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Bergneustadt und Gärtner trennen sich

lo,nh; 22. Sep 2016, 21:10 Uhr
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Bergneustadt und Gärtner trennen sich

lo,nh; 22. Sep 2016, 21:10 Uhr
Bergneustadt - Der ins Straucheln geratene Staffel 3-Titelkandidat SSV Bergneustadt und Coach Christian Gärtner haben ihre Zusammenarbeit mit sofortiger Wirkung beendet - Der bisherige Co-Trainer Cerkez Bicer übernimmt dauerhaft (AKTUALISIERT).
Bei sportlicher Erfolglosigkeit ist der Trainer das schwächste Glied in der Kette – nicht nur im Profifußball. Der SSV Bergneustadt hat nach dem schwachen Saisonstart die Reißleine gezogen und sich von Coach Christian Gärtner getrennt. Dies teilte Obmann Hermann-Josef Geisler mit. Die Entscheidung sei bereits am Montagabend in einem Vorstandsgespräch gefallen. Anschließend wurde Gärtner informiert.


[Christian Gärtner (li.) verlässt den SSV, Cerkez Bicer tritt die Nachfolge an.]

Das Verhältnis zwischen Spielern und Trainer sei zuletzt nicht mehr das allerbeste gewesen. „Mannschaft und Mannschaftsrat haben uns Signale gesendet, die nicht positiv waren. Christian hat im vergangenen Jahr sehr gut gearbeitet und trägt sicherlich nicht die alleinige Schuld an der jetzigen Situation. Die Mannschaft spielt weit unter ihrem Leistungsniveau, ruft ihr Potenzial nicht ab und ist total verunsichert“, sagte Geisler.

Gärtner bestätigte gegenüber OA, dass die atmosphärischen Störungen ausschlaggebend für die Trennung gewesen seien. „Wenn das Vertrauen nicht mehr gegeben ist, hat es keinen Sinn“, erfolgte der Schritt laut Gärtner in beiderseitigem Einverständnis. „Natürlich bin ich enttäuscht, aber ich hoffe, dass die Mannschaft jetzt den Erfolg hat, der ihr vom Obmann auferlegt wurde.“

Aus den bisherigen sechs Partien hat der selbsterklärte Meisterschaftskandidat sieben Zähler geholt, was gemessen an den eigenen Ambitionen eine haarsträubende Ausbeute ist. Dass viele Akteure verletzt oder angeschlagen sind, nutzt Geisler nicht als Ausrede. Genauso wenig lässt er Kritik an der Kaderzusammenstellung gelten. Besonders die Defensive wackelt gewaltig.

„Im letzten Jahr haben wir als Zweiter an der Relegation teilgenommen und hatten im Sommer keine Abgänge zu verzeichnen. Wenn ich daraufhin nicht vom Aufstieg gesprochen hätte, hätte ich mich unglaubwürdig gemacht. Aber vielleicht war dieser Druck für die Mannschaft zu groߓ, so Geisler, der das Titelrennen eigenen Angaben zufolge abgehakt hat. „Es geht jetzt erst einmal darum, Ruhe in den Laden zu bekommen.“  

Der bisherige Assistenztrainer Cerkez Bicer übernimmt ab sofort die Rolle des Chefcoachs. Die Einigung erfolgte am Donnerstagabend. Geisler ist froh über diese Lösung, auch das Team habe sich Bicer gewünscht. "Cerkez weiß, an welchen Defiziten gearbeitet werden muss: Disziplin, Fitness und Einsatzbereitschaft. Außerdem fehlt es den Spielern an Selbstvertrauen. Jetzt wird sich zeigen, wer mitzieht und wer nicht. Die Mannschaft ist in der Bringschuld," erläutert der SSV-Obmann. Marcel Walker fungiert künftig als spielender Co-Trainer.
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