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„Brothers MC“ sorgt für Polizei-Großaufgebot

nh; 1. May 2016, 21:15 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Bevor die Rocker das Wiehler Zentrum erreichten, wurden sie von Beamten der Bereitschaftspolizei kontrolliert.
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„Brothers MC“ sorgt für Polizei-Großaufgebot

nh; 1. May 2016, 21:15 Uhr
Wiehl - Rockergruppe traf sich heute in Wiehler Gaststätte - Hundertschaft der Polizei kontrollierte an Einfallsstraßen - „Wir wollen ein Sicherheitsgefühl schaffen“, so Landrat Jochen Hagt.
Von Nils Hühn

Mehrere Einsatzwagen und Polizisten mit Maschinenpistolen sorgten für eine merkwürdige Kulisse im Wiehler Zentrum. An den Haupteinfallsstraßen hatten sich Beamte der Bereitschaftspolizei Bonn postiert und kontrollierten Fahrzeuge - vornehmlich Mitglieder der Rocker-Gruppe „Brothers MC“. „Wir möchten wissen, wer hier herkommt“, erklärte Landrat Jochen Hagt, Leiter der Kreispolizeibehörde, und machte sich selbst ein Bild vor Ort.


[Brothers-Präsident Brahim Z. (rechts) und Tim K. (links) hielten ein Treffen mit ihrem Rocker-Club beim Wiehler Gastronomen Toni Platte (Mitte) ab.]

Seit dem späten Nachmittag war die Polizei im Einsatz. Zu diesem Zeitpunkt fand in der Gaststätte „Plattes“ mitten im Wiehler Zentrum ein Treffen der Rockergruppe „Brothers MC“ statt. „Ich bin gut mit Tim befreundet. Wir haben miteinander gesprochen und dieses Treffen geplant“, erklärte Toni Platte, Besitzer der Gaststätte. 25 Mitglieder aus ganz Deutschland umfasste die geschlossene Gesellschaft nach Angaben von Tim K., der sich als Sicherheitsbeauftragter vorstellte. Er und Brothers-Präsident Brahim Z. konnten das Großaufgebot der Polizei nicht verstehen.

„Die knappen Ressourcen der Polizei könnten sinnvoller eingesetzt werden“, befand Tim K., der früher beim Spezialeinsatzkommando arbeitete. „Hier treffen sich nur ein paar junge Männer.“ Dass sie in Wiehl zusammenkamen, hatte demnach nur etwas mit der Freundschaft zu Toni Platte zu tun. Laut Tim K. gibt es keine Zusammenhänge mit dem Treffen der „Osmanen Germania“, die vor wenigen Wochen in Bergneustadt für einen Großeinsatz gesorgt hatten (OA berichtete). „Wir distanzieren uns von anderen Gruppierungen und haben weder freundschaftliche noch feindschaftliche Beziehungen. Wir machen unser Ding“, sagte Tim K., der aber offen ließ, was dies sei.



„Wir wollen Präsenz zeigen und ein Sicherheitsgefühl schaffen“, erklärte Landrat Hagt die rein präventive Maßnahme der Polizei. Straftaten wurden keine festgestellt, berichtete Polizeisprecherin Monika Treutler. Auch schauten keine anderen Rockergruppen in Wiehl vorbei. Für Sicherheit sorgte der Einsatz mit starken Kräften definitiv, aber für die meisten Bürger war der Anblick der vielen Einsatzwagen und schwerbewaffneten Polizisten verstörend.

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