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Kurtagic optimistisch vor dem Duell mit dem Meister

bv/Red; 4. Oct 2016, 11:29 Uhr
Archivbilder: Michael Kleinjung --- Kann sich VfL-Rückraum-Shooter Julius Kühn auch diesmal gegen die Deckung der Rhein-Neckar Löwen durchsetzen?
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Kurtagic optimistisch vor dem Duell mit dem Meister

bv/Red; 4. Oct 2016, 11:29 Uhr
Gummersbach – VfL-Coach sieht Außenseiterchance am Mittwoch (19 Uhr) gegen die Rhein-Neckar Löwen - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Drei Tage nach der schmerzhaften Niederlage in Erlangen müssen die Spieler des VfL Gummersbach zeigen, inwieweit sie den Schock überwunden haben. Sicherlich war der Aufsteiger stark und hatte im Ex-Blau-Weißen Ole Rahmel den überragenden Akteur der Partie in seinen Reihen. Und dennoch wäre ein Sieg absolut möglich gewesen, mit dem man die gute Startbilanz hätte ausbauen können. So sind es 8:4 Punkte nach sechs Spielen. Auch eine sehr ansehnliche Bilanz, aber jetzt warten zwei Schwergewichte der Liga auf den VfL. Zunächst kommt der Meister am kommenden Mittwoch. Um 19 Uhr muss das Star-Ensemble der Rhein-Neckar Löwen in der SCHWALBE arena zeigen, ob man den Abgang von Schlüsselspieler Uwe Gensheimer verwunden hat. Der VfL benötigt jedenfalls eine Top-Leistung, um sich gegen den Meister zu behaupten. Und eine Woche später tritt man bei der SG Flensburg an, die in diesem Jahr unbedingt den Titel holen will. Im Anschluss wird man wissen, wohin die Reise für das Team von Trainer Emir Kurtagic in den kommenden Wochen geht.


Natürlich hat der VfL auch gegen die Löwen eine Chance, zumal die Mannschaft von Trainer Nikolaj Jakobsen noch nicht derart dominant wie in der vergangenen Spielzeit auftritt. Beim SC DHfK Leipzig benötigte man in der Schlussphase einiges Glück, um mit 25:24 beide Punkte mit nach Mannheim zu nehmen. Und in der vergangenen Woche hing auch der 31:30-Heimsieg in der Champions League gegen den slowenischen Meister RK Celje am berühmten seidenen Faden. In diesem Spiel zeichnete sich im Übrigen der Schwede Kim Ekdahl de Rietz mit sieben Treffern als erfolgreichster Schütze der Löwen aus. Dennoch sind die Gäste vom Mittwoch in der Liga auswärts noch ohne Punktverlust, denn die Hürden beim HC 2000 Coburg (31:20) und MT Melsungen (30:26) wurden souverän gemeistert.

„Natürlich ist die Favoritenfrage schnell beantwortet, aber das muss ja nicht vorentscheidend sein“, so VfL-Trainer Emir Kurtagic, der sich mit seinen Mannen in dieser Saison nicht zuletzt auf die Fahnen geschrieben hat, näher an die Schwergewichte der Liga zu rücken. Die Zeit von Understatement ist also vorbei, ein Erfolg keineswegs ausgeschlossen. „Natürlich müssen wir uns steigern, die Fehler minimieren und es muss alles zusammenpassen, aber wir haben in dieser Saison bereits bewiesen, dass wir gut und erfolgreich Handball spielen können“, so Kurtagic, der auch am Mittwoch wieder bis auf den Langzeitverletzten Kévyyn Nyokas auf seine Bestbesetzung zurückgreifen kann: „Wir spielen zu Hause und die Partie beginnt bei 0:0. Ich erwarte bedingungslosen Kampfgeist von meiner Mannschaft und hoffe auf eine volle Halle mit der entsprechenden Stimmung.“


[Auch VfL-Mittelmann Simon Ernst wird gegen die Löwen zulegen müssen, sollen die Punkte in Gummersbach bleiben.]

Der Deutsche Meister aus Mannheim wird übrigens - trotz der Belastungen in der Champions League - am Mittwoch ausgeruhter als die Gastgeber antreten. Denn während der VfL am Sonntagabend in Nürnberg noch um Bundesligapunkte kämpfte, hatten die Löwen ein spielfreies Wochenende. Dies dürfte vor allem Mads Mensah Larsen in die Karten gespielt haben, denn der dänische Olympiasieger klagte nach dem Spiel gegen Celje über Schulterprobleme, danach gab es aus dem Löwen-Lager aber Entwarnung, so dass mit dem Einsatz von Larson in Gummersbach gerechnet wird.

Die Rhein-Neckar-Löwen vertrauen in dieser Saison durchweg ihrem eingespielten Meisterkader. Lediglich auf der Linksaußenposition hat es einen Wechsel gegeben. So erlag Kapitän Uwe Gensheimer den Lockrufen des französischen Meisters PSG Paris, aber die Lücke, die Gensheimer hinterließ, wurde gleich doppelt geschlossen. So kehrte der Ex-Gummersbacher Gudjon Valur Sigurdsson vom FC Barcelona an seine ehemalige Wirkungsstätte zurück, und mit Dejan Manaskov wurde ein zweiter Weltklassemann für diese Position nach Mannheim geholt. Dreh- und Angelpunkt der Mannheimer ist nach wie vor der Schweizer Andy Schmid, der in der vergangenen Saison zum besten Feldspieler der Bundesliga gekürt wurde. Auf ihn wird die VfL-Abwehr besonders achten müssen, aber auch seine Nebenleute im Rückraum, ganz gleich ob Ekdahl Du Rietz, Mads Mensah Larsen, Alexander Petersson oder Harald Reinkind, sind absolute Topspieler. Am Kreis sind die Löwen mit Rafael Baena Gonzales, Gedeon Guardiola und Nationalspieler Hendrik Pekeler ebenfalls sehr gut besetzt, was auch auf die Rechtsaußenposition mit Patrick Groetzki zutrifft.
  
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