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Chancenwucher und strittige Entscheidungen

lo; 18. Sep 2016, 18:08 Uhr
Bild: privat --- Das Elfmetertor von Sven Wurm (Mitte) war für den FV Wiehl zu wenig.
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Chancenwucher und strittige Entscheidungen

lo; 18. Sep 2016, 18:08 Uhr
Oberberg - Wiehl verliert nach turbulenter Schlussphase in Hürth, Ex-FVler Jeschonnek und Siebert treffen - Nümbrecht gewinnt vorverlegte Partie bei Hertha Rheidt - Die Landesliga wird präsentiert von der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden (AKTUALISIERT).
GKSC Hürth - FV Wiehl 3:1 (0:0).

Nach einer turbulenten Schlussphase mit vier Toren innerhalb von fünf Minuten unterlag der FV Wiehl dem Aufsteiger aus Hürth. „Dass wir am Ende mit 3:1 verlieren, können wir noch gar nicht fassen“, sprach Trainer Ingo Kippels von einer unnötigen Niederlage. Die Gäste gingen jedoch zu fahrlässig mit ihren Einschussgelegenheiten um – und haderten mit der Leistung des Schiedsrichters, der dem FV laut Kippels drei Strafstöße verweigerte. Dass ausgerechnet die früheren Wiehler Max Jeschonnek und Patrick Siebert für die Hürther Treffer zuständig waren, verkleinerte den Frust nicht unbedingt.

Nach einer Freistoßparade von Lukas Hoffmann (3.) nahm die Kippels-Elf das Heft des Handelns in die Hand. Die erste strittige Szene gab es in der 19. Minute: Sven Wurm kam im Strafraum zu Fall, auf den Elfmeterpfiff warteten Kippels und Konsorten vergebens. Genauso wie fünf Minuten später, als ein GKSC-Akteur bei einer Abwehraktion die Hände zu Hilfe nahm. In der letzten Viertelstunde des ersten Spielabschnitts notierte Kippels vier Möglichkeiten auf dem Chancenzettel, ohne ein Tor aufschreiben zu dürfen. Jan Peters (zweimal), Patrick Kalla und Markus Hayer verpassten die Führung.

Peters und Hayer hatten auch zu Beginn der zweiten Hälfte nicht genügend Zielwasser getrunken, der Torwart behielt jeweils die Oberhand (47., 55.). Dann war Hoffmann nach einem Konter zur Stelle. In der schicksalhaften 78. Minute wurde Markus Wagner aus Sicht der Gäste beim Abschluss umgerissen. Abermals machte der Referee keine Anstalten, auf den Punkt zu zeigen. Hürth nutzte die wütenden Proteste zu einem Konter, den Jeschonnek erfolgreich abschloss. In der allgemeinen Hektik erhöhten die Platzherren Sekunden später in Person von Siebert auf 2:0.

Wurm brachte seine Farben durch einen Handelfmeter heran, doch fast im Gegenzug markierte Siebert das 3:1. In der Nachspielzeit hätte neue Spannung aufkommen können. Allerdings waren weder Kevin Derksen noch Hayer und Wagner in der Lage, den Schlussmann zu überwinden. „Wir müssen vor dem Tor einfach konsequenter sein“, suchte Kippels die Schuld nicht beim Unparteiischen und ergänzte: „Wir werden immer mal wieder einen Rückschlag erleiden. Wir sind noch nicht so weit, um ganz oben mitzuspielen.“                      

Tore
1:0 Max Jeschonnek (78.), 2:0 Patrick Siebert (79.), 2:1 Sven Wurm (81. Handelfmeter), 3:1 Patrick Siebert (83.).  

FV Wiehl
Lukas Hoffmann; Alexander Tomm, Sven Wurm, Jonathan Noß, Ozan Taskiran, Kevin Ufer, Dominik Knotte, Michael Krestel (61. Florian Harnisch), Jan Peters (69. Markus Wagner), Markus Hayer, Patrick Kalla (69. Kevin Derksen).  



FC Hertha Rheidt - SSV Homburg-Nümbrecht 0:2 (0:0).

In der vergangenen Saison eine große Problemzone, jetzt offenbar das neue Lieblingsterrain: Der SSV Homburg-Nümbrecht fühlt sich auf fremden Plätzen pudelwohl und gab sich auch beim dritten Auswärtsauftritt in dieser Saison keine Blöße. Dabei hatte die Partie nur deshalb nicht in Nümbrecht stattgefunden, weil dort der Kunstrasen ausgetauscht wird.  „Wir trainieren zurzeit auswärts. Das muss sich ja irgendwann auszahlen“, meinte Coach Torsten Reisewitz mit einem Augenzwinkern.

Sein Team hatte gegen den bislang tor- und punktlosen Aufsteiger allerdings gehörige Anlaufschwierigkeiten. „Wir haben schlecht Fußball gespielt und nicht gut gegen den Ball gearbeitet“, war Reisewitz vom Verlauf der ersten Halbzeit nicht angetan. Dennis Kulisch verhinderte den ersten Saisontreffer des Schlusslichts mit einer Glanzparade (23.). Kurz darauf meldete der SSV-Ausguck erstmals „Tor in Sicht“: Christian Rüttgers scheiterte nach einer Flanke von Tom Barth an der Querstange, den Nachschuss von Julian Schwarz wehrte der Keeper ab (32.).

Die Pausenansprache des Trainers fiel nicht besonders wohlwollend aus, zudem nahm Reisewitz zwei personelle Veränderungen vor – mit positiven Auswirkungen. „Die Wechsel haben tatsächlich gegriffen. Die Jungs hatten einen großen Anteil daran, dass wir das Spiel gewonnen haben“, so Reisewitz. Zu Beginn von Hälfte zwei musste der SSV jedoch noch eine Schrecksekunde überstehen: Bastian Sellau, der für Marvin Hennecken gekommen war, traf einen Hertha-Akteur im Strafraum am Fuß, doch der Kicker führte die Aktion trotz des Tritts zu Ende.

„Wenn er in dieser Situation fällt, gibt es Elfmeter“, sagte Reisewitz, der danach eine konzentriertere Vorstellung der Seinen sah. Nach einem Pass von Christian Rüttgers stand mit Kilian Seinsche der erste Joker Gewehr bei Fuß und markierte das 0:1. Anschließend ließen die Nümbrechter die eine oder andere Konterchance liegen, während Rheidt den Kasten der Gäste nicht mehr in Gefahr brachte. Der ebenfalls eingewechselte Marian Lorenz sorgte für die Entscheidung. Julian Schwarz hatte die Vorarbeit geliefert. Laut Reisewitz lag der Schlüssel zum Erfolg in der mannschaftlichen Geschlossenheit. „Man hat gemerkt, dass alle Spieler gierig auf diesen Sieg waren.“                              

Tore
0:1 Kilian Seinsche (59. Christian Rüttgers), 0:2 Marian Lorenz (87. Julian Schwarz).

SSV Homburg-Nümbrecht
Dennis Kulisch; Robert Arnds, Sebastian Ghofranifar, Philipp Wirsing, Marvin Hennecken (46. Bastian Sellau), Julian Schwarz, Jonas Wagner, Christian Rüttgers, Mike Großberndt (46. Kilian Seinsche), Tom Barth (79. Marian Lorenz), Manuel Schwarz.

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