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Die zwölfte Bundesliga-Saison steht an

nh; 28. Jul 2016, 16:15 Uhr
Bilder: EWE Baskets, Ulf Duda --- Philipp Schwethelm will mit den EWE Baskets Oldenburg kommende Saison wieder für Furore sorgen.
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Die zwölfte Bundesliga-Saison steht an

nh; 28. Jul 2016, 16:15 Uhr
Gummersbach - Obwohl der Gummersbacher Philipp Schwethelm erst 27 Jahre alt ist, gehört er zu den erfahrensten Spielern der Basketball-Bundesliga - Diesen Sommer trainiert er mit Eishockey-Profis und paukt mit Olympioniken.
Von Nils Hühn

332 Bundesliga-Spiele hat Philipp Schwethelm bereits absolviert. Und das, obwohl er erst 27 Jahre alt ist. Seit seinem 16. Lebensjahr spielt der 2,01 Meter große Gummersbacher in Deutschlands höchster Basketballliga. Die größten Erfolge feierte er zu Beginn seiner Karriere mit den Köln 99ers, mit denen er Deutscher Meister und Pokalsieger wurde. Über die Stationen Eisbären Bremerhaven, FC Bayern München und rathiopharm Ulm landete er vergangene Saison bei den EWE Baskets Oldenburg.


[Philipp Schwethelm sorgt aus Distanz stets für Gefahr.]

„In Oldenburg setzt man traditionell auf erfahrene Spieler“, weiß Schwethelm, warum er nach Niedersachsen geholt wurde. Der Small Forward, der zuletzt auch vermehrt als Power Forward auflief, passte genau ins Anforderungsprofil von Trainer Mladen Drijenčić, der ein sehr komplexes System spielen lässt. Schwethelm fügte sich nahtlos ein und spielte eine starke Saison. „Wir haben grandios gespielt und die Saison auf Platz zwei beendet“, erklärte Schwethelm, der das Basketballspielen im Wiehler Freizeitpark lernte. In den Playoffs traf er auf seinen Ex-Klub Ulm.

„Sie waren eigentlich besser als Platz sieben und konnten ohne Druck aufspielen“, versuchte Schwethelm im Nachhinein zu erklären, warum für die Baskets bereits in der ersten Playoff-Runde Schluss war. Doch das frühe Aus sorgte beim 27-Jährigen für neue Motivation. „Ich habe nur eine Woche Pause gemacht.“ Bei „ago.sport“ in Köln trainierte Schwethelm mit Spielern der Kölner Haie. Auch NHL-Star Leon Draisaitl stählte diesen Sommer hier seine Muskeln. „Während einer Saison geht viel Substanz verloren. Jetzt kann ich mir meinen Panzer wiederaufbauen“, erklärte Schwethelm, warum auch den Fokus aufs Krafttraining legte.

Dass der Gummersbacher bereits im Vorjahr seine Nationalmannschafts-Karriere beendete, kommt ihm nun zugute. „Jetzt kann ich regenerieren und Kräfte sammeln“, trauert er seiner damals viel diskutierten Entscheidung nicht nach. „Jetzt kann ich auch im Studium einiges aufholen.“ Bereits im fünften Semester studiert Schwethelm an der Hochschule Ansbach „Internationales Management“ für Spitzensportler. Hier paukt er zusammen Sportgrößen wie Severin Freund oder Michael Greis. „Einige Kommilitonen fahren jetzt nach Olympia“, stehen seine Studienkollegen unter großem Stress. „Mein Ziel ist es, das Studium nach zehn Semestern zu beenden.“ Also hat Schwethelm noch ein wenig Zeit.

Auch beim Basketball will er noch einige Jahre auf höchstem Niveau weiterspielen. Solange wie Dirk Nowitzki will er nicht die Knochen hinhalten, aber es sollen noch einige Bundesliga-Spiele hinzukommen. Mit Oldenburg will er die starke Vorsaison bestätigen und dann auch in den Playoffs für Furore sorgen. „Wir haben nur drei Neuzugänge“, freut sich der glänzende Drei-Punktwerfer, dass er am 11. August viele alte Gesichter sehen wird. „Das ist das erste Mal in zwölf Jahren, dass der größte Teil meines Teams zusammenbleibt“, glaubt der 27-Jährige, dass auch dies ein Vorteil für Oldenburg sein könnte.
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