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Aufstieg: Wie das heiße Messer durch die Butter

bv; 15. Feb 2016, 11:56 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- So sehen Aufsteiger aus - Der TVO Oberbantenberg spielt in der kommenden Saison wieder in der Landesliga.
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Aufstieg: Wie das heiße Messer durch die Butter

bv; 15. Feb 2016, 11:56 Uhr
Wiehl - Der TV Oberbantenberg hatte in der Handball-Kreisliga keine Gegner und steigt nach dem 32:21 (16:11) Erfolg gegen den SSV Overath in die Landesliga auf - Niederseßmar bezwingt Wahlscheid knapp (AKTUALISIERT).
Schon lange vor dem Schlusspfiff des Kreisliga-Spiels zwischen dem TV Oberbantenberg und dem SSV Overath begann der Jubel bei Fans, Offiziellen und Spielern des TVO. Was für ein Unterschied zum, letzten Spiel der vergangenen Saison. Damals musste man am letzten Spieltag mit ansehen, erstmals in der gesamten Saison auf einem Abstiegsplatz zu stehen.

[Immer engagiert: Dirk Heppe, Trainer des TVO und Vater des Aufstiegs (re.).]  

"Es war schon ein  Drama", kann sich TVO-Trainer Dirk Heppe noch genau erinnern. Umso größer war heute die Freude, als man schon am viertletzten Spieltag den Wiederaufstieg mit einem ungefährdeten 32:21 (16:11) perfekt machte. Dabei war dieses Spiel für den TVO etwas besonderes. "Overath hat sich zum Glück gewehrt, das hat allen viel mehr Spaß gemacht", so Heppe.  Der Coach hatte während der Saison mehr Mühe damit, seine Spieler bei Laune zu halten und zu motivieren, als sie sportlich auf Kurs zu bringen. Zu überlegen war Oberbantenberg während aller Spiele und 35 erzielte Tore im Schnitt machen deutlich, dass die Gegner nie den Hauch einer Chance hatten.


"Wir hatten in der Klasse nichts verloren", ist Heppe froh, künftig wieder in der Landesliga antreten zu können, denn sein Team ging durch die Spielzeit sprichwörtlich wie das heiße Messer durch die Butter. Gegen Overath war es höchstens in der ersten Hälfte spannend, spätestens nach der 45. Minute beim 23:14 war alles entschieden und der ausgelassene Jubel begann.


[Auch gegen Overath taten sich für die TVO-Spieler wieder zahlreiche Lücken auf, die man zu nutzen wusste.]

Dass alle Spieler nach dem Abstieg dem verein die Treue gehalten haben, rechnet Heppe seinen Akteuren hoch an. "Das ist ein verschworener Haufen, sie haben diesen Aufstieg mehr als verdient." Deshalb soll auch der Kern des Aufsteigerteams in der nächsthöheren Klasse auf Torejagd gehen. "Wir planen nur punktuelle Verstärkungen, wollen aber die Mannschaft auf keinen Fall umkrempeln, denn das Team ist gut genug, um auch in der Landesliga mitzuhalten", ist Heppe gleichermaßen stolz auf seine Spieler und traut ihnen einiges zu. Zwar sind noch drei Spieltage in der Kreisliga zu absolvieren, doch ab sofort gelten in Oberbantenberg alle Planungen dem "Unternehmen Landesliga".
  



TV Niederseßmar – TV Wahlscheid 30:29 (15:16).

Nach der unglücklichen 30:29 (15:16) Niederlage gegen den TV Niederseßmar bleibt die erste Herrenmannschaft des TV Wahlscheid ohne doppelten Punktgewinn in der Rückrunde und rutscht nun gefährlich nahe Richtung Abstiegsränge. Positiv war aber die Rückkehr von Rückraumspieler Jens Fach, nach langwieriger Verletzungspause. Die Wölfe taten sich von Beginn an schwer. Abschlüsse waren oft Beute der körperlich robusten 6:0-Abwehr der Gastgeber oder deren Torhüters. Im Angriff arbeitete der Gastgeber aus Niederseßmar viel mit Einläufern, was die Abwehr der Wahlscheider Wölfe nicht zu unterbinden wusste. Nach einer Auszeit von Trainer Sauerbaum besannen sich die Wölfe  und schafften es den Niederseßmarer Vorsprung Tor um Tor abzubauen. Beim 9:10 Mitte der ersten Hälfte waren nun die Wahlscheider Wölfe am Zug, schafften es aber nicht, den Vorsprung weiter auszubauen. Dafür blieb das Spiel zu fehlerbehaftet. Mit einem 16:15 aus Wahlscheider Sicht baten die Schiedsrichter zum Pausentee.   

Gleiches Bild in Halbzeit zwei. Keine der beiden Mannschaften schaffte es sich abzusetzen. Nach gespielten 40 Minuten kam ein Bruch ins Spiel der Wahlscheider. Der einmal mehr überragende Dennis Bauer auf Niederseßmarer seite glich per Strafwurf zum 19:19 aus und legte innerhalb kürzester Zeit vier weitere Treffer nach. Auch Sven Dickel kam nun im Tor wesentlich besser ins Spiel, so dass sich die Rot-Weißen bis zur 45. Spielminute auf 25:20 absetzen konnten. Für die nächsten Minuten plätscherte das Spiel vor sich hin. Dann sollte eine dramatische Endphase folgen. Gute fünf Minuten vor Schluss führten die Gastgeber aus Niederseßmar noch beruhigend mit 27:23 und sahen wie der sichere Sieger aus. Trainer Sauerbaum stellte nun seine Abwehr nochmals um. Folge war, dass nun das Spiel der Niederseßmarer einen Bruch erlitt. Wahlscheid erkämpfte Ball um Ball in der Abwehr und schloss zielorientiert im Angriff ab.   

Beim Stande von 28:29 zwei Minuten vor Schluss schien die Partie gedreht worden zu sein. Nach einem weiteren Ballgewinn in der Abwehr, hätte man den Angriff nur noch ausspielen müssen. Nicht so die Wahlscheider Wölfe. Beim Versuch einer schnellen Ballstafette, trat ein Spieler in den Kreis, sodass Niederseßmar wieder in Ballbesitz kam. Jan von der Linde legte auf Stefan Dirlenbach an den Kreis ab, der nach acht torlosen Minuten endlich wieder den Weg ins gegnerische Gehäuse fand. Trainer Küsters wollte nun alles und rief zur offenen Manndeckung auf. Wahlscheid vertändelte den Ball und der auf die Zähne beißende Dennis Bauer markierte kurz vor Schluss den Führungstreffer, der gleichzeitig den Sieg für die gastgeber bedeutete.

N'seßmar: Dennis Bauer (11/3), Andreas Granzin (6), André Heinrich (5/1), Jan von der Linde (4), Stefan Dirlenbach (2), Sebastian Draeger, Manuel Tessmer (je 1)
  


Wahlscheid: Hünseler (9/2), Wetzler (6/1), Schleiner (5), Wenzel (4), Fach (2), Solbach, Lippke, Meierjürgen (je 1)

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