meinem Marathon ganz gut da und war überglücklich, als ich den Satz über die Lautsprecher hörte: ‚You are an Ironman‘. Jetzt wird erstmal gefeiert und ruhig gemacht“, erklärte der 25-Jährige, der offenbar Blut geleckt hat: „Es wird für mich nicht das letzte Mal auf Hawaii gewesen sein.“


[Marco Mühlnikel (li.) freute sich nach dem Ironman auf Pizza und Bier.]

Für René Dörmbach aus Frielingsdorf war die diesjährige Teilnahme bereits der zweite Start beim „härtesten Rennen der Welt“. Schon 2011 hatte der 32-jährige Lehrer für Fertigungswesen und Sport am Berufskolleg in Dieringhausen das Rennen erfolgreich beendet. Damals benötigte Dörmbach 9:34:27 Stunden. An diese Marke kam er diesmal zwar nicht heran, aber trotzdem konnten sich seine Gesamtzeit von 9:49:44 Stunden mehr als sehen lassen. Damit belegte er in der Endabrechnung den 343. Platz (77. in der AK30). Nach 55:45 Minuten stieg Dörmbach aus dem Wasser. Die Radstrecke bewältigte er 5:18:50 Stunden, den abschließenden Marathon beendete er in 3:36:21 Stunden. „Auch wenn nicht alles nach Plan lief, bin ich total zufrieden“, zog Dörmbach ein positives Fazit.

Marco Mühlnikel, Lehrer an der Gesamtschule Marienheide, war ebenfalls bereits zum zweiten Mal dabei. Er kam nach 10:02:45 Stunden ins Ziel (478./104. AK30). Lediglich 53:37 Minuten benötigte Mühlnikel für die Schwimmstrecke, 5:12:38 Stunden verbrachte er auf dem Rad. Den Marathon schloss er 3:49:26 Stunden ab. „Einen Ironman zu bestreiten, ist die eine Sache, Hawaii ist definitiv nochmal eine Nummer härter“, ächzte Mühlnikel nach dem Wettkampf und freute sich dabei schon auf die angenehmen Dinge danach. „Jetzt gibt‘s erstmal Pizza und Bier.“
  
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