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Strittige Schiri-Entscheidungen bei Derby-Remis

lo; 2. Oct 2016, 20:05 Uhr
Bilder: Martin Hütt --- Wipperfürths Tim Kappe (li.) ist vor Justin Ebert am Ball.
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Strittige Schiri-Entscheidungen bei Derby-Remis

lo; 2. Oct 2016, 20:05 Uhr
Oberberg - Punkteteilung im Lokalduell zwischen Wipperfürth und Lindlar, die Unparteiischen standen im Fokus - Späte Schockmomente für Hohkeppel - SVF reichen drei Treffer nicht zum Sieg - 'ONI-Wärmetrafo GmbH' präsentiert die Bezirksliga (AKTUALISIERT).
VfR Wipperfürth - TuS Lindlar 2:2 (1:1).

Das Derby zwischen dem VfR Wipperfürth und dem TuS Lindlar lieferte jede Menge Diskussionsstoff. Genauer gesagt, war es das junge Schiedsrichtergespann, das den Trainern Anlass zu Kritik bot. Insbesondere Gästecoach Uli Bartsch war mit der Leistung des Trios nicht einverstanden. So seien beide Gegentreffer wegen Abseitsstellungen irregulär gewesen, darüber hinaus hätte es seiner Meinung nach einen Handelfmeter für den TuS geben müssen.


[Tobias Kapellen musste gegen seinen Ex-Klub  zwei Gegentreffer schlucken.]

„Ich kann nicht nachvollziehen, warum diese unerfahrenen Leute in solch einem Spiel angesetzt werden“, ärgerte sich Bartsch, der in der zweiten Hälfte vom Schiri wegen Protestierens hinter die Bande verwiesen wurde. In der Tat hinterließ das Trio keinen souveränen Eindruck. Dass Norbert Scheider ebenfalls nicht gut auf die Unparteiischen zu sprechen war, lag an einer Szene kurz nach dem 2:1, als ein Treffer von Gianluca Prezioso keine Anerkennung fand. Sogar Bartsch bestätigte nach dem Abpfiff, dass der Schütze sich nicht im Abseits aufgehalten hatte.



Die ersten Gelegenheiten der Partie erspielten sich die Lindlarer: Anton Zeka scheiterte an Jonas Jansen, Marc Bruchs Direktabnahme zischte knapp vorbei (8., 9.). Dann die erste strittige Situation: Björn Pfeiffer bediente Tim Kappe, der vor dem herausgeeilten Tobias Kapellen an den Ball kam und diesen Richtung Tor ablenkte. Unnötigerweise erlief der in der strafbaren Zone stehende Julian Dewald das Spielgerät, um es über die Linie zu bugsieren. „Da hatten wir das Quäntchen Glück auf unserer Seite“, gab Scheider zu.

Die Führung gab den Hansestädtern keine Sicherheit. Stattdessen übernahm der TuS das Kommando und stellte den Ausgleich her. David Förster stürzte sich ins Getümmel, wühlte sich gegen drei Gegenspieler durch und überwand Jansen im Fallen. Anschließend traf Bruch lediglich das Außennetz (33.), Jansen fischte einen Flachschuss von Anton Zeka aus der unteren Ecke (38.).

[Jonas Jansen war ein sicherer Rückhalt - bis zur unheilvollen 82. Minute.]

In Durchgang zwei hatte speziell die Schlussphase noch den einen oder anderen Aufreger zu bieten. Dennis Tebelius markierte per Abstauber die neuerliche Führung. Kapellen hatte zuvor einen Versuch von Pfeiffer pariert. Das vermeintliche 3:1 von Prezioso zählte wie erwähnt nicht (81.). Im Gegenzug leistete Jansen sich einen kapitalen Bock, als er die Kugel mit den Händen aufnehmen wollte, Zeka aber nachsetzte und den Ball einnetzte.

„Am Ende können wir froh sein, dass wir einen Punkt geholt haben. Wir waren die bessere Mannschaft und hatten mehr Chancen. Deshalb wäre ein Sieg verdient gewesen“, resümierte Bartsch. Sein Kollege sagte: „Wir haben unsere spielerischen Defizite gegenüber Lindlar mit großem Kampf wettgemacht. Wir haben ein reguläres Tor zum 3:1 erzielt, deshalb ist das Unentschieden etwas ärgerlich. Kein Vorwurf an Jonas. Es war sein Fehler, aber ich bin mir sicher, dass er uns im Laufe der Saison einige Punkte retten wird.“                             

Torschützen
1:0 Julian Dewald (20. Tim Kappe), 1:1 David Förster (27.), 2:1 Dennis Tebelius (79.), 2:2 Anton Zeka (82.)

VfR Wipperfürth
Jonas Jansen; Kevin Dewald, Adrian Grümer, Wael Majouj, Gianluca Rost, Tim Kappe, Guido Bosbach, Julian Dewald (38. Marvin Tröder), Björn Pfeiffer, Dennis Tebelius, Gianluca Prezioso (83. Lucian Grümer).

TuS Lindlar
Tobias Kapellen; Faruk Tokay, Luca Jansen, Daniel Steiner, Rico Brochhaus, Moritz Stellberg, Marius Mukherjee, Justin Ebert, David Förster, Anton Zeka, Marc Bruch.



[Die Mittelfeld-Duelle waren heiß umkämpft.]

SV Weiden - Eintracht Hohkeppel 3:2 (1:1).

