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Großer Fight und Nervenstärke: FV im Finale

lo; 14. Sep 2016, 00:28 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Der FV Wiehl (weiße Trikots) setzte sich gegen den Vorjahressieger durch.
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Großer Fight und Nervenstärke: FV im Finale

lo; 14. Sep 2016, 00:28 Uhr
Oberberg - Wiehl kegelt Pokal-Titelverteidiger Herkenrath im Elfmeterschießen raus - Keine Tore nach intensiven 120 Minuten (AKTUALISIERT).

Kreispokal  (Halbfinale)

FV Wiehl - TV Herkenrath 4:3 nach Elfmeterschießen (0:0, 0:0).

Nach einem packenden Fight über 120 Minuten und einem Elfmeterdrama als abschließendem Höhepunkt hat der FV Wiehl den Favoriten TV Herkenrath niedergerungen und steht damit erstmals seit 2013 wieder im Endspiel des Kreispokals. Die Besteigung des Throns könnte am 25. September erfolgen, wenn der Landesligist in Immekeppel gegen den Gewinner der Partie Refrath – Bergisch Gladbach um die Krone kämpft. Das Ticket für den FVM-Cup hat man bereits sicher in der Tasche. „Ich bin mit den Jungs sehr zufrieden“, freute sich Trainer Ingo Kippels über den Coup. Um den Mittelrheinliga-Vertreter im Zaum zu halten, hatte er eine Spezialformation aus dem Hut gezaubert. Alexander Tomm, Dominik Knotte, Jonathan Noß, Sven Wurm und Ozan Taskiran bildeten eine Fünferkette.


[Sven Wurm war einer der Türme in der Schlacht.]

„Wir wussten, dass wir nur eine Chance besitzen, wenn wir absolut stabil stehen. Auch auf die Gefahr hin, dass wir selber kaum Möglichkeiten haben“, sagte Kippels zum Griff in die taktische Trickkiste, der sich auszahlen sollte. Herkenrath versuchte, das Spiel von Beginn an sich zu reißen, biss sich aber am Wiehler Beton die Zähne aus. Die Platzherren agierten mit der richtigen Mischung aus gelegentlichem (Gegen-)Pressing und geordnetem Rückzugsverhalten. Prickelnde Strafraumszenen bekamen die Zuschauer lediglich sporadisch zu sehen, dafür waren viele Zweikämpfe nichts für Zartbesaitete - Pokal eben.


[Kevin Ufer (li.) betätigte sich einmal mehr als Dauerläufer und Zweikampfmaschine im Mittelfeld.]

Nach einem missglückten Klärungsversuch von TVH-Keeper Tom Brauer war das Gehäuse verwaist, Markus Hayer schloss jedoch zu überhastet ab (14.). Auf der Gegenseite jagte Andre Kreuer die Kugel in den Abendhimmel (15.). Herkenraths Abwehrmann Benjamin Germerodt fälschte eine Flanke gefährlich ab, Brauer war zur Stelle (29.). Fabian Djemail verfehlte den Kasten um einen Meter (36.), Noß rettete akrobatisch vor dem einschussbereiten Norman Wermes (45.).



Der Titelverteidiger erhöhte in der zweiten Hälfte den Druck, ohne zunächst gefährlich in Tornähe aufzutauchen. Die Ausnahme war ein Versuch aus der zweiten Reihe von Dennis Weis (56.). Brauer bugsierte ein hohes Zuspiel beinahe ins eigene Netz (63.), Hayer scheiterte aus spitzem Winkel (65.). Im Anschluss schaltete das Team von Alexander Voigt noch einen Gang höher, die Schlussphase entwickelte sich für den FV zum Drahtseilakt.


[Ingo Kippels mit skeptischem Blick: Reicht die Kraft seiner Schützlinge?]

Taskiran bereinigte eine kritische Situation, nachdem Yoschua Grazina Schlussmann Christian Stein ausgespielt hatte (79.). Marcel Wandinger köpfte den Ball vorbei (82.). Kurz darauf ergab sich für Patrick Kalla die Chance zum Lucky Punch, als er von Kevin Ufer auf die Reise geschickt wurde und alleine auf Brauer zusteuerte. Doch beim Abschluss verließ ihn der Mut (84.).

Dusel hatte die Kippels-Elf in der Nachspielzeit: Wurm stoppte Wandinger strafstoßwürdig, doch der Schiri machte keine Anstalten, auf den Punkt zu zeigen. Womöglich die Quittung dafür, dass es zuvor einige plump-theatralische Versuche der Gäste gab, einen Elfmeter zu schinden. Die Wiehler kämpften im Zugabenteil unverdrossen weiter, wobei sich dann doch die eine oder andere Lücke auftat. Stein parierte zweimal stark (96., 108.) sowie im Verbund mit Wurm auf der Linie (110.).


[Dominik Knotte mit robustem Körpereinsatz.]

In der Strafstoßlotterie zeigten Taskiran, Claudius Balthes, Michael Möller und Kalla keine Nerven und verwandelten sicher, während Wandinger und Weis ins große Zittern gerieten und die Kugel über die Querstange beförderten. „120 Minuten gegen diesen starken Gegner sind ein dickes Brett. Aber die Mannschaft hat gezeigt, dass sie fit ist. Unverdient ist der Sieg nicht, weil wir unglaublich viel investiert haben“, resümierte Kippels.

Tore
Fehlanzeige.

Spielfilm Elfmeterschießen
Andre Kreuer verwandelt, 0:1/Ozan Taskiran verwandelt, 1:1/Norman Wermes verwandelt, 1:2/Claudius Balthes verwandelt, 2:2/Marcel Wandinger schießt über das Tor, 2:2/Michael Möller verwandelt, 3:2/Patrick Dicke verwandelt, 3:3/Patrick Kalla verwandelt, 4:3/Dennis Weis schießt über das Tor, 4:3.                                     

Halbfinale
Wiehl - Herkenrath 4:3 nach Elfmeterschießen
Refrath - Bergisch Gladbach Mittwoch, 14. September (19:30 Uhr)

Das Spiel um Platz drei und das Finale finden am 24./25. September in Immekeppel statt. Die genaue Terminierung steht noch nicht fest.
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