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Schneckenrennen im Abstiegskampf

pn; 14. Feb 2016, 04:50 Uhr
Bilder: Martin Hütt.
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Schneckenrennen im Abstiegskampf

pn; 14. Feb 2016, 04:50 Uhr
Oberberg - Derschlag trotzt Nümbrecht einen Punkt ab - Marienheide/Müllenbach besiegt Oberwiehl und tauscht den Tabellenrang - Strombach mit Achtungserfolg.
HSG Marienheide/Müllenbach – CVJM Oberwiehl 25:23 (9:10).

In einem emotional geführten Derby hat sich die HSG Marienheide/ Müllenbach zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt gesichert. „Diese Niederlage müssen wir uns selbst zuschreiben“, suchte CVJM-Coach Nils Hühn nach dem Schlusspfiff nicht lange nach Ausreden. Dabei erwischte sein Team den besseren Start. Während man den Gastgebern die Verunsicherung der letzten Wochen zunächst anmerkte, spielte Oberwiehl trotz kleinen Kaders befreit auf. Über 1:3 (8.) deutete bis zum 2:6 vieles auf ein Fortsetzen beider Serien hin. Doch Oberwiehl haderte immer wieder mit dem harzfreien Ball, leistete sich insgesamt 30 Fehlwürfe und hielt die Gastgeber, die kurz vor der Pause sogar verkürzen konnten, lange am Leben, statt frühzeitig die Entscheidung zu suchen.



Nach der Pause erzielte Oberwiehl zwar den ersten Treffer zum 9:11, musste beim 14:13 aber auch den ersten Rückstand hinnehmen. „Diese Führung haben wir bis zum Schluss nicht mehr abgegeben“, sah HSG-Trainer Marcus Toelstede sein Team auf 25:21 davonziehen. Da half auch die abschließende offene Manndeckung der Gäste nichts mehr. „Das war eine ganz starke kämpferische Leistung“, verteilte er die Bestnoten an Yanik Knabe, Leon Hagen sowie Torhüter Philipp Heist. „Marienheide hat häufig übertrieben und unfair agiert, war damit am Ende aber erfolgreich“, will Hühn die Niederlage schnell abhaken und sich auf die kommenden Endspiele im Kampf um den Klassenerhalt konzentrieren.

Marienheide/Müllenbach: Holger Fischer (7/1), Yanik Knabe (5), Leon Hagen (5/1), Marcus Schneider (3), Thomas Grote (2), Phillipe Ginczek, Maurice Ginczek (je 1), Lutz Lichtinghagen (1/1).

Oberwiehl: Christopher Suhr (10/4), Jonas Hesener, Simon Schanz (je 3), Patrik Latzke, Jared Wilkes (je 2), Jan Bluhm, Julian Marenbach, Andre Rischikov (je 1).



SSV Nümbrecht II – TuS Derschlag II 27:27 (11:12).

Jetzt hat es auch die Nümbrechter Reserve erwischt. Als einziges Team der Landesliga B hatten die Südkreisler bislang jedes Rückrundenspiel gewonnen. Ausgerechnet Abstiegskonkurrent Derschlag beendete nun diese Serie, mit kräftiger Unterstützung des Pfostens allerdings. Denn Goalgetter Marcus Schwemke scheiterte wenige Sekunden vor dem Ende per Siebenmeter an jenem Gebälk. Mit dem Remis konnten allerdings beide Trainer gut leben. „Wir hatten in der Offensive nicht unseren besten Tag und Derschlag hat auch gezeigt, dass sie mit dem kompletten Kader deutlich mehr Punkte haben könnten“, kommentierte SSV-Coach Christian Mertens den Lokalfight. Dieses Urteil konnte auch TuS-Trainer Jörg Beger teilen: „Die Jungs haben einen tollen Kampf geliefert und mal wieder gezeigt, dass mehr möglich wäre.“
[Lutz Lichtinghagen arbeitet sich durch die Oberwiehler Deckung.]

In einer stets engen Partie führten meist die Gäste. Über 3:4 (12.) wurden beim 11:12 die Seiten gewechselt. Nümbrecht hatte dabei vor allem mit den ständig wechselnden Abwehrformationen der Derschlager zu kämpfen. Nachdem dann auch noch Marcus Schwemke wegen einer Oberschenkelverletzung ausfiel, bauten die Gäste den Vorsprung sogar weiter aus. In der Schlussphase kämpften sich die Hausherren aber zurück und fingen auch den letzten Tempogegenstoßpass von Dominik Schmidt ab. Den Nümbrechter Gegenangriff konnte Robert Fischer nur noch auf Kosten einer roten Karte und des bereits erwähnten Siebenmeters verhindern, wobei der Halbrechte Glück hatte, dass die Schiedsrichter nicht nur auf den eigentlich fälligen Bericht verzichteten, sondern Nümbrecht auch den Strafwurf ungenutzt ließ. „Vom Spielverlauf her war es ein gerechtes Ergebnis und wir haben wieder einen Punkt gut gemacht“, so Mertens abschließend.

Nümbrecht; Johannes Urbach (6), Ben Schieferdecker (5), Dominik Donath (4), Kevin Schieferdecker (3), Marcus Schwemke (3/1), Lucas Söntgerath (2), Jerome Saray, Mario Jatzke, Gunnar Jürges, Markus Bitzer (je 1).

Derschlag: Tobias Mlynczak (9), Marvin Straub (7/2), Robert Fischer (5), Timo Domian, Marco Rubel (je 2), Robin Dörr, Lukas Flick (je 1).
 
TK Nippes – TV Strombach II 20:20 (11:11).

Einen Achtungserfolg hat die Strombacher Reserve in der Kölner Innenstadt gefeiert. Beide Teams gingen ersatzgeschwächt in die Partie. TVS-Coach Arthur Kunkel musste am Spieltag mehrere kurzfristige Ausfälle verkraften, zog daher einmal mehr selbst sein Trikot über und rekrutierte zudem vier Akteure aus der Kreisligareserve. Trotzdem kamen die Oberberger gut in die Partie und lagen lange Zeit in Führung. Viele technische Fehler sorgten allerdings dafür, dass Nippes zur Pause bereits wieder verkürzen konnte. „Es war über 60 Minuten ein sehr zähes Spiel, das vom Kampf geprägt war und in dem die Abwehrreihen dominiert haben“, analysierte Kunkel die Begegnung, die nach dem Seitenwechsel zu Gunsten der Gastgeber kippte. Strombach zeigte vor allem im Überzahlspiel Schwächen und sah beim 18:15 bereits wie der sichere Verlierer aus. Der überragende Torhüter Kevin Neese sowie der starke Sebastian Panske brachten ihr Team aber noch einmal zurück, so dass letztlich Nils Köppen noch der umjubelte Ausgleich kurz vor Schluss gelang.

Strombach: Nils  Meier (6/4), Sebastian Panske (5), Michel Töpfer (4), Nils Köppen, Arthur Kunkel (je 2), Emek Kociygit (1).
  
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