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Jetzt hat es auch den SSV Nümbrecht erwischt

bv; 31. Jan 2016, 13:13 Uhr
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Jetzt hat es auch den SSV Nümbrecht erwischt

bv; 31. Jan 2016, 13:13 Uhr
Oberberg - Spitzenreiter mit erster Saisonniederlage - Bergneustadt holt dritten Sieg in Folge - Oberwiehl rettet Remis - 'Sportsbar Lutter' präsentiert die Handball-Verbandsliga.
HSG Euskirchen - TV Bergneustadt 33:36 (15:15).

"Das ist ein ganz neues Gefühl für uns, dass wir als einzige oberbergische Mannschaft an einem Wochenende gewonnen haben", freute sich TVB-Trainer Ralph Weinheimer über den erfolgreichen Abschluss einer arbeitsreichen Woche. Mit sechs Punkten im Gepäck sprang das Optimum heraus und jetzt kann man relativ sicher für die Mittelrheinliga planen, auch wenn Weinheimer glaubt, dass noch einige Punkte nötig sind. "Vier Siege noch, dann sollten wir durch sein - und das schaffen wir auch." Doch müsse dann auch der Verein die entsprechenden Voraussetzungen schaffen, um in der neuen Klasse bestehen zu können. "Jetzt ist der Verein am Zug und sollte mit entsprechenden Sponsoren und Spielern sprechen, damit die Rahmenbedingungen stimmen", meinte Weinheimer.  



Das Spiel in Euskirchen hatte insgesamt kein hohes Niveau und war ziemlich zerfahren. 17 Zeitstrafen insgesamt zeigen, wie heiß es herging. "Wir haben uns aber besser als die Gastgeber auf die Linie der guten Schiedsrichter eingestellt und hatten deshalb in bestimmten Situationen Vorteile", sah der TVB-Coach hierin einen Grund dafür, dass sich sein Team am Ende durchsetzte. Bergneustadt hatte vor allem vor der Pause trotz eines guten Adrian Piechulla im Tor Probleme in der Deckung, die letzte Konsequenz vermissen ließ und vor allem zahlreiche Gegenstöße kassierte. So war beim Halbzeitwechsel noch nichts entschieden.

Zum Glück war der Angriff mit einem starken Thorben Schneider effektiv und sorgte dafür, dass die Gäste nach 41 Minuten mit 20:23 in Führung gingen, die bei einer 6:3-Überzahl bis auf 24:29 (50.) ausgebaut werden konnte. Euskirchen versuchte mit einer kurzen Deckung gegen zwei TVB-Akteure nochmals Akzente zu setzen, der am Ende verdiente Sieg des TVB war jedoch nicht mehr gefährdet.

B'stadt: Thorben Schneider (10), Mathias Kakuschki (9/5), Stephan Kakuschki (5), Nico Ries, Thomas Voss (je 4), Norman Krause (3), Marcel Neese (1)



HSG Geislar/Oberkassel - SSV Nümbrecht 23:20 (9:9).

Natürlich war man im Lager des Spitzenreiters nach der ersten Saisonniederlage enttäuscht, weil man zum einen nicht damit gerechnet hatte, zum anderen aber auch weit unter seinen Möglichkeiten blieb. "Wir sind nicht wie ein Tabellenführer aufgetreten, uns hat auch das Selbstbewusstsein gefehlt, in kritischen Phasen dagegen zu halten", so SSV-Trainer Mario Jatzke, der monierte, dass sich sein Team nicht stärker aufgebäumt habe. Die Gäste hatten die Reise zur HSG ohne Abwehrchef Christoph Bitzer antreten müssen, der kurzfristig krankheitsbedingt ausgefallen war, was sich sofort auf dem Spielfeld auswirkte. Irgendwie wirkte das Gästeteam wie blockiert, während die HSG alles auspackte, was Handball ausmacht. "Die haben gekratzt, gebissen und gekämpft bis zum Umfallen - und deshalb haben sie am Ende auch zurecht gewonnen", so Jatzke.

Vor allem im Angriff hakte es beim Primus, der nie ins Rollen kam. Als die Gastgeber nach dem Wechsel mit 18:15 (50.) erstmals mit drei Treffern in Front gingen, fehlten auch die spielerischen Mittel, um die Partie zu drehen. Es fehlte der Druck im Angriffssspiel, stattdessen dominierten Einzelaktionen. Und die Brechstange war auch keine Lösung. Am Ende stand die erste Niederlage der Spielzeit. "Es war ein gebrauchter Tag von allen, mit Ausnahme der Torhüter", so Jatzke, der jetzt eine Reaktion der Seinen im Training einfordert. In den vergangenen Spielen habe man mit kurzen guten Phasen immer noch Siege feiern können. Dies habe diesmal nicht gereicht. "Und deshalb müssen wir jetzt nochmal Vollgas geben, damit wir wieder die Kurve bekommen."

Nümbrecht: Harry Roth (6), Kevin Schieferdecker, Mario Weissner (je 4), Marcel Samel (3/1), Lukas Hemmersbach (2), Patrick Martel (1/1)


CVJM Oberwiehl - TuS Opladen II 27:27 (11:9).

Ein Punkt gegen das Kellerkind aus Opladen - klingt nach wenig, war aber für den CVJM am Ende sogar der glückliche Abschluss eines aufregenden Spiels. CVJM-Coach Holger Faulenbach war nicht zu beneiden, denn auf seiner Ausfallliste trugen sich vor Spielbeginn auch noch Philipp Keusgen und Jannes Pulla ein. Also machte man aus der Not eine Tugend, setzte auf A-Jugend und Spieler der zweiten Mannschaft und reaktivierte den Trainer der Landesliga, Nils Hühn. Für die ungewöhnliche personelle Gemengelage legte Oberwiehl gut los, führte 3:1 und 7:4, war überlegen, aber zu inkonsequent bei der Nutzung der Torchancen. "Wir haben einiges liegenlassen und das hat uns nachher sehr weh getan", meinte Faulenbach. So blieb Opladen in Reichweite.

Nach der Pause konnten die Gastgeber noch auf 12:9 erhöhen, dann war es mit der Herrlichkeit der Gelb-Roten vorbei. In der Folge war Opladen am Drücker, nutzte Abwehrfehler von Oberwiehl aus und konnte nicht nur auf 17:17 ausgleichen, sondern sah beim 20:24 (50.) bereits wie der Sieger aus. Zudem mussten die Gastgeber fortan auf Hühn verzichten, der seine dritte Hinausstellung kassiert hatte.

Faulenbach versuchte alles, um das Ruder herumzureißen, ließ jetzt offensiv 3:3 decken, was bei den Gästen Wirkung zeigte, die nun plötzlich nervös wurden. Ein bärenstarker Bastian Schneider führte sein Team nicht nur heran, sondern sorgte auch mit einem spektakulären Treffer von außen für die 27:26-Führung. Erneut konnte Opladen ausgleichen. Die letzten beiden Minuten waren ein einziges Towabohu. Oberwiehl vergab noch einen Siebenmeter, beide Mannschaften kassierten Zeitstrafen, es gab Wortgefechte, doch am Ende stand ein Remis zu Buche, das letztlich auch dem Spielverlauf gerecht wurde.

Oberwiehl: Bastian Schneider (7/2), Dominik Krieg (6), Mirco Gröbner (5), Nils Hühn, Simon Schranz (je 2), Jens Barf, Luca Schrabe, Jonas Hesener, Matthias Ullenboom (je 1), Artur Gartung (1/1)

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