Nach dem 0:4-Fiasko gegen Lindenthal-Hohenlind zeigten sich die Hohkeppeler stark verbessert, doch am Ende musste der personell gebeutelte Aufsteiger zum zweiten Mal in Folge ohne Zählbares auskommen. Dabei standen die Zeichen nach dem 1:2 durch Jonas Stiefelhagen in der 81. Minute auf Sieg, bevor zwei persönliche Schnitzer Weiden den zweiten Saisonerfolg ermöglichten. „Wir haben durch individuelle Fehler verloren. Was Einsatz und Einstellung angeht, kann ich den Jungs keinen Vorwurf machen. Sie haben alles gegeben“, sagte Coach Peyman Rabet.

Zu Beginn übten die Hausherren großen Druck aus, ehe eine taktische Umstellung die Eintracht an die Oberfläche spülte. Nach einem Foul an Stiefelhagen an der Kante des Sechzehnmeterraums zeigte der Referee auf den Punkt. Severin Brochhaus nutzte den Elfmeter zum 0:1. Den Vorsprung konnte Hohkeppel nicht in die Pause retten. Die Weidener glichen in der 44. Minute aus. Nach dem Seitenwechsel besaßen die Gäste die besseren Möglichkeiten. Kasra Ghareh Chaee (zweimal) und Stiefelhagen versäumten es, die Begegnung frühzeitig in sichere Bahnen zu lenken. Am Ende sollte sich die fahrlässige Chancenverwertung rächen. „Mund abputzen und weiterarbeiten“, wollte Rabet sich nicht lange mit der ärgerlichen Pleite aufhalten.            

Tore
0:1 Severin Brochhaus (21. Foulelfmeter), 1:1 (44.), 1:2 Jonas Stiefelhagen (81. Kasra Ghareh Chaee), 2:2 (85.), 3:2 (87.).  

Eintracht Hohkeppel
Sascha Nußbaum; Tobias Mibis, Severin Brochhaus, Marco Theisen, Murat Ekmen (60. Carsten Gülden), Lukas Dappen (86. Kevin Theisen), Jendrik Müller, Daniel Lekscha, Kasra Ghareh Chaee, Leon Teschendorf, Jonas Stiefelhagen.



[Anton Zeka (re.) sorgte für das 2:2.]

SV Frielingsdorf – FC Rheinsüd Köln 3:4 (1:1).

Der SV Frielingsdorf setzte die Freitagabend-Partie in den Sand, obwohl drei Treffer im Normalfall zu etwas Zählbarem reichen sollten. Doch abermals klemmte es in punkto Abwehrverhalten. „Wir müssen daran arbeiten, defensiv stabiler zu stehen“, sagte Coach Dennis Lüdenbach und nahm mit dieser Aussage nicht nur die Hintermannschaft, sondern das gesamte Team in die Pflicht. Die Kölner gingen nach wenigen Minuten in Führung. Von diesem Stolperstart erholte sich der SVF erst Mitte der ersten Hälfte. „Da haben wir mehr investiert“, erklärte Lüdenbach. Philipp Fabrizius köpfte einen Eckball des Spielertrainers an die Querstange, Tim Weinrich gelang im Nachsetzen der Ausgleich.


Zu Beginn der zweiten Halbzeit nutzten die Gäste erneut zwei Defensivaussetzer, um auf 1:3 davonzuziehen. Der kurz zuvor eingewechselte Björn Meyer besorgte nach einer weiteren Lüdenbach-Ecke das Anschlusstor. Allerdings fand der FC Rheinsüd eine schnelle Antwort und erhöhte per Strafstoß, wobei dem Elfmeter eine strittige Entscheidung vorausging. Der Schiedsrichterassistent hatte den später gefoulten Kicker im Abseits gesehen und die Fahne gehoben, wurde aber von seinem „Chef“ überstimmt, nachdem ein Frielingsdorfer das Spielgerät unabsichtlich abgefälscht hatte. „Dann liegt meiner Meinung nach weiterhin eine Abseitsstellung vor. Da hat der Schiri eine neue Regel erfunden“, so Lüdenbach zu dem Pfiff.



Die Hausherren kamen in Person von Norman Lemke noch einmal heran, doch zu einem Remis reichte es nicht mehr. Mit neun Zählern verharrt die Lüdenbach-Equipe im unteren Tabellenmittelfeld. „Momentan gehören wir dorthin. Wir sollten jetzt die richtigen Schlüsse aus unseren Fehlern ziehen, damit wir uns wieder nach vorne kämpfen.“

Für Keeper Timo Braun war es übrigens das letzte Spiel im SVF-Trikot. Er hört mit sofortiger Wirkung aus beruflichen Gründen auf. Lüdenbach: „Dieser Schritt ist absolut nachvollziehbar, auch wenn es sehr schade ist. Timo hat in den letzten Jahren immer seine Leistung gebracht. Leider war die Niederlage kein schöner Abschluss für ihn.“           

Am nächsten Wochenende haben die Mannen aus dem Scheelbachtal spielfrei. Die Begegnung gegen den FC Leverkusen wird wegen der FVM-Pokal-Teilnahme der Farbenstädter verlegt. Ein neuer Termin steht noch nicht fest.  

Tore
0:1 (3.), 1:1 Tim Weinrich (31.), 1:2 (56.), 1:3 (62.), 2:3 Björn Meyer (64. Dennis Lüdenbach), 2:4 (68. Foulelfmeter), 3:4 Norman Lemke (75. Dennis Lüdenbach).

SV Frielingsdorf
Timo Braun; Gianluca Fliegner, Johannes Kisseler, Dennis Lüdenbach, Tim Menzel, Etienne Parmentier, Marvin Cortes (63. Björn Meyer), Tim Weinrich, Norman Lemke, Jonathan Schmidt (60. Philipp Schmidt), Philipp Fabrizius.

Tabelle und Ergebnisse Bezirksliga


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