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Strombach rutscht weiter ab

uk; 24. Jan 2016, 20:07 Uhr
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Strombach rutscht weiter ab

uk; 24. Jan 2016, 20:07 Uhr
Gummersbach - In der Oberliga kassierten die beiden Teams aus der Kreisstadt erneut Niederlagen - Strombach hätte Punkt verdient gehabt, Derschlag gegen Westwacht Weiden aufgrund von Abwehrschwächen ohne Chance.
Von Uli Klein

TuS Derschlag - Westwacht Weiden 26:34 (13:19).

Das Phänomen ist in der Sportwelt wohl bekannt: Es gibt Gegner, die liegen einer Mannschaft einfach nicht. Für den TuS Derschlag ist das beispielsweise das Team von Westwacht Weiden. Gegen die Jungs aus dem Westen kassierten die Oberbergischen im Hinspiel eine herbe Klatsche mit 15 Treffern Unterschied. Klar, dass es die Derschlager am Samstagabend in heimischer Umgebung besser machen wollten. Und ein bisschen zynisch betrachtet, gelang das ja auch. Rein zahlenmäßig  konnte man die Differenz aus dem Hinspiel nämlich fast halbieren. Dennoch stand Philipp Wilhelm der Sinn im Anschluss an die Partie nach allem anderen als nach albernen Statistiken. Die 26:34-Pleite war dem Coach vielmehr hörbar aufs Gemüt geschlagen: "Wir haben in der Offensive ein ordentliches Spiel gemacht. Doch um eine Partie gewinnen zu können, muss auch die Abwehr stehen. Und das war bei uns eben nicht der Fall."


Tatsächlich agierte das Liga-Schlusslicht im  Angriff durchaus überzeugend. Aber weil es schon in der temperamentvollen Anfangsphase viel zu viele Lücken in der Deckung gab, gelang es den Hausherren nicht, ihr bis dahin recht effizientes Angriffsspiel in einen Vorteil umzumünzen. Einem eigenen Treffer folgte postwendend das Gegentor. Bis zur 20. Minute blieb das Match deshalb ausgeglichen (13:14). Doch dann nutzten die cleveren Gäste die TuS-Unzulänglichkeiten,  um sich bis zum Seitenwechsel bis auf fünf Treffer abzusetzen. Die Westwachtler spielten ihre Spielzüge geduldig aus und warteten auf ihre  Chancen, die sie dann auch humorlos verwerteten.

Die junge TuS-Truppe, individuell mindestens genauso so gut oder gar besser besetzt als Weiden, mühte  sich nach der Pause zwar redlich, noch mal heranzukommen. Doch die routinierte Vorstellung der Gäste ließ nie Zweifel am Sieger des Abends aufkommen. "Das war Nachhilfeunterricht in Sachen Cleverness für uns", musste Wilhelm in seiner Analyse später betrübt feststellen."

Derschlag: Armand Civil (5), Davidson Idahosa (5/2), Lennart Mentges (4), Magnus Neitsch (4/3), Maik Pallach (3) , Tobias Mlynczak, Marc Erlinghagen (je 2), Marco Rubel (1)


MTV Köln - TV Strombach 22:21 (10:12).

Sie waren nicht allzu optimistisch in die Domstadt gefahren. Zu viele Dinge waren in der jüngeren Vergangenheit schief gelaufen, als dass die Handballer des TV Strombach mit breiter Brust  in die Partie beim  MTV Köln gegangen wären. Und der kollektive Frust bei den Oberbergern sollte sich nach dem Match noch erheblich verstärkt haben. Mit 21:22 zogen die Spieler von Trainer Maik Thiele beim kölschen MTV den Kürzeren. Eine Niederlage, so unnötig wie ein Kropf. Thiele ärgerte sich natürlich über den erneuten Punktverlust, widerstand aber der Versuchung, den MTV-Sieg allein an den beiden finalen Aktionen der Unparteiischen festzumachen.

Dabei hätte der Trainer allen Grund  dazu gehabt: Zunächst verhängten die Schiris eine Minute und 40 Sekunden vor Ultimo eine Zweiminutenstrafe gegen Lars Jaeckel, die der Strombacher vor allem der höchst beachtlichen Schauspieleinlage eines Kölners zu verdanken hatte. Der MTV nutzte die Gunst der Minute und ging mit 22:21 in Führung. Strombach besaß aber noch die Chance zum verdienten Remis, scheiterte aber erneut an den Referees: Nach einem abgewehrten Ball sprang der Ball ins Seitenaus. Einwurf für die Gäste .... eigentlich.

Der MTV-Ersatzkeeper auf der Auswechselbank "versteckte" die Kugel aber unter der Reservebank. Nach dem anschließenden Gerangel mit Dominik Heimes kassierte der Strombacher eine weitere Zeitstrafe. Der Kölner Keeper sah wegen seiner groben Unsportlichkeit zwar sogar die Rote Karte, hatte seinem Team aber letztlich die Punkte gerettet, weil die Spielzeit während der Tumulte abgelaufen war.

Thiele, der seinen Vertrag bei den Strombachern um ein Jahr verlängert hat, war aber dennoch nicht unzufrieden mit seiner Mannschaft. "Heute stimmte bei uns zumindest die Einstellung von der ersten bis zur letzten Minute", sagte der Handballlehrer, der seine Spieler im Übrigen ohne einen kompletten Rückraum ins Geschehen schicken musste. Neben den beiden maladen Spiellenkern Peter Voiss und Joscha Jaeger fehlte auch Rückraumschütze Frederic Burmester, der zuletzt starke Leistungen abgeliefert hatte, in der Domstadt aber wegen Schulterproblemen passen musste. Ein Lob des Coaches verdienten sich indes Linksaußen Andras Csuka und Kreisläufer Sebastian Raymund, die jeweils vier sehenswerte Treffer markierten.

Strombach: Andras Csuka, Sebastian Raymund, Lars Jaeckel (je 4), Dominik  Heimes (3),  Christian Georgewitsch (3/3), Malte Meinhardt (2), Marcel Mesenhöler (1)

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