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Vermeintliches Phantomtor: Nümbrecht will Einspruch einlegen

pn; 21. Feb 2016, 21:45 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung ---- Daniel Küsters hat sich durchgesetzt.
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Vermeintliches Phantomtor: Nümbrecht will Einspruch einlegen

pn; 21. Feb 2016, 21:45 Uhr
Oberberg - Die HSG gewinnt das Derby in Strombach, während für Derschlag ein Punkt gegen Fortuna Köln zu wenig ist - CVJM-Reserve verliert trotz guter Leistung - Herber Rückschlag für Nümbrecht (AKTUALISIERT).
TV Strombach II – HSG Marienheide/Müllenbach 20:22 (7:9).


[Willi Derksen merkte man trotz seiner sechs Treffer die lange Verletzungspause an.]

Kein Spiel für Handballästheten war das oberbergische Derby zwischen der Strombacher Reserve und der HSG Marienheide/ Müllenbach. Die Partie lebte über die gesamte Spielzeit vor allem von zwei Abwehrreihen, die sich nichts schenkten. Dabei erwischten die Gäste allerdings den deutlich besseren Start und lagen nach einer Viertelstunde mit 7:2 in Führung. „Dann kam ein Bruch in unser Spiel“, sah HSG-Coach Volker Pack, der den verhinderten Marcus Toelstede vertrat, zu viele überhastete Anspiele und Abschlüsse. Strombach verkürzte bis zur Pause nicht nur, sondern legte nach dem Seitenwechsel auch zum 11:10 vor. Bis zur 50. Minute blieb die Begegnung hart umkämpft, ehe sich die Einwechslung von Daniel Winkelmann ins HSG-Gehäuse auszahlte. „Er hat einige wichtige Bälle gehalten“, so Pack, der zudem den jungen Leon Hagen lobte. TVS-Trainer Arthur Kunkel musste die Niederlage neidlos anerkennen: „Sie waren ein wenig abgeklärter und wir haben zu viele Fehler im Angriff gemacht.“


Strombach: Michel Töpfer, Thilo Rein (je 6), Nils Meier (4/1), Emek Kocyigit (2), Arthur Kunkel, Nils Köppen (je 1).


Marienheide/Müllenbach: Willi Derksen (6), Holger Fischer, Leon Hagen (je 5/2), Phillipe Ginczek, Daniel Küsters (je 2), Thomas Grote, Maurice Ginczek (je 1).




TuS Derschlag II – SC Fortuna Köln II 21:21 (12:10).


„Dieser Punkt hilft keinem wirklich weiter“, ordnete TuS-Coach Jörg Beger das Remis realistisch ein. Sowohl sein Derschlager Team, als auch der Kölner Gast können allmählich mit den Planungen für die kommende Kreisligasaison beginnen. Dabei erwischten die oberbergischen Hausherren eigentlich den besseren Start und führten im gesamten ersten Durchgang. Zwar waren neben Robert Fischer noch zwei weitere Akteure kurzfristig ausgefallen, trotzdem überzeugte Derschlag gerade in der Defensive. Den Start in die zweite Hälfte verschlief das Beger-Team dagegen völlig. In der Abwehr wurde nur noch punktuell zugefasst und auch vorne zahlreiche Chancen liegen gelassen. Beim 15:18 (45.) zog der Coach die Reißleine und stelle seine Deckung um. Mit Erfolg. Drei Treffer in Folge sorgten für den neuerlichen Ausgleich und es blieb bis in die Schlusssekunden spannend. Der letzte TuS-Freiwurf landete vier Sekunden vor dem Ende aber nur noch neben dem Tor.


Derschlag: Marvin Straub (9/1), Fynn Meyer, Jasha Hartmann (je 3), Tobias Mlynczak (2), Norman Scholz, Marcus Gilmann, Hannes Sannert, Stefan Hildebrandt (je 1).

   
CVJM Oberwiehl II – TuS Rheindorf 29:32 (13:12).


