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Der Abstiegskampf bleibt das tägliche Brot

pn; 30. Aug 2016, 12:20 Uhr
Bilder: Martin Hütt.
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Der Abstiegskampf bleibt das tägliche Brot

pn; 30. Aug 2016, 12:20 Uhr
Marienheide - Die Handballsaison 2016/17 steht in den Startlöchern und Oberberg-Aktuell beleuchtet Neuverpflichtungen, Abgänge und Chancen der oberbergischen Vertreter in den einzelnen Ligen – Heute Landesligist HSG Marienheide/Müllenbach.
Von Peter Notbohm


Vergangene Saison noch als heißer Abstiegskandidat im Rahmen der Ligareform gehandelt, konnte die HSG Marienheide/Müllenbach mit dieser Rolle hervorragend leben und alle Kritiker Lügen strafen. Das Team von Marcus Toelstede bewegte sich zwar lange Zeit am Rande der Abstiegsplätze, hatte mit dem Kampf gegen selbigen letztlich aber kaum etwas zu tun. Vielmehr sicherte die Spielgemeinschaft frühzeitig die Klasse und war zudem bestes oberbergisches Team. „Dabei sind wir vergangene Saison viel Risiko gegangen“, resümiert der Coach das Jahr. „Wir haben unsere jungen Spieler auch in den brenzligen Situationen auf dem Feld gelassen“, hofft er, dass sich dieser Schritt in der neuen eingleisigen Landesliga auszahlt. Denn anders als in den Vorjahren müssen die Heier Handballer keinen großen Umbruch bewältigen, haben es allerdings auch mit einer stärkeren Liga zu tun.


Kommen und Gehen

„Die Jungs haben einen guten Schritt nach vorne gemacht, müssen nun aber auch den nächsten folgen lassen“, bringt es Toelstede auf den Punkt. Dafür steht ihm ein fast unveränderter Kader zur Verfügung. Lediglich Yanick Knabe, den es zum Ligakonkurrenten Oberbantenberg/Niederseßmar zog, sowie Routinier Pasqualino Gallina, der in der Reservemannschaft kürzer treten will, gilt es zu ersetzen. Diese Rolle wird Tom Lichtinghagen zuteil. Der Rechtshänder, der im Rückraum variabel einsetzbar ist, meist aber auf der rechten Seite agiert, kehrt aus einer verletzungsbedingten zweijährigen Handballpause zurück in die Hallen. Aber auch Shooter Willi Derksen wird von Toelstede als halber Neuzugang geführt. Der Goalgetter konnte ebenfalls verletzungsbedingt lediglich vier Spiele im abgelaufenen Jahr absolvieren. „Bleibt er gesund, wird er eine große Verstärkung für uns“, freut sich Toelstede schon auf seine Rückkehr.


[Willi Derksen (l.) machte vergangene Saison nur vier Spiele, erzielte aber immerhin 20 Tore - Tom Lichtinghagen (r.) kehrt aus einer schwierigen Knieverletzung zurück in die Handballhallen.]

Stärken und Schwächen

Das würde vor allem Holger Fischer deutlich entlasten. Denn bei aller Qualität, über die der Routinier nach wie vor verfügt, ein weiterer echter Shooter wie Derksen fehlte der HSG. Das wichtigste Pfund, mit dem die Spielgemeinschaft punkten kann, ist nach wie vor die mannschaftliche Geschlossenheit. Alle Spieler haben ein weiteres Jahr dran gehangen und wollen auch in der zusammengeführten eingleisigen Landesliga zeigen, dass sie noch nicht zum alten Eisen gehören. „Die Jungs sind ein verschworener Haufen. Sie hatten in den letzten Jahren aber auch wenig zu lachen“, spielt Toelstede auf die zahlreichen Umbrüche an. „Mit Refrath aufzusteigen war letztes Jahr einfacher, als mit unserem Team die Klasse zu halten“, so der Coach weiter.


Denn die Spielzeit war trotz des erfolgreichen Endes von einigen Leistungstälern begleitet. Zu Hause aufgrund des Klisterverbots häufig eine Macht, wurde das Team auswärts nicht selten zu Kanonenfutter verarbeitet. „Das hat mich als Trainer teilweise schon verrückt gemacht, aber in den wichtigen Spielen war auf die Jungs immer Verlass“, sucht Toelstede auch diese Saison nach einer gewissen Konstanz. Was auf keinen Fall passieren darf, sind längere Ausfälle der Schlüsselspieler. „Die jungen Spieler orientieren sich noch zu sehr an Holger, Danny und Lutz. Wir wollen es schaffen, dass sie in den brenzligen Situationen die Last auf ihren Schultern tragen können“, skizziert der Trainer seine Pläne.


Denn am Ende soll abermals der Klassenerhalt auf dem Zeugnis stehen und das erneut so früh wie möglich, auch wenn die Liga stärker geworden sei. „Für uns wird jedes Spiel ein Endspiel und so gehen wir die Saison auch an“, weiß er um das schwere Auftaktprogramm, zumal die Aachener und Bonner Teams für ihn noch unbeschriebene Blätter sind. Im Abstiegskampf erwartet er vor allem die Aufsteiger, mit Ausnahme der HSG Oberbantenberg/Niederseßmar, der er viel zutraut.


Fazit


Die HSG Marienheide/Müllenbach bleibt das kleine gallische oberbergische Team der Landesliga. Wenig attraktiv für auswärtige Spieler, intern aber ein verschworener Haufen, der sich mit allen verfügbaren Kräften gegen den Abstieg stemmt. Auch dieses Jahr wird sich die Spielgemeinschaft voraussichtlich bis zum Schluss kämpfen müssen.


Tests und Tore
HSG – SG Schalksmühle/Halver (verloren)
HSG – TV Wallefeld (gewonnen)
HSG – TV Strombach II (gewonnen)
HSG – TV Gelpetal (gewonnen)
HSG - SG Kierspe/Meinerzhagen (gewonnen)
HSG- HSG Lüdenscheid 21:29
HSG – TuS Derschlag 9:17 (BSP -Cup)
HSG – SSV Nümbrecht 15:27 (BSP -Cup)
HSG – CVJM Oberwiehl II 17:18 (BSP -Cup)

Abgänge
Pasqualino Gallina (Zweite Mannschaft)
Yanik Knabe (HSG Oberbantenberg/Niederseßmar)

Zugänge
Tom Lichtinghagen (nach Handballpause)


Spielerkader

Torhüter
Philipp Heist
Niklas Nieborowski
Daniel Winkelmann


Feld
Patrick Arnold
Willi Derksen
Holger Fischer
Maurice Gienczek
Philipe Gienczek
Thomas Grote
Leon Hagen
Marc Hochsattel
Sven Höttgen
Danny Küsters
Lutz Lichtinghagen
Tom Lichtinghagen
Lucas Röhrig
Fynn Samen
Marcus Schneider


Trainer
Marcus Toelstede
  
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