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Sparkasse wird zum 'Doppelmilliardär'

db; 6. May 2016, 15:37 Uhr
Bild: Michael Kleinjung --- Die Kapitäne Dirk Steinbach (links) und Frank Grebe halten das Sparkassen-Schiff auch bei rauer See auf Kurs.
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Sparkasse wird zum 'Doppelmilliardär'

db; 6. May 2016, 15:37 Uhr
Gummersbach – Jahresbilanz der Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt weist Durchbruch der Milliardengrenze bei Kundeneinlagen und Krediten aus – Dickes Plus bei der Bilanzsumme.
Auf ein erneut gutes Geschäftsjahr hat der Vorstand der Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt bei der heutigen Bilanzvorstellung zurückgeblickt. Die Vorstände Frank Grebe und Dirk Steinbach stellten das Zahlenwerk vor und konnten unter anderem neue Meilensteine verkünden. Sowohl bei den Kundeneinlagen als auch bei den Krediten wurde erstmals die Milliardengrenze durchbrochen. Die Bilanzsumme wuchs käfig um 72 Millionen Euro (Plus sechs Prozent) auf 1.264 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss inklusive Bildung offener Rücklagen betrug 5,4 Millionen Euro. Das gute Ergebnis ermöglichte der Sparkasse, ihr Eigenkapital spürbar auf 95 Millionen Euro zu steigern.



Die anhaltende Niedrigzinsphase und der Regulierungswahn machen besonders regionalen Banken das Leben schwer, wie Grebe berichtete. Die Sparkasse sieht sich als verlässlicher Partner in schwierigen Zeiten und legt den Fokus daher auch weiterhin auf das Kundengeschäft in der Region, statt wie große Banken nach immer höheren Profiten zu streben. „Ein so regional verankertes Geschäftsmodell ist einzigartig“, erinnerte Grebe an den Grundsatz der Bank: „In der Region für die Region.“ Die Kreditbewilligungen an Unternehmen stiegen um fast 50 Prozent und lag bei einem Volumen von rund 89 Millionen Euro – knapp vorbei am Wert des Rekordjahres 2013. Und auch bei privaten Immobilienfinanzierungen hielt die Sparkasse die guten Werte der Vorjahre. „Betongold“ sei immer noch die erste Wahl für viele Kunden.

Einen wahren Boom verzeichnete die Sparkasse bei den Kundeneinlagen, die um fast 85 Millionen Euro stiegen. Das deutliche Plus von 8,6 Prozent lag klar über dem Durchschnitt der rheinischen Sparkassen von 2,1 Prozent. Angesichts extrem niedriger Zinsen standen kurzfristige Geldanlagen in der Gunst der Anleger an vorderster Stelle. Das Wertpapiergeschäft verlief im vergangenen Jahr lebhafter als 2014 und zog um sieben Prozent auf 150 Millionen Euro an. Beim Aktienhandel sind Privatanleger aber nach wie vor eher zurückhaltend. Insgesamt verwaltet die Sparkasse ein Geldvermögen von rund 1,4 Milliarden Euro.

Und dennoch: Die beiden Sparkassen-Vorstände sagten deutlich, dass die extreme Niedrigzinsphase in den kommenden Jahren deutliche Spuren in den Gewinn- und Verlustrechnungen von Banken und Sparkassen hinterlassen werde. „Die Sonne lacht, aber Sturm droht“, so das Gleichnis von Grebe und Steinbach. Es gelte daher, frühzeitig gegenzusteuern. Für gesellschaftliches Engagement spendete die Sparkasse 729.000 €. Die beliebten Open-Air-Konzerte in Gummersbach und Bergneustadt sowie die Stadtläufe und weitere kleine und größere Sparkassen-Veranstaltungen waren auch 2015 wieder ein Erfolg und werden auch dieses Jahr zurückkehren.

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