Nach dem schwachen Auftritt in der Vorwoche zeigte sich die Oberwiehler Reserve gegen Tabellenführer Rheindorf wieder von ihrer Schokoladenseite. Angeführt von Fynn Bastian, der bei seinem Comeback einen starken Eindruck hinterließ, wirbelte der CVJM die Gäste bis zum 8:2 nur so durcheinander. Nun kam aber auch der TuS besser in die Partie und verkürzte bis zum Seitenwechsel stetig. Aber auch nach dem Seitenwechsel wusste Oberwiehl seine Führung bis zum 17:16 zu verteidigen, ehe eine Zeitstrafe wegen Meckerns den Gästen den Weg ebnete. Nachdem das Spiel gekippt war, trafen Andreas Werling und Nico Esch nach Belieben, während die Gastgeber es selbst in doppelter Überzahl nicht mehr schafften, entscheidend zu verkürzen. Auch zwei verworfene Siebenmeter taten ihr Übriges dazu, dass Rheindorfs Sieg über 22:24 und 27:30 nicht mehr in Gefahr geriet. „Das war eine starke Leistung, aber der Gegner war einfach zu stark. Aus den verbleibenden Spielen werden wir mit dieser Leistung zehn Punkte holen, die dann hoffentlich zum Klassenerhalt reichen“, so Trainer Nils Hühn abschließend.


Oberwiehl: Fynn Bastian (8), Andre Rischikov (5), Marc Weschenbach (4), Jannes Pulla, Jonas Hesener (je 3), Nils Hühn (2), Jared Wilkes (2/2), Patrik Latzke, Jan Sonka (je 1).

 
Neukirchener TV – SSV Nümbrecht II 19:18 (8:6).


Das sportliche Geschehen rückte nach der überraschenden Nümbrechter Niederlage in Neukirchen schnell in den Hintergrund. Der SSV erwischte einen rabenschwarzen Tag, letztlich diskutierte die gesamte Halle aber nur noch über ein vermeintliches Phantomtor. Beim Stand von 16:14 für die Gastgeber soll sich auf der Anzeigentafel in der Halle plötzlich ein weiterer Treffer für die Heimmannschaft gesellt haben. Bereits auf der Spielfläche sorgte dies für hitzige Diskussionen, die sich nach dem Spiel erst richtig intensivieren sollten. „Ich konnte lange Zeit nicht in die Kabine, weil die Schiedsrichter das erst selbst ausdiskutieren wollten. Irgendwann kamen sie heraus und erklärten mir, dass sie ein Problem hätten, da auf dem Spielbericht nur 18 Torschützen für Neukirchen vermerkt seien und ich deshalb nun Einspruch einlegen könne“, gab SSV-Trainer Christian Mertens das Geschehen wieder. Der Übungsleiter kündigte auch umgehend einen Einspruch an. Der Verein muss nun allerdings prüfen, ob dieser überhaupt Aussicht auf Erfolg hat. „Jeder in der Halle hat gesehen, dass da etwas nicht stimmte. Die Partie wurde auch auf Video aufgezeichnet“, so Mertens weiter.



Zugleich vergaß er aber nicht sein Team nach der ersten Rückrundenniederlage in die Pflicht zu nehmen. „Wenn man unsere 25 Fehlwürfe und 18 technischen Fehler zusammenrechnet, muss man sich nicht wundern, wenn man hier verliert. Da hilft es auch nicht über den Ball zu schimpfen“, ärgerte ihn die Einstellung seiner Mannschaft. In der Deckung zeigte der SSV zwar eine starke Leistung und hatte mit Philip Winkler, den Mertens ausdrücklich aus der Generalkritik herausnahm, zudem einen überragenden Rückhalt im Tor, doch in der Offensive versagten die Oberberger reihenweise. „Ich bin in der Halbzeitpause bereits richtig laut geworden, aber heute hat einfach nichts gefruchtet“, hofft Mertens nun auf ein mögliches Wiederholungsspiel.


Nümbrecht: Kevin Schieferdecker (6), Marcel Samel (6/2), Lucas Söntgerath (3), Michael Nawotke (2), Janik Lang (1).

Ergebnisse und Tabelle
  
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