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Starke Aufholjagd nach Doppel-Rot

pn; 24. Jan 2016, 20:55 Uhr
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Starke Aufholjagd nach Doppel-Rot

pn; 24. Jan 2016, 20:55 Uhr
Oberberg - Zwei Platzverweise bringen Marienheide/Müllenbach zurück in die Spur - Nümbrecht siegt weiter - CVJM fühlt sich benachteiligt - TVS holt Remis in Köln. (AKTUALISIERT)
HSG Marienheide/Müllenbach – Neukirchener TV 18:17 (9:13).


Ein Wechselbad der Gefühle erlebte Marcus Toelstede mit seiner Mannschaft beim wichtigen Duell mit dem Abstiegskonkurrenten aus Neukirchen. „In der ersten Hälfte hatten wir gegen die Schiedsrichter leider keine Chance“, sahen sich Toelstede und sein Team im ersten Durchgang deutlich benachteiligt. Fast jede Aktion habe man abgepfiffen bekommen, so dass die Gäste sich schnell eine kleine Führung erspielen konnten. Als Holger Fischer eine Minute vor der Pause nach der dritten Zeitstrafe des Feldes verwiesen wurde, platzte auch dem HSG-Coach der Kragen. „Ich habe den Schiedsrichtern gesagt, dass sie sich an die eigene Nase fassen müssten, dass die Partie so eskaliere“, sah nun auch Toelstede für diesen Wutausbruch die rote Karte.


[Der verletzte Kapitän Pasqualino Gallina übernahm für Marcus Toelstede das Coaching nach der Pause.]

Doch damit schien er bei den Unparteiischen auch für ein Umdenken gesorgt zu haben. „Nach der Pause haben wir keine einzige Strafe mehr bekommen“, verfolgte Toelstede nun von der Tribüne, wie sein Team Beton anrührte. Denn es dauerte bis zur 47. Minute, ehe Nippes den von Thomas Grote hervorragend organisierten Abwehrblock zum 14:14 überwinden konnte. Da aber auch die HSG mit Toren weiter geizte, blieb es bis in die Schlussphase spannend. Letztlich wurde der treffsichere Maurice Ginczek zum Held des Abends, nachdem er den letzten Spielzug zwei Sekunden vor dem Ende souverän vollendete. „Für Neukirchen tat es mir zwar ein wenig leid, aber diese Punkte haben wir genauso nötig“, atmete Toelstede nach dem Abpfiff tief durch.


Marienheide/Müllenbach: Maurice Ginczek (7), Lutz Lichtinghagen (5/3), Leon Hagen (2), Philipe Ginczek, Yanik Knabe (je 1), Daniel Küsters, Holger Fischer (je 1/1).




SSV Nümbrecht II – HSG Refrath/Hand 31:30 (16:16).


Die verstärkte Nümbrechter Reserve lehrt die Liga weiter das Fürchten und eilt mit Siebenmeilenstiefeln Richtung rettendes Ufer. Auch der spielstarke Aufsteiger aus Refrath fand letztlich kein Mittel gegen die neu formierte Truppe von Christian Mertens. Allerdings war es ein harter Kampf, ehe die Punkte endgültig in der GWN-Arena verblieben. Die Startphase gehörte noch dem SSV, nach dem 5:3 sollte sich aber eine jederzeit offene erste Hälfte entwickeln. Die Gäste bestraften auch nach dem Seitenwechsel jeden kleinen Fehler sofort mit Gegenstößen, Nümbrecht hielt kämpferisch dagegen. Über 24:26 ging es in die spannende Schlussphase. 30 Sekunden vor dem Ende sah Nümbrecht beim 31:30 bereits wie der sichere Sieger aus, verschenkte aber ein letztes Mal den Ball. Die letzten neun verbleibenden Sekunden konnte Refrath aber nicht mehr nutzen. „Das Niveau der Partie war deutlich höher, als im anschließenden Verbandsligaspiel“, lobte Mertens sein Team für einen großen Kampf. „Diese Punkte sind für uns doppelt wertvoll, denn gegen Refrath werden noch viele Teams die Punkte liegen lassen“, so der Coach abschließend.


