Oberberg - Strombach verschenkt wichtige Punkte im Kampf um die Qualifikation für die Nordrheinliga - Derschlag geht am Ende die Puste aus.

Bayer Dormagen II - TV Strombach 29:26 (17:10).

Eigentlich war das Match schon nach sieben Minuten gelaufen. Da stand es 6:0 für Bayer-Reserve, weil die Freunde aus dem Oberbergischen einen verspäteten Dienstbeginn beschlossen hatten. Trainer  Maik Thiele sah sich genötigt, eine frühe Auszeit zu nehmen. Allein - die Maßnahme blieb freilich ohne jegliche Änderung für das weitere Spielgeschehen. Während der TVS weiter selig vor sich hindöste, nutzten die ohne  Verstärkung aus der Ersten angetreten Dormagener die unverhofften Strombacher Präsente und schraubten das Ergebnis bis zur 17. Minute auf ein absurdes 14:3.

Erst jetzt konnte man sich bei den Gästen, die in ihrem Auftreten eher an eine Hobby-Spielgemeinschaft, denn an ein leistungsorientiertes Team erinnerten, zu einer ernsthaften Teilnahme am Wettkampf durchringen. Der offenbar gut gelaunten Truppe gelang es immerhin,  den Rückstand bis zur Pause etwas einzudampfen. Wirklich mehr schien dennoch nicht drin zu sein. Dormagen behauptete jedenfalls bis zur 50. Minute (23:16) relativ unaufgeregt das Halbzeit-Polster. Erst als die Gastgeber in der Schlussphase zwei bis drei Gänge zurückschalteten, die Strombacher Deckungsumstellung auf eine 3:3-Formation griff und man dem Gegner jetzt zumindest ein bisschen Körperkontakt gab, kam man bis zur Schlussminute noch mal auf 26:28 aus TVS-Sicht heran und musste sich dann doch über leichtfertig abgegebene Punkte ärgern.

Einen musste man allerdings vom Vorwurf des kollektiven Schlendrians ausnehmen. Frederic Burmeister traf bei 17 Versuchen 14-mal ins gegnerische Netz. Eine Topleistung für die 'Katz'. Thiele konnte aber auch diese Vorstellung eines Einzelnen nicht milder stimmen in seinem Gesamturteil über seine Langschläfer: "Mir ist es völlig schleierhaft, wie man mit einer dermaßen fahrlässigen Einstellung in  ein Meisterschaftsspiel gehen kann. Die ersten 20 Minuten waren eine Vollkatastrophe, das kann und darf einfach nicht sein. "

Strombach: Frederic Burmeister (14), Christian Georgewitsch (4/2), Joscha Jaeger, Lars Jaeckel (je 2) Marcel Mesenhöler, Florian Panske, Jan Jaeckel, Sebastian Raymund (je 1)

 
TuS Derschlag - TV Jahn Wahn 17:29 (11:17).

Am Ende stand das erwartete Ergebnis. 20 Minuten lang aber hatte Schlusslicht Derschlag dem Primus Wahn kess die Stirn geboten.  10:11 stand es zu diesem Zeitpunkt, nachdem es zuvor sogar 7:7 geheißen hatte. Dann aber machte sich der Kräfteverschleiß bei den A-Jugendspielern des VfL Gummersbach bemerkbar. Rene Krouß, Lasse Hasenforther, Tobias Weiler, Fynn Herzig und Lennart Mentges hatten am Spätnachmittag noch um Punkte für den VfL-Nachwuchs in der Bundesliga  gekämpft, waren dann flugs an die Derschlager Sporthalle Epelstraße chauffiert worden und vom quasi vom Auto aus direkt aufs Spielfeld geeilt. Klar, dass die Youngster nach diesem Kraftakt gegen die bärenstarken Landkölner mit zunehmender Spieldauer immer mehr abbauten.

Die Gäste verfügen über eine humorlos zupackende Abwehr sowie zwei überdurchschnittliche Keeper, ließen nach dem ersten Drittel der Begegnung so gut wie nichts mehr zu und marschierten im Stile eines echten Spitzenreiters bis zum Seitenwechsel auf und davon. Nach Wiederbeginn ging dann so gut wie gar nichts mehr beim TuS. Es gelangen nur traurige sechs Treffer. Wobei in der Offensive die Alleinunterhaltung bei Davidson Idahosa lag. Der Rückraumspieler benötigte für seine Treffer allerdings auch eine Menge an Versuchen. Bezeichnend, dass sich neben Idahosa mit Armand Civil (4) und Fynn Herzig (3) nur zwei weitere Derschlager als erfolgreiche Schützen bemerkbar machen konnten. Kommentar von TuS-Trainer Philipp Wilhelm zum letztlich erwarteten Verlauf des ungleichen Matches. "Wahns Sieg war sicherlich verdient. Die haben sich als echter Tabellenführer entpuppt. Allerdings ist das Resultat zu hoch ausgefallen."

Derschlag: Davidson Idahosa (10/3), Armand Civil (4), Fynn Herzig (3)

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