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Gewalttaten und Spielabbrüche die Ausnahme

nh; 4. Jul 2016, 14:30 Uhr
Archivbild: Josef Zarbl.
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Gewalttaten und Spielabbrüche die Ausnahme

nh; 4. Jul 2016, 14:30 Uhr
Oberberg - Kreisspruchkammer mit viel Arbeit, aber der Vorsitzende Stefan Flock zieht dennoch eine positive Bilanz - Vereine könnten mit wenig Aufwand die Anzahl der Verhandlungen schlagartig reduzieren.
Von Nils Hühn

56-mal tagte die Kreisspruchkammer in der abgelaufenen Saison und verhandelte dabei 31 Verfahren aus dem laufenden Spielbetrieb und 25 sonstige Verfahren. „Es gab schon weniger Verfahren, aber im Vergleich mit den anderen Kreisen stehen wir ganz gut da“, meint Kammer-Vorsitzender Stefan Flock, der sich besonders darüber freute, dass alle Verfahren zeitnah verhandelt wurden. Noch erfreulicher aus seiner Sicht war, dass es nur sehr wenige Spielabbrüche gab und Gewaltausbrüche im Kreis auch eine Seltenheit sind. „Es gab kein Verfahren, das in irgendeiner Art herausstach“, so Flock.

Nichtsdestotrotz stößt die Kammer mit den 56 Verhandlungen an ihre Belastungsgrenzen. „Mehr dürfen es nicht werden, sonst müssten wir uns neu organisieren“, so Flock. Abhilfe könnten die Vereine schaffen, denn fast die Hälfte der Verfahren ist leicht vermeidbar. Allein 15-mal tagte die Kammer wegen nicht vorliegender Pässe. „Das ist oft ein Organisationsproblem“, weiß Flock, der anmerkte, dass ein Verein wegen dieses Fehler schnell 200 € los ist. Zehnmal kam die Kammer zusammen, um einen Spieler zu identifizieren. „Dabei kommen wir den Vereinen schon entgegen“, erklärte Flock. „Jedes Jahr erwähne ich es auf dem Staffeltag, aber es herrscht immer Schweigen.“


Die 31 Verfahren aus dem Spielbetrieb heraus sind mit ungefähr einer Verhandlung pro Spieltag ein guter Wert. „Wenn nichts passiert, würde es auch langweilig“, scherzte Flock. In der kommenden Saison wird weiter verstärkt auf das Verhalten der Trainer geachtet. „Sie haben eine Vorbildfunktion. Wenn schon der Trainer wie ein Rumpelstilzchen auftritt, machen es die Spieler auch“, mahnte Flock an. So kann es in der kommenden Spielzeit dazu führen, dass ein Coach, der wegen einer Beleidigung des Innenraums verwiesen wird, nicht mit einer Geldstrafe davon kommt, sondern ein Betätigungsverbot ausgesprochen wird.

Ein weiteres Augenmerk liegt beim Zuschauerverhalten. „Bei Diskriminierungen bezüglich Herkunft oder sexueller Orientierung wird es weiter ein hartes Durchgreifen geben“, so Flock. Dabei werden nicht mehr alle Verfahren in dieser Sache automatisch an die Verbandsspruchkammer geleitet. Diese hatte in der abgelaufenen Saison alle Hände voll zu tun, aus dem Fußballkreis Berg mussten aber nur zwei Fälle verhandelt werden. Nicht so gravierende Verstöße können demnächst auch wieder von Flock und seinen Kollegen abgearbeitet werden. Beim heutigen Staffeltag in Overath wird Flock die Vereinsvertreter über den aktuellen Stand in Kenntnis setzen.
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