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Im Herzschlagfinale einen Punkt gesichert

bv; 23. Apr 2016, 21:31 Uhr
Bilder: Archiv --- Andreas Schröder markierte beim heutigen Remis in Wetzlar drei Treffer.
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Im Herzschlagfinale einen Punkt gesichert

bv; 23. Apr 2016, 21:31 Uhr
Gummersbach - Aufregendes Spiel des VfL Gummersbach in Wetzlar fand keinen Sieger - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
HSG Wetzlar - VfL Gummersbach 30:30 (13:15).

Während es für die HSG Wetzlar nach der Niederlage der Füchse Berlin in Leipzig noch darum ging, den Kontakt zum fünften Platz nicht abreißen zu lassen, durfte der Gast aus Gummersbach relativ frei aufspielen. Das Kurtagic-Team könnte unter Umständen selbst noch in das Rennen um diese Top-Platzierung eingreifen. Die Vorzeichen für den Bundesliga-Auftritt des VfL Gummersbach beim hessischen Nachbarn aus Wetzlar waren aber alles andere als gut, musste doch VfL-Trainer Emir Kurtagic gleich auf mehrere Stammkräfte verzichten.

Bereits seit geraumer Zeit fehlt Linksaußen Raul Santos und auch sein Vertreter auf dieser Position, Kevin Schmidt, musste aufgrund eines Muskelfaserrisses in der Wade passen. Die Verletzung dürfte ihn einige Wochen außer Gefecht setzen. Auch Linkshänder Mark Bult war wegen anhaltender Schulterprobleme gegen das vom ehemaligen Oberberger Kai Wandschneider trainierte Team des Tabellensiebten nicht dabei. Und da mit Florian Baumgärtner ein weiterer Linkshänder krankheitsbedingt ausfiel, stellte sich das Team fast von alleine auf.

[Die wichtigen Tore von Florian von Gruchalla sorgten heute dafür, dass der VfL zumindest mit einem Punkt im Gepäck die Heimreise antreten konnte.]

Doch zu Beginn merkte man dem VfL die verletzungsbedingten Ausfälle in Wetzlar gar nicht an. Eine 5:3-Führung der Hausherren konterten die Oberbergischen rasch und legten durch zwei Tore von Andreas Schröder, Schindler und von Gruchalla auf 5:7 vor (16.). In der Folge ließ sich der VfL auch durch eine Hinausstellung gegen Christoph Schindler nicht aus der Ruhe bringen und lag knapp vorne. Christian Zufelde und "Effe" Pevnov konnten nach gut 22 Minuten gar auf 8:11 erhöhen. Die Gastgeber wurden zunehmend nervöser, kamen zwar kurzzeitig auf 10:11 heran, doch die diesmal sehr abgeklärt spielenden Gäste hatten in Carsten Lichtlein einen starken Mann zwischen den Pfosten, der in dieser Phase einen Siebenmeter hielt und dafür sorgte, dass die Blau-Weißen den Vorsprung halten konnten. Mit einem verdienten 13:15 für den VfL ging es in die Pause.


Die zweite Hälfte bot dann alles, was Handball so attraktiv macht - Spannung, Nervenkitzel, Aufregung, umstrittene Entscheidungen. Doch der Reihe nach. Der VfL knüpfte zunächst an die gute Leistung aus den ersten 30 Minuten an und ging in der 34. Minute gar mit 14:18 in Front, als der heute überzeugende und mit neun Toren am Ende erfolgreichste Torschütze Florian von Gruchalla einnetzte. Als Wetzlar auf zwei Tore heranrückte, wechselte Trainer Kurtagic, brachte für Lichtlein Matthias Puhle ins Tor. Eine Maßnahme, die zunächst ohne Wirkung blieb, denn die Gastgeber glichen nach langer Zeit in der 40. Minute beim 19:19 wieder aus. Der VfL konnte sich dem Klammergriff aber erneut entziehen. Einige starke Paraden von Puhle, je zwei Einschlägen von Gruchalla, Andreas Schröder und Simon Ernst später führte man sogar recht sicher mit 21:25 (48.). Wetzlar gab jedoch nicht auf und jetzt war Nationalspieler Steffen Fäth kaum noch von der VfL-Deckung zu halten.



Zwar hielt ein Tor von Magnus Persson die Gastgeber acht Minuten vor dem Abpfiff beim 24:27 auf Distanz, doch selbst ein starker Carsten Lichtlein, der jetzt wieder im Tor stand, vermochte nicht die 28:27-Führung der HSG zu verhindern. Dem VfL drohten die Felle davon zu schwimmen. Der Rest war Nervensache. Persson und von Gruchalla per Siebenmeter egalisierten den jeweils neuerlichen Wetzlarer Vorsprung. 44 Sekunden vor Schluss machte Fäth den 30. Treffer für seine Mannschaft. Die Entscheidung? Nein. VfL-Coach Kurtagic riskiert alles, wechselt für Lichtlein den siebten Feldspieler ein und neun Sekunden vor Schluss kann Pevnov nur durch ein Foul gebremst werden. Gruchalla, der im gesamten Spiel keinen Fehlversuch hatte, behält die Nerven, verwandelt gegen Nationalkeeper Andreas Wolff und krönt seine formidable Leistung. Ein gerechtes Unentschieden am Ende einer hitzigen und aufregenden Partie.

Wetzlar: Steffen Fäth (7), Maximilian Holst (6/1), Filip Mirkulovski, Kristian Bliznac, Joao Ferraz (je 3), Vladan Lipovina, Guillaume Joli, Jannick Kohlbacher (je 2), Tobias Hahn, Florian Laudt (je 1)

Gummersbach: Florian von Gruchalla (9/6), Magnus Persson (5), Simon Ernst, Julius Kühn (je 4), Andreas Schröder (3), Evgeni Pevnov, Christoph Schindler (je 2), Christian Zufelde (1)    

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