Archiv

„Ein Zuckerschlecken wird das nicht“

jlo; 4. Aug 2016, 06:00 Uhr
Bilder: Oliver Müller.
ARCHIV

„Ein Zuckerschlecken wird das nicht“

jlo; 4. Aug 2016, 06:00 Uhr
Wipperfürth - Hans-Peter Ludes, neuer Trainer des A-Ligisten DJK Wipperfeld, rechnet mit einer schweren Saison - Nachfolger von Giovanni Bernardo will trotzdem mit Offensivfußball zum Erfolg kommen.
Von Jürgen Lorenz

Im Jahr eins nach dem Aufstieg zeigten die Wipperfelder Kicker eine grundsolide Leistung und konnten frühzeitig den Klassenverbleib sichern. Trainer Giovanni Bernardo war aufgrund großer Verletzungssorgen immer wieder zur Improvisation gezwungen, teilweise musste er sogar selbst die Stiefel schnüren. Am Ende langte es, auf "der letzten Rille" laufend, immerhin zu Platz zehn. Bernardos Nachfolger Hans-Peter Ludes stand zuletzt beim Bezirksliga-Absteiger und künftigen Ligakonkurrenten SV Bergisch Gladbach 09 II an der Linie, wo er in der Endphase als Interimscoach fungierte. Eigentlich hat er aber die meiste Zeit seiner Trainerlaufbahn im Jugendbereich verbracht. „Ich wollte auf meine alten Tage noch einmal den Sprung wagen“, begründet er seine Entscheidung, im Felsenpark anzuheuern. In Wipperfeld fühlt er sich bestens aufgehoben. „Es passt einfach“, ist er begeistert von den Strukturen des Dorfklubs.

Kommen und Gehen

Christian Kempf suchte eine neue Herausforderung und wechselte zusammen mit seinem Trainer zum Bezirksligisten Heiligenhauser SV. Sebastian Selbach wird künftig für die Reserve auflaufen. Pasquale Probo hat seine Karriere beendet. Außerdem wird Pit Müller wegen eines Kreuzbandrisses zum Ende der letzten Saison für einige Monate nicht zur Verfügung stehen. Er wurde erst kürzlich operiert. Dagegen steigt Niklas Kürten nach einer überstandenen Knorpelverletzung wieder ins Training ein. Auch Lukas Hembach fehlt die Spielpraxis.



Mit Christopher Dreiner haben sich die DJK-Verantwortlichen erneut am Pool des VfR Wipperfürth bedient. Allerdings konnte der 29-Jährige die Vorbereitung aus beruflichen Gründen nicht vollständig mitmachen. Dennoch hat er angedeutet, dass er ein ganz wichtiger Bestandteil der Mannschaft werden kann, hält Ludes große Stücke auf den Routinier. Alexander Laven wechselt zwar „nur“ aus der Kreisliga B (Montania Kürten) in den Felsenpark, allerdings hat der Offensivmann beim TV Herkenrath in höheren Ligen sein Können gezeigt. „Alle Neuen helfen uns weiter“, ist der DJK-Coach von den Neuzugängen angetan.


[Hans-Peter Ludes hat das Traineramt von Giovanni Bernardo übernommen.]

Die Mannschaft

Mit lediglich 13, 14 Mann beim Training weiß Ludes, worauf er sich in den nächsten Wochen und Monaten einstellen muss. „Es darf nicht viel passieren“, ist er sich bewusst. Wenn es mit dem ersten Anzug Probleme gibt, passt der zweite einfach noch nicht richtig. Personell geht es also erneut eng zu. Trotzdem macht sich Ludes nicht verrückt. „Ich habe in der Vorbereitung viele gute Dinge gesehen, auch wenn immer wieder einige Leute gefehlt haben.“ Wenn in personeller Hinsicht alles optimal läuft, hat der DJK-Trainer sein Gerüst gedanklich stehen.

„Wichtig ist, dass wir vom Verletzungspech verschont bleiben“, hofft er auf eine andere Entwicklung als im zweiten Halbjahr der Vorsaison. Unter Bernardo hat das Team meistens ein klassisches 4-2-3-1 gespielt, Ludes testete im bisherigen Verlauf der Vorbereitung vornehmlich ein 4-4-2. „Das lief schon ganz gut.“ Grundsätzlich bevorzugt der Trainer eine offensive Ausrichtung. „Ich habe einen Kader mit vier Stürmern. Warum sollte ich dann zwei auf der Bank lassen?“  Die Mannschaft benötige zwar etwas Zeit, um sich an die neue Marschroute zu gewöhnen, „aber dafür ist die Vorbereitung ja da“, ist Ludes gegenwärtig mit der Feinjustierung beschäftigt.

Saisonziel

„Nicht schlechter als vergangenes Jahr“, gibt die sportliche Leitung eine Platzierung zwischen sieben und zehn vor. „Aber ein Zuckerschlecken wird das nicht“, weiß der Coach. In der „stärksten Liga seit 15 Jahren“ rechnet er mit einer Zwei-Klassen-Gesellschaft. „Es gibt jede Menge Mannschaften, die oben ein Wörtchen mitsprechen wollen und auch jede Menge, die mitsprechen werden. Mit Herkenrath II, Wiehl II, Refrath, Schönenbach, Altenberg, Bergisch Gladbach II kommt man schnell auf sechs, sieben Teams. Süng hat sich ebenfalls sehr gut verstärkt“, schildert der Übungsleiter.

Um nicht in unsicheres Fahrwasser zu geraten, sollten die Wipperfelder von Anfang an hellwach sein. Das Fundament für den Klassenerhalt im Vorjahr wurde mit einem punkteträchtigen Saisonbeginn gelegt. „Wir müssen gucken, wie wir aus den Startlöchern kommen“, sagt Ludes angesichts des anspruchsvollen Auftaktprogramms mit Duellen gegen vielen Favoriten. Vilkerath, Bensberg, Heiligenhaus II, Schönenbach, Bergisch Gladbach II und Herkenrath II lauten die ersten Stationen. „Danach wissen wir, wo wir stehen.“



[Der neue Coach mit den Neuzugängen der DJK Wipperfeld.]

Zugänge
Christopher Dreiner (VfR Wipperfürth), Alexander Laven (Montania Kürten), Kevin Stefer (SV Bechen), Robin Offermann (eigene Jugend), Niclas Kremer Urrea (eigene Jugend), Maik Eck (eigene Jugend).

Abgänge
Sebastian Selbach (2. Mannschaft), Pasquale Probo (hört auf), Christian Kempf (Heiligenhauser SV)

Der Kader

Tor
Jan Becker, Robin Offermann.

Abwehr
Robert Hembach, Simon Bilstein, Tim Bosbach, Benjamin Butter, Pit Müller, Mario Schnepper, Abdu Turan, Torben Lamsfuß.

Mittelfeld
Christian Schmitz, Maik Eck, Niklas Liehn, Alexander Laven, Niklas Kürten, Lukas Hembach, Christopher Dreiner.

Angriff
Patrick Philipp, Sebastian Eck, Niclas Kremer Urrea, Kevin Stefer.

Trainer
Hans Peter Ludes (für Giovanni Bernardo)

Torwarttrainer
Lukas Esser

Teammanager
Jan-Patrick Förster

Betreuer
Christof Kempf, Markus Röttgen, Marc Wingenbach.

WERBUNG