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In Sachen Fairness herrscht Nachholbedarf

lo; 23. Aug 2016, 11:17 Uhr
Bilder: Plum --- Auch Rainer Förster (SSV Homburg-Nümbrecht, li.) und Jörg Hansen (TuS Homburg-Bröltal) freuten sich über die neuen Bälle. In der Mitte Elfriede Gersdorf von der IKK classic.
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In Sachen Fairness herrscht Nachholbedarf

lo; 23. Aug 2016, 11:17 Uhr
Oberberg - Auf der Jugendleiterversammlung des Fußballkreises Berg wurden unschöne Vorfälle aus der Vorsaison thematisiert - FVM und IKK classic spendieren Fußbälle für F-Jugendmannschaften.
Im Anschluss an die Jugendleiterversammlung in Vilkerath gab‘s Geschenke: In Kooperation mit der IKK classic vergibt der Fußballverband Mittelrhein unter dem Motto „Gesunder Kinderfußball“ pro F-Jugendteam zwei Fußbälle der Größe 3 an die Vereine im Verbandsgebiet. Gestern Abend wurden insgesamt 216 Exemplare verteilt. Fußbälle mit der normalen Größe sind für die Kleinsten schlichtweg ungeeignet, weil sie ihnen bis zu den Knien reichen.

Die neue Saison bei den Juniorinnen und Junioren steht kurz bevor. Einmal mehr hatte der Jugendausschuss alle Hände voll zu tun, die Staffeleinteilung vorzunehmen. Mittlerweile stehen die Spielpläne fest, ebenso die Termine für die Pokalrunde. Während der Winterpause wird der Hallenkreispokal durchgeführt. Wie der Ausschussvorsitzende Uwe Herbrig berichtete, sind für die kommende Spielzeit 561 Nachwuchsmannschaften gemeldet worden – 17 weniger als im Vorjahr. Der demographische Wandel sorgt insbesondere in den ländlichen Regionen dafür, dass die Zahl der Teams abnimmt.

 

„Es wird immer wichtiger, Kinder für den Fußball zu gewinnen“, betonte Norbert Teipel, Vorsitzender des FVM-Schulfußballausschusses. Um den Rückgängen entgegenzuwirken, seien Kooperationen mit Schulen unerlässlich. Hierbei sieht er die Klubs in der Pflicht, den Kontakt mit den Bildungseinrichtungen vor Ort aufzunehmen. Mit Conny Pothmann konnte im Mai der vakante Posten des Schulfußballbeauftragten im Kreis besetzt werden. Sie soll als Ansprechpartner für die Vereinsvertreter hinsichtlich der Zusammenarbeit mit den Schulen fungieren.

Die Flexibilisierung des Spielbetriebs ist im so genannten Masterplan des DFB verankert. Im Mädchenbereich wird diesbezüglich nun Nägel mit Köpfen gemacht. Ab sofort besteht in allen Altersklassen und Ligen auf Kreisebene die Möglichkeit, die Teamstärke von „Sieben gegen Sieben“ auf „Neun gegen Neun“ zu erhöhen, wenn die Gegner sich untereinander einigen. Damit wäre gewährleistet, dass bei einer Kadergröße von beispielweise 13 Spielerinnen alle zum Einsatz kommen würden und niemand auf der Auswechselbank „versauert“.


[Ein Teil des Jugendausschusses mit dem Vorsitzenden Uwe Herbrig (li.).]

Mit einem eindringlichen Appell richtete sich Riza Tokmak vom Schiedsrichterausschuss an die Anwesenden, nachdem in der vergangenen Saison zu tätlichen Übergriffen gegenüber jugendlichen Unparteiischen verzeichnet worden waren. „Diese Schiedsrichter sind auch Kinder, die ihren Kindern den Spaß am Fußball ermöglichen“, erklärte Tokmak. „Jeder macht Fehler, aber darüber kann man in einem ruhigen Gespräch nach dem Spiel reden.“

Das notwendige Fingerspitzengefühl scheint nicht jedem in die Wiege gelegt worden sei, anders sind gleich drei Spielabbrüche in der Fairplay-Liga der U11 am Ende der abgelaufenen Serie nicht zu erklären. Dass gewisse Eltern, Trainer und Betreuer überreagieren und die Fairness mit Füßen treten, will Herbrig nicht länger hinnehmen. Die klare Ansage: Sollten sich derartige Vorfälle wiederholen, werden die Beteiligten zur Teilnahme an einer Nachschulung verpflichtet und die abgebrochene Begegnung als Freundschaftsspiel wiederholt.        

Jürgen Liehn, 2. Vorsitzender und Ehrenamtsbeauftragter des Fußballkreises, nutzte die Gelegenheit, um auf den DFB-Förderpreis „Fußballhelden“ hinzuweisen. Bei dieser Aktion können Vereine Juniorentrainer oder Jugendleiter im Alter von 16 bis 30 Jahren vorschlagen, die sich zuletzt durch herausragendes ehrenamtliches Engagement hervorgetan haben. Weitere Informationen sind auf fußball.de zu finden. Bewerbungen nimmt Liehn bis spätestens Ende September entgegen.       
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