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21:33-Klatsche: SSV-Fehlstart perfekt

pn; 18. Sep 2016, 19:00 Uhr
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21:33-Klatsche: SSV-Fehlstart perfekt

pn; 18. Sep 2016, 19:00 Uhr
Oberberg - Derschlag läuft lange Zeit einem Rückstand hinterher, holt aber noch einen Punkt - Strombach in Aachen chancenlos - Nümbrecht desolat in Köln - Die Herren-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘. (AKTUALISIERT)
TuS Derschlag – TSV Bayer Dormagen II 28:28 (12:15).

Fünf Sekunden standen noch auf der Uhr. Linksaußen Timo Bay ging ins Duell Mann gegen Mann, setzte sich vermeintlich durch, der Abwehrspieler hing dem Routinier nur noch im Arm. Doch der erhoffte Siebenmeterpfiff blieb aus, die Unparteiischen entschieden lediglich auf Freiwurf, den Derschlag aber nicht mehr im Gehäuse unterbringen konnte. „Den Siebenmeter hätten wir natürlich gerne gesehen, aber es war klar, dass wir  dafür nach diesem Spielverlauf eine todsichere Chance benötigen“, durfte TuS-Trainer Ralph Weinheimer durchaus von einem gewonnenen Punkt sprechen. Denn ein oberbergischer Sieg wäre wohl auch ein wenig unverdient gewesen. Die Hausherren konnten nur bedingt an die Leistung der Vorwoche anknüpfen und zeigten gerade in der Defensive manche Schwäche. Dormagen kam immer wieder zu einfachen Torabschlüssen aus der zweiten Reihe, ohne sich sonderlich mühen zu müssen.

Beim 20:24 (50.) sah vieles bereits nach einer negativen Heimpremiere am Epelberg aus, doch Derschlag besann sich noch einmal auf die kämpferischen Tugenden. Nicht nur der Ausgleich gelang, in der letzten Minute brachte Christian Wolf sein Team mit seiner 15. Parade zudem in Ballbesitz. Weinheimer nahm seine letzte Auszeit und verordnete das Runterspielen der Uhr. Der Rest ist bekannt. „Einen Punkt wollten wir sicher haben, leider sind es nicht zwei geworden“, so der Coach, der aber auch froh war, dass sein Team nicht mit leeren Händen dastand. „Das Remis ist natürlich weder Fisch noch Fleisch, aber trotzdem gut für den Moral. Wie die restlichen Ergebnisse zeigen, kann jeder jeden schlagen und das heißt für uns, dass wir uns jede Woche strecken und kämpfen müssen“, stellte er die Bestnote Nils Welke aus.

Derschlag: Marko Vidovic (7/3), Sven Suton (6), Nils Welke (5), Timo Bay (4), Pascal Seinsche, Timo Domian, Norman Krause (je 2).



BTB Aachen – TV Strombach 31:23 (14:10).

Chancenlos präsentierte sich der TV Strombach bei seinem Auftritt beim Mitaufstiegsaspiranten aus der Kaiserstadt. „Die vier Ausfälle können wir in solchen Spielen derzeit einfach nicht kompensieren“, musste Trainer Maik Thiele letztlich auch auf Abwehrchef Philipp-Jonas Wilhelm verzichten. Die Probleme der Gäste lagen allerdings mehr in der Offensive, als in der Defensive. Gegen die offensive 3:2:1-Deckung Aachens präsentierte sich Strombach wenig lauffreudig, probierte es lieber mit Standhandball und verzettelte sich in vielen Einzelaktionen. „Wir haben das gesamte Offensivspiel viel zu eng gestaltet“, sah Thiele seine beiden Außen auf den Flügeln geradezu verhungern. Bis zum 8:7 konnte sich der TVS noch bei Marvin Blech bedanken, dass die Partie offen blieb. Danach konnte auch der Torhüter nichts mehr verhindern. Über 12:7 ging es mit einem 14:10 in die Kabinen.



Dort sprach Thiele die Fehler der ersten Hälfte zwar an, ändern sollte sich allerdings wenig. „Es gab keine wirkliche Besserung. Vorne haben wir weiter nicht antizipiert“, so der Coach. Nachdem die Partie frühzeitig entschieden war, nutzte Strombach die verbleibende Zeit für einige Experimente. Thiele brachte mehrfach den siebten Feldspieler. Doch selbst in teils doppelter Überzahl agierten seine Offensivschützen viel zu undiszipliniert, so dass Aachen insgesamt fünf Mal ins leere Tor werfen durfte. „Ob wir am Ende mit vier oder acht verlieren, war nicht entscheidend. Ich wollte sehen, wie die Jungs diese Situation lösen“, sah der Übungsleiter wenig Fruchtbares. Aus einer durchwachsenen Mannschaftsleistung ragten Marvin Blech sowie der stets bemühte Thorben Schneider heraus.

Strombach: Thorben Schneider (6), Florian Panske (5), Nico Blech (3), Malte Meinhardt (3/3), Dennis Hermann, Jan Höfer (je 2), Felix Moddemann, Marcel Mesenhöler (je 1).


MTV Köln – SSV Nümbrecht 33:21 (17:10).


„Die Leichtigkeit, die man nach einem Aufstieg haben sollte, ist weg“, fasste SSV-Coach Patrick Seebaum den Fehlstart seines Teams in die Saison kurz und schmerzlos zusammen. Nach der überraschenden Auftaktpleite gegen Fortuna Köln konnten die Oberberger auch bei MTV Köln nicht annähernd an die Leistungen der Vorsaison anknüpfen. Erneut war die vermeintlich starke Defensive mehr Torso, denn stabiler Rückhalt. „Wir haben nie Zugriff auf den Gegner bekommen“, sah Seebaum sein Team bis zum 6:5 noch einigermaßen ebenbürtig. Beim 9:6 (15.) musste er allerdings erstmals zur grünen Karte greifen, aber ohne Erfolg. Für die zehn Treffer bis zur Pause benötigten die Südkreisler 29 Angriffe. „Mit dieser Quote gewinnt man kein Spiel. Wir sind in einer höheren Liga, da weht ein anderer Wind. Scheinbar sind wir noch nicht angekommen“, so der Übungsleiter weiter.


Denn auch nach dem Seitenwechsel stellte sich kaum Besserung ein. Zwar wurde die Abschlussquote nun besser, doch dafür erhöhte sich auch die Zahl der technischen Fehler. Selbst die zahlreichen Variationen der Deckungssysteme konnten Köln nicht aus der Ruhe bringen. Beim 22:12 (39.) war der Rückstand zweistellig, die Niederlage nur noch eine Frage der Höhe. „Wir machen momentan Fehler, die wir letzte Saison nicht einmal kannten“, haderte Seebaum. Die kommenden Wochen werden für den SSV und sein Trainertandem Seebaum/Jatzke nun zur mühsamen Schwerstarbeit. „Natürlich haben wir uns das ganz anders vorgestellt, aber wir müssen jetzt erst einmal versuchen, die Dinge wieder besser zu machen und uns über kleine Erfolgserlebnisse, die Leichtigkeit wieder zu erarbeiten“, bedarf es einer Steigerung in allen Belangen.


Nümbrecht: Harry Roth (6/2), Tom Bonfiglio, Marcel Samel (je 3), Ilja Schattner, Kevin Schieferdecker (je 2), Mario Weissner, Christopher Suhr, Patrick Martel, Janik Lang (je 1), Daniel Funk (1/1).
  
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