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Abstiegstränen trotz Überraschungssieg

pn; 10. Apr 2016, 02:25 Uhr
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Abstiegstränen trotz Überraschungssieg

pn; 10. Apr 2016, 02:25 Uhr
Oberberg - Nümbrechts Damen gewinnen zwar gegen Frechen, hoffen aber vergeblich auf Königsdorfer Schützenhilfe - Strombach sichert sich die Vizemeisterschaft - TVO verliert.
SSV Nümbrecht – HSV Frechen 27:22 (15:9).


Ein wenig bizarr war es schon, was sich nach Schlusspfiff in der Nümbrechter Halle abspielte. Der Großteil der SSV-Fans applaudierte ihren Damen, die gerade vermeintlich die Sensation geschafft hatten, den letztjährigen Mittelrheinmeister aus Frechen mit der wohl besten Saisonleistung an die Wand gespielt hatten und doch brachen die Spielerinnen in Tränen aus. Denn die erhoffte Schützenhilfe aus Königsdorf blieb aus. Der Pulheimer SC rettete auf den letzten Metern den Klassenerhalt. Trainer Daniel Funk wusste zwar über die gesamte Partie über die Zwischenstände in Königsdorf Bescheid, informierte sein Team aber erst nach dem Schlusspfiff. „Die Mädels sollten sich auf ihr Spiel konzentrieren“, erklärte die verletzte Martina Duckart nach der Partie.


Dabei hätte sich der SSV den Klassenerhalt durchaus verdient gehabt. Hochmotiviert begann das Team, nutzte jeden noch so kleinen Fehler der Gäste gnadenlos aus und hatte sich schnell ein beruhigendes 7:1-Polster erspielt. Nach einer Viertelstunde begannen aber auch der HSV endlich das Tor zu treffen, so dass zur Pause nichts entschieden war. Nach dem Seitenwechsel schlich sich zudem der symptomatische Schlendrian ins SSV-Spiel ein, doch die Oberbergerinnen waren gewillt, ihren Teil für den Abstiegskampf zu tun. Über 15:13 und 20:17 wurde es zwar noch einmal spannend, kippen sollte die Begegnung, auch dank einer überragenden Anna Meissner, aber nie. Beim 23:19 träumten bereits Viele vom Klassenerhalt, das bittere Ende ist aber bekannt. „Unsere letzte Hoffnung ist jetzt, dass der Dritt- und Viertplatzierte nicht aufsteigen wollen“, hofft Durckart noch auf ein Hintertürchen.


Nümbrecht: Denise Szakas (7), Nina Harscheid (7/1), Annalena Bauer (4), Lena Hage, Alma Dauti (je 3), Julia Alefelder (2/1), Jana Hage (1).




TV Strombach – Dünnwalder TV 31:22 (16:11).


Partystimmung herrschte nach der Partie in Strombach. Nicht nur, dass die Mannschaft ihrem scheidenden Trainer Florian König im letzten Ligaspiel den versprochenen Sieg schenkte, das Team sicherte sich zudem die Vizemeisterschaft, nachdem der HSV Frechen in Nümbrecht patzte. „Es war ein sehr entspanntes Spiel“, genoss König die Partie in vollen Zügen. Dünnwald erwies sich als dankbarer Gegner und leistete bis zum 12:5 kaum Gegenwehr. Nun fielen allerdings Erika Lehel und Lilla Halasz mit Blessuren bis zur Pause aus, was die Gäste zu einem 4:0-Zwischensprint nutzten und auch zur Halbzeit noch in Schlagdistanz waren. Nach dem Seitenwechsel wieder vollzählig machte Strombach dann aber schnell kurzen Prozess. Über 21:13 nahm die Partie wieder ihren einseitigen Verlauf auf. „Die Vizemeisterschaft ist die Krönung einer überragenden Saison. Wenn man bedenkt, dass Viktoria Schmitt über weite Strecken der Saison ausgefallen ist“, ordnete König den Blick auf die Tabelle ein. Für Judith Lünsdorf war es das letzte Oberligaspiel im TVS-Trikot. Entwarnung gab es dagegen bei Vanessa Bachmann. Der befürchtete Kreuzbandriss stellte sich als Meniskusverletzung heraus, so dass die Torhüterin in zwei Monaten wieder angreifen kann.


Strombach: Erika Lehel (8/3), Lena Steuck (7), Lilla Halasz (6), Melanie Mylenbusch, Judith Lünsdorf, Katalin Kleinhofer (je 2), Stefanie Bruss, Lisa Kruse, Nina Biesenbach (je 1).




SC Fortuna Köln – TV Oberbantenberg 29:21 (17:11).


Am Ende war die Luft doch raus. Nach dem sicheren Klassenerhalt vor Ostern und dem Polterabend einer Spielerin am Vorabend der Partie, fehlte den Oberbantenberger Damen der letzte Schuss Motivation bei ihrem letzten Saisonspiel in Köln. „Wir waren meist einen Schritt zu spät“, analysierte Trainer Eduard Debnar die Gründe für die Niederlage, die aus seiner Sicht ein wenig zu hoch ausgefallen war. Mit 27 Fehlwürfen und zahlreichen technischen Fehlern war in der Domstadt allerdings auch kein Blumentopf zu gewinnen. Köln wirkte spritziger, führte schnell mit 8:3 (9.) und ließ auch in der Folge nichts mehr anbrennen. Über 13:9 und dem 17:11-Halbzeitstand war die Niederlage letztlich nur eine Frage der Höhe. „Der Wille war da, aber auf wenige gute Aktionen, folgten einfach zu viele Fehler. Es war nicht unser Tag“, hakte Debnar das Spiel schnell ab und zog trotzdem ein positives Saisonresümee: „In der Hinrunde mussten die Mannschaft und ich uns noch ein wenig suchen, aber in der Rückrunde haben wir uns gefunden, auch wenn ich mir die Entwicklung ein wenig schneller gewünscht hätte.“


Oberbantenberg: Maria Eisenbach (12/5), Lisa Gebauer (3), Anna Bickenbach, Julia Kreter (je 2), Nicole Frackiewicz, Alina Schmidt (je 1).


Ergebnisse und Tabelle
  
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