Nümbrecht: Kevin Schieferdecker (9), Marcus Schwemke (8/2), Gunnar Jürges (4), Janik Lang, Mario Jatzke (je 3), Lucas Söntgerath (2), Michael Nawotke, Dominik Donath (je 1).





Polizei SV Köln – CVJM Oberwiehl II 29:24 (15:12).


Auch bei der Oberwiehler Reserve fühlte man sich nach dem Abpfiff ungerecht behandelt. „Das Spiel konnte nie eng werden, weil die Schiedsrichter etwas dagegen hatten“, sprach Trainer Nils Hühn davon, sich noch nie so verpfiffen gefühlt zu haben, wie an diesem Abend. Den frühen Rückstand musste sich der CVJM allerdings auf die eigenen Fahnen schreiben. Der Tabellenzweite agierte zwar nicht überragend, lebte aber bestens von vielen Fehlern der oberbergischen Gäste, bei denen zudem Jonas Schmerberg und Fynn Bastian mit Fußverletzungen während des Spiels ausfielen. Einzig der leidenschaftliche Kampf in der Defensive sowie ein einmal mehr stark haltender Christopher Koch sorgten dafür, dass Köln nicht deutlich früher für klare Verhältnisse sorgte. Doch die vielen eigenen Fehler luden die Gastgeber auch stets zu Gegenstößen ein, so dass Köln letztlich einen ungefährdeten Sieg einfuhr. „Einen Punkt hätten wir uns aufgrund der Deckungsarbeit und des Kampfes verdient gehabt“, haderte Hühn noch lange nach dem Abpfiff mit den Fehlern seines Teams, dem Verletzungspech sowie den Unparteiischen.


Oberwiehl: Julian Marenbach (7), Jared Wilkes (5/4), Fynn Bastian (3), Jonas Hesener, Jan Sonka, Finn Haak (je 2), Jan Bluhm (2/2), Jonas Schmerberg (1).


MTV Köln II – TV Strombach II 22:22 (13:9).


Mit einer faustdicken Überraschung kehrte die Strombacher Reserve aus Köln zurück. „Mit diesem Punkt haben wir im Vorfeld nicht gerechnet, ihn uns aber auch wirklich erkämpft“, zollte Arthur Kunkel seinem Team seinen Respekt. Dabei sah es zunächst aber nicht nach einer Punkteteilung aus. Der TVS machte anfangs zu viele Fehler und lag schnell mit 4:8 im Hintertreffen. Zwar gelang ein kurzer Zwischensprint zum 8:8, doch bereits zur Pause lag Köln erneut deutlich in Front. „Bis dahin waren wir in der Deckung nicht aggressiv genug“, forderte Kunkel von seinen Spielern in der Pause mehr Konsequenz. Diese wurde nach dem Seitenwechsel zwar auch gezeigt, trotzdem blieben die Gastgeber bis zum 21:17 (53.) lange in Führung, auch weil Strombach häufig in Unterzahl agieren musste. Kunkel lobte trotzdem die Unparteiischen: „Sie hatten eine klare Linie, auf die man sich einstellen konnte.“ In der Schlussphase rührte sein Team dann Beton an und kippte die Partie sogar zum 21:22 kurz vor Schluss. Nach dem Kölner Ausgleich hatte der TVS aber auch Glück, dass Kunkels letzter Fehlpass von den Gastgebern nicht mehr bestraft wurde. „Ein Sieg für uns wäre aber auch nicht verdient gewesen“, musste er abschließend zugeben.


Strombach: Michel Töpfer (10/5), Jan Höfer, Emek Kocyigit (je 3), Thilo Rein (2), Fynn Schürmann, Sebastian Panske, Timo Krause, Arthur Kunkel (je 1).
  


Ergebnisse und Tabelle
  
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