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„Wollen fußballerisch anders auftreten“

jlo; 7. Aug 2016, 06:00 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung.
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„Wollen fußballerisch anders auftreten“

jlo; 7. Aug 2016, 06:00 Uhr
Nümbrecht - Die Kreisliga A-Reserve des SSV Homburg-Nümbrecht möchte weitere Zittersaison vermeiden – Trainer Florian Schmidt hat das Team gezähmt.
Von Jürgen Lorenz

Nachdem die Nümbrechter Reserve in der Vorsaison gleich drei Trainer verschlissen hatte, sollte Holger Jungjohann das Ruder längerfristig übernehmen. Allerdings schmiss Jungjohann nach wenigen Wochen hin und dem Team eilte der Ruf der „Untrainierbaren“ voraus. Florian Schmidt, der zuvor die Dritte betreut hatte, übernahm – und zähmte die Truppe. „Als ich übernommen habe, musste ich erst einmal eine Mannschaft formen und es blieb für viele Dinge einfach keine Zeit“, begründet Schmidt, warum man wieder bis zum Saisonende um den Klassenverbleib bangen musste. Personelle Engpässe konnten nicht aufgefangen werden, da in der 1. Mannschaft ein enormes Verletzungspech vorherrschte. Letztlich langte der zwölfte Platz aber, um die Klasse zu halten.

Kommen und Gehen

Torhüter Finn Bingel kehrt dem Verein aus Studiengründen den Rücken. Fabian Reitmeister und Pascal Seeberger gehen nach ihrer Stippvisite in der Reserve wieder zurück in die 3. Mannschaft. Mit Alexander Steimel verabschiedete sich einer von Schmidts Stammspielern. „Er konnte alles spielen und war so eine Art Allzweckwaffe“, hätte der Coach seinen Ex-Schützling gerne gehalten. Aus der eigenen Jugend werden künftig einige Kicker der Kader ergänzen. “Alles talentierte Jungs“, so Schmidt. Angreifer Kalonga Mande Ilunga von TuRa Dieringhausen ist noch keine Option. Der Neuzugang laboriert an den Folgen einer schweren Achillessehnenverletzung. Wim Wirths ist ein echter Linksfuß und für seinen Coach eine Bereicherung. „Wir hatten bislang nur einen Linksfuß und haben dadurch mehr Möglichkeiten“, freut er sich über die zusätzliche Option.


[Trainer Florian Schmidt geht in seine erste komplette Saison.]

Die Mannschaft

„Wir wollen fußballerisch anders auftreten“, möchte Schmidt seine Schützlinge vor allem spielerisch auf ein anderes Level heben. Schon in den Testspielen habe er sehr gute Ansätze erkennen können. Nachdem man sich im Vorjahr vornehmlich auf die Defensivarbeit konzentriert hatte, widmet er sich nun den Feinheiten in der Offensive. Am gewohnten 4-2-3-1 soll nicht gerüttelt werden, parallel wird ein 4-4-2 eingeübt. Zumal Torsten Reisewitz, der Trainer der Nümbrechter Ersten, ebenfalls diese taktische Anordnung testet. Nach Möglichkeit wird das gleiche System praktiziert, damit sich die Spieler nicht umstellen müssten.

Überhaupt ist Schmidt von der Zusammenarbeit mit Reisewitz angetan. Der Austausch laufe reibungslos. In den kommenden Tagen wird Reisewitz einen Schnitt machen und Spieler in den Reservekader abgeben, damit diese sich dort Spielpraxis holen und für die Landesliga anbieten können. „Ich bin darauf angewiesen, was von oben runterkommt“, macht sich Schmidt nichts vor. Damit steige selbstverständlich das Niveau. „Wir wollen einen vernünftigen Unterbau für die 1. Mannschaft schaffen“, gibt er die Zielrichtung vor. Die Routiniers Daniel Altwicker, David Simon, Christian Schiering, Christian Radtke und „Knipser“ Stefan Rößler bilden das Gerüst für eine junge Auswahl, die sich in der Klasse etablieren soll.

Saisonziel

Nach dem Zitterspiel in der vorigen Serie hofft Schmidt auf weniger Nervenkitzel. „So etwas braucht man nicht noch einmal“, ist es das Ziel, den Ligaverbleib möglichst früh einzutüten. „Alles andere als der Klassenerhalt wäre ein vermessenes Ziel.“ Vorne sieht er mit Wiehl II, Vilkerath und Schönenbach drei Teams, die das Titelrennen unter sich ausmachen. Den TV Herkenrath II hat er ebenfalls auf dem Schirm. „Und wenn Süng sich frühzeitig findet, werden die bestimmt auch eine Rolle spielen“, glaubt er. Dahinter rechnet er mit einem Hauen und Stechen auf allen Plätzen. „Die Liga ist die ausgeglichenste seit Jahren. Auch wenn mir die Aufsteiger und Absteiger fast gar nichts sagen, gehe ich davon aus, dass sich diesmal Vereine umsehen müssen, die bisher in ruhigen Fahrwassern unterwegs waren.“



[Der Trainer mit den Neuzugängen Philip Hoffmann, Wim Wirths und Janosch Ott (v.l.).]

Zugänge
Kalonga Mande Ilunga (TuRa Dieringhausen), Tunahan Durmus (eigene Jugend), Oliver Maier (eigene Jugend), Kevin Giesen (3. Mannschaft), Philip Hoffmann (3. Mannschaft), Wim Wirths (Arminia Rostock).

Abgänge
Finn Bingel (Studium), Alexander Steimel (Bröltaler SC), Fabian Reitmeister (3. Mannschaft), Pascal Seeberger (3. Mannschaft).

Der Kader

Tor
Florian Schneider, Kevin Giesen

Abwehr
Daniel Altwicker, Tunahan Durmus, Alexander Radtke, Janosch Ott, Philipp Rüttgers, Christian Schiering, Timo Stahl

Mittelfeld
Manuel Marks, Oliver Maier, Christian Neumann, Christian Radtke, Dustin Schlegel, David Simon, Marco Sträßer, Philip Hoffman, Wim Wirths

Angriff
Stefan Rößler, Kalunda Mande Ilunga, Simon Wenz, Lukas Brücher

Trainer
Florian Schmidt (wie bisher)

Co-Trainer
Harry Mosberger
  
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