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Frust nach einer bärenstarken Partie
Gummersbach - Schlusslicht Derschlag zeigt couragierten Auftritt in Pulheim, unterliegt aber in den letzten Spielsekunden unglücklich - Strombach erneut sehr schwach (AKTUALISIERT).
Pulheimer SC - TuS Derschlag 28:27 (12:15).Noch am Sonntagmorgen hatte Philipp Wilhelm an den Ereignissen des Vorabends zu kauen. Als krasser Außenseiter beim Pulheimer SC angetreten, verkaufte sich das Team beim heimstarken Tabellendritten nämlich hervorragend und musste sich den Hausherren nur hauchdünn geschlagen geben. 70 Sekunden vor der Schlusssirene führte der TuS nach einer bemerkenswerten Vorstellung mit 27:26, als Coach Wilhelm eine Auszeit nahm, um seine Jungs auf die finalen Momente einzustellen. Bedauerlicherweise aus Sicht der Oberbergischen gelang es aber nicht, die Konzentration noch einmal hoch zu halten. Vielmehr spritzte ein PSC'ler in einen Derschlager Querpass und nutzte den folgenden Konter zum Ausgleich.
[War wieder einmal mit zwölf Treffern erfolgreichster Derschlager Torschütze: Davidson Idahosa.]
Auch dieses Ergebnis wäre ein Erfolg für das Schlusslicht gewesen. Doch es bot sich sogar noch die große Siegchance. Die günstige Gelegenheit wurde jedoch vergeben. Im Gegenzug wechselten die Hallenherren einen siebten Feldspieler ein und erzielten Sekunden vor Ultimo noch den überaus glücklichen Siegtreffer. "Das war eine ungerechte Niederlage. Jeder einzelne meiner Jungs hätte es verdient gehabt, hier zu gewinnen. Wir haben das gesamte Spiel über in Führung gelegen. Und das mit einer ganz, ganz jungen Mannschaft", analysierte Wilhelm.
In der Tat überraschte der TuS mit einer erfrischend-respektlosen Vorstellung und dominierte die Begegnung schon im ersten Spielabschnitt. Die Derschlager 15:12-Führung zur Pause hätte durchaus noch deutlicher ausfallen können, wenn man ein bisschen mehr Fortune im Abschluss gehabt hätte. So aber reichten die kompakt-aggressive Abwehr sowie der variabel agierende Angriff "nur" zu einem Drei-Tore-Polster. Maßgeblichen Anteil an diesem Vorsprung hatte indes Rene Krouß. Der A-Jugendkeeper bot eine herausragende Leistung und legte so den Grundstein für das bärenstarke Auftreten seines Teams. Dann aber leistete sich Derschlag eine kurzzeitige Konzentrationsschwäche und Pulheim glich nun aus. Wilhelms Spieler blieben aber weiterhin - bis in die dramatischen Schlusssekunden hinein - zumindest ein gleichwertiger Gegner.
Derschlag: Davidson Idahosa (12/2), Tobias Weiler (4/1), Lennart Mentges (3), Magnus Neitsch (3/2), Armand Civil, Maik Pallach (je 2), Timo Domian (1)
TV Strombach - HSG Rheinbach-Wormersdorf 15:28 (7:13).
Und es geht doch noch desolater: Nachdem die Strombacher Handballer in der jüngeren Vergangenheit schon manche Katastrophenvorstellung abgeliefert hatten, war eigentlich nicht zu erwarten, dass sie noch peinlicher als in ihren schwächsten Begegnungen auftreten könnten. Doch sie konnten. Am Sonntagnachmittag unterlag das Team von Trainer Maik Thiele jedenfalls der HSG Rheinbach-Wormersdorf in eigener Halle mit 15:28 und lieferte einen sportlichen Offenbarungseid ab. "Das war sehr ernüchternd. Wir haben uns völlig unserem Schicksal ergeben", versuchte Thiele Kritik und Enttäuschung nach dem Match noch in halbwegs moderate Worte zu verpacken.
Auch dass seine Mannschaft mit Joscha Jaeger und Peter Voiss (krank bzw. verletzt) beide Spiellenker auf der Mitte ersetzen musste, taugte nach Meinung des Coach nicht wirklich als Entschuldigung oder Erklärung für das am Ende schlimme Bild, das die Oberbergischen abgegeben hatten. Dabei hatte es im ersten Spieldrittel gar nicht nach der Tracht Prügel ausgesehen. Zwar lief schon in den ersten 20 Minuten in der Offensive kaum etwas zusammen, doch wenigstens stand die Deckung leidlich. Bis zum 5:6 hatte man jedenfalls engen Sichtkontakt zur HSG. Dann aber leisteten sich die Gastgeber ihre altbekannten Schwächen. Fehlwürfe, Fehlpässe und anderen Unkonzentriertheiten jagten sich im Minutentakt, so dass sich die ohne ihren stärksten Rückraumspieler angetretenen Rheinländer binnen kurzer Zeit vorentscheidend absetzten.
Die kleine Aufholjagd zum 10:13 (37.) nach Wiederbeginn sollte sich indes als mattes Strohfeuer entpuppen. Bis zur 46. Minute baute die Handballspielgemeinschaft ihren Vorsprung (13:22) locker aus und ließ dann das Trauerspiel aus TVS-Sicht geradezu lässig austrudeln.
Strombach: Frederic Burmeister (4), Christian Georgewitsch (4/3), Marcel Mesenhöhler, Andras Csuka, Dominik Heimes, Sebastian Raymund, Lars Jaeckel, Dennis Herrmann und Fynn Schürmann (je 1)
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