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Heiko Kröger: In doppelter Mission zur WM

ks; 25. Nov 2015, 11:40 Uhr
Bild: Jacques Vapillon --- Der in Waldbröl geborene Heiko Kröger kämpft um die WM und seinen Sport.
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Heiko Kröger: In doppelter Mission zur WM

ks; 25. Nov 2015, 11:40 Uhr
Waldbröl - Für den in Waldbröl geborenen und mehrfachen Weltmeister sowie „Segler des Jahres 2015“ geht es bei der WM in Melbourne nicht nur um die Titelverteidigung, sondern auch um seine Zukunft im Leistungssport.
Der in Waldbröl geborene Heiko Kröger gilt als weltweit erfolgreichster Segler mit einer Behinderung. Nun wurde der 49-Jährige in Hamburg als „Segler des Jahres 2015“ ausgezeichnet. Nicht zuletzt durch Krögers Erfolge ist in den vergangenen Jahren auch im Segeln die Achtung vor den Leistungen der behinderten Sportler gestiegen. „Diese Auszeichnung setzt ein deutliches Zeichen für die Inklusion im Segelsport und gegen aktuelle Aktivitäten und Entscheidungen einzelner Verbände, die den Segelsport sogar aus den Disziplinen der Paralympics ausschließen wollen“, sagt Oliver Schwall, Geschäftsführer des Sailing Team Germany. Damit spielt er auf die Entscheidung des Internationalen Paralympischen Komitees an, Segeln aus dem Programm der Spiele in Tokio 2020 zu streichen.


Bei der vom 24. November bis 3. Dezember laufenden Weltmeisterschaft in Melbourne will Kröger seinen Titel aus dem vergangenen Jahr verteidigen. Allerdings geht es ihm auch darum, für den Sport zu werben. „Statt der geforderten 32 Nationen gab es bis zuletzt nur 27“, erklärt Kröger. Für diese Misere macht er den Weltverband der behinderten Segler mitverantwortlich. „Es wurde zu wenig geworben, der Verband hat geschlafen“, so Kröger weiter. Mittlerweile ist der Verband aufgelöst und in den Segel-Verband integriert worden. Zudem findet er den möglichen Ausschluss völlig unverständlich: „Bei den Paralympics sind je Klasse nur 16 Nationen zugelassen!“

Sollten die Spiele 2024 tatsächlich in Hamburg und Kiel stattfinden, würde Kröger es sogar in Betracht ziehen, seine Leistungssportkarriere bis dahin fortzusetzen. Momentan kann er nur bis 2016 planen, denn mit der möglichen Streichung des paralympischen Status würde auch seine Spitzenförderung wegfallen